300 Mal TheDLF Newsletter – und durchaus ein bisschen klüger

12. December 2024

In dieser Woche landet der TheDLF Newsletter zum 300. Mal in der Inbox unserer Leser. Wir wollen es ein klein bisschen feiern – aber auch anhand einiger Beispiele zeigen, warum sich aktives Management lohnt. Sofern das Research stimmt.

 Als wir im März 2018, kurz nach der Auflage des The Digital Leaders Fund, für die Meta-Aktie, die damals noch unter Facebook firmierte, eine Lanze brachen, war das keine Selbstverständlichkeit wie heute, jetzt, wo Mark Zuckerberg eher den Good Guys zugerechnet wird. Erinnern wir uns an die damalige Krise, die existenzieller Natur schien:

„Der Aufschrei über Machenschaften von Cambridge Analytica mit Facebook- Kundendaten ist seit dieser Woche groß. Facebook erlebt gerade den perfekten Sturm: Über 70 Milliarden US-Dollar Wertverlust an der Börse, Regierungen weltweit zitieren Facebook-Manager zum Rapport und die US-Handelsaufsichtsbehörde FTC hat Untersuchungen gegen Facebook eingeleitet. Erste Prominente haben sogar unter #deletefacebook eine Kampagne gestartet, sich ganz von Facebook zu verabschieden.“

Wir hielten wie folgt dagegen:

„Kurzfristig können weitere Details zum Datenmissbrauch, öffentlicher und politischer Druck die Aktie belasten. Langfristig sehen wir aber das Geschäftsmodell von Facebook dadurch nicht gefährdet. Die Monetarisierung der Messenger-Plattformen (Facebook Messenger und WhatsApp) beginnt gerade erst und birgt weiteres großes Potential für den Facebook-Konzern. Wir werden daher mit dem Digital Leaders Fund auch weiterhin in die Facebook-Aktie investieren.“

Fundamentalanalyse und digitale Spur: Die TheDLF Methode

Das etwas längliche Zitat soll zeigen, womit wir mit dem TheDLF angetreten sind: Mit einer Strategie, die neben der klassischen fundamentalen Aktienanalyse auch digitale KPIs anwendet, um den Erfolg (oder Misserfolg) von Unternehmen zu antizipieren. Die Messung der digitalen Spur von Unternehmen ist für uns ein wichtiges Tool, das es uns fast in Echtzeit ermöglicht, Aufschluss zu gewinnen über den Unternehmenserfolg von digitalen Geschäftsmodellen.

Mit unserem Newsletter und dem Blog, der Investoren uneingeschränkt zugänglich ist seit dem Tag eins Ende März 2018, sind wir angetreten, es anders zu machen als die meisten anderen Fondsmanager: Wir haben Transparenz-Standards gesetzt in der Kommunikation mit unseren Investoren. Jede Woche erläutern wir den Investment-Case unserer Aktien, klären auf über unverstandene Aspekte von Geschäftsmodellen, und in der Quartalssaison kommen unsere Detailanalysen einer Realtime-Berichterstattung schon recht nah.

Im Gegensatz zu manch anderen Marketing-Newslettern geht es uns nicht um Selbstbeweihräucherung. Unser Newsletter und unser Blog zielen darauf ab, aufzuklären und zu informieren – übrigens auch mit zeitlosen Anleger-Tipps, die wir in der speziell dafür geschaffenen Kategorie „Besser Investieren“ veröffentlichen und die das Ziel haben, Anleger so zu informieren, dass sie in der Lage sind, noch bessere Entscheidungen zu treffen.

Wir sind unserem Vorsatz treu geblieben, im Guten wie im Schlechten, bei Ihnen jede Woche mit Analysen zu digitalen Investments in der Inbox zu landen. In den guten Zeiten 2019, wie in den dunklen Zeiten während der Corona-Krise. Als im März 2020 Aktien weltweit crashten, schrieben wir in einem Blogartikel:

“Es gibt ein öffentliches Leben nach dem Coronavirus. Das Virus wird eines Tages verschwinden, beziehungsweise beherrschbarer für uns werden. Zurück bleiben historisch niedrige Zinsen weltweit, Steuersenkungen, massive Ausgabenprogramme durch nahezu alle Staaten und unfassbar attraktive Aktienkurse. Zurück bleibt auch eine Welt, die noch digitaler sein wird. Für den langfristigen Anleger gab es selten eine bessere Gelegenheit, in Aktien der digital führenden Unternehmen der Welt zu investieren.”

Wir haben uns nicht weggeduckt, als es schlecht lief, sondern unsere Investment-Entscheidungen stets kommuniziert, auch wenn sie von der Realität eingeholt wurden und sich als fehlerhaft entpuppten. So etwa Ende 2021, als wir nach einer scharfen Korrektur bei SaaS-Unternehmen günstiger eingestiegen waren – und dann von der Invasion der Putin-Armee in der Ukraine auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Umgekehrt scheuen wir uns auch nicht, frühzeitig Trends auszurufen, wenn wir klare Hinweise haben, dass sich Märkte nachhaltig drehen – so im November 2024, als wir das Comeback der SaaS-Unternehmen ausgerufen haben. Kommen wir abschließend zu einigen Highlights aus den vergangenen sechs Jahren.

Wirecard entlarvt, SaaS erklärt, Kaspi und Nubank entdeckt

Kurz bevor der „Rising Star“ Wirecard im September 2018 in den DAX aufgenommen wurde, haben wir unsere Skepsis zu den gemeldeten Zahlen („Margenrätsel“) geäußert und ausführlich begründet, warum wir nicht in Wirecard investieren wollten – „Wirecard-Aktie – Der Zweifel ist dein bester Freund“ lautete seinerzeit das Fazit zum erst 2020 aufgeflogenen größten Betrugsskandal der DAX-Geschichte. Auch hier hat uns die Analyse der digitalen Spur weitergeholfen:

Während Paypal ein extrem großes und lukratives B2C-Business betreibt, ist das Geschäft mit Endkunden bei Wirecard vernachlässigbar. Die eigenen Verlautbarungen, dass Boon „die am schnellsten wachsende Mobile-Payment-Lösung in Europa“ sei, können wir beim Blick auf die Downloadzahlen der App sowie der Traffic-Daten nicht nachvollziehen. Außerhalb Deutschlands ist der Service kaum relevant. Auch die Beiträge aus Issuing und dem Prepaidkarten-Geschäft sollten vernachlässigbar sein.“

Unsere Ausrichtung war jedoch immer international, und so konnten wir unseren Lesern viele interessante Unternehmensstories nahebringen, unter anderem haben wir in den 300 Newsletter-Ausgaben vorgestellt:

Elastic: Ein Unternehmen, das Such- und Analyselösungen anbietet;

Zscaler: Ein Cloud-basierter Sicherheitsdienstleister;

Block: Der Siegeszug der Cash-App

MongoDB: Eine dokumentenorientierte Datenbanklösung.

SentinelOne: Ein Anbieter von Endpoint-Security-Lösungen3.

Crowdstrike: Ein Unternehmen, das sich auf Cloud-basierte Cybersicherheit konzentriert.

Nutanix: Ein Anbieter von Cloud-Computing-Software und hyperkonvergenter Infrastruktur.

Der TheDLF ist bereits seit seiner ersten Stunde in digitalen Enablern investiert, und daher ist es für uns eine besondere Genugtuung, dass die Unternehmen aus der zweiten oder sogar dritten Reihe in diesem Jahr den Magnificent 7 den Rang abgelaufen haben.

Auch das Thema KI haben wir frühzeitig aufgegriffen und vor wenigen Monaten eine eigene Artikel-Rubrik geschaffen. Wir waren stets von den Möglichkeiten fasziniert, waren uns aber der Grenzen bewusst. Nicht zuletzt deshalb haben wir immer wieder diskutiert, ob KI auch Aktienkurse vorhersagen kann. Dr. Bernd Scherer, eine Institution unter den quantitativen Managern, hat dies klar verneint, unser Data Scientist Stefan Hartmann hat vor kurzer Zeit Bernds klares nein „KI kann nicht Fonds“ aufgegriffen und beschrieben, wie die KI Portfoliomanagern helfen kann, fundiertere Entscheidungen schneller zu treffen.

AI bleibt in unserem Fokus, wobei wir diesen deutlich weiter fassen als andere Investoren, die KI sagen, aber Magnificent 7 meinen. Der Trade funktioniert heute nicht mehr. Wir haben im Laufe dieses Jahres recht früh den Favoritenwechsel antizipiert – sei es der Comeback der SaaS-Unternehmen, sei es die Metamorphose ehemaliger Krypto-Companies zu KI-Unternehmen, oder sei es eine Neo-Cloud-Anbieter wie Yandex-Nachfolger Nebius

Besonders stolz sind wir darauf, einige Digital Champions in den Emerging Markets ausfindig gemacht zu haben, die damals, vor drei, vier oder fünf Jahren in Deutschland vollkommen unbekannt waren. Inzwischen sind digitale Champions wie Kaspi, Nubank, MercadoLibre, Sea Ltd oder Canaan nicht nur in Frontiermärkte-Fonds vertreten, sondern werden – auch dank unserer offenen Kommunikation – in den Investmentforen heiß diskutiert.

Fazit: Auftrag für die nächsten 300 Ausgaben

Unsere beharrliche Transparenzarbeit wäre natürlich ohne Zuspruch unserer Investoren und Leser nicht möglich gewesen. Nach dem ersten kleinen Anfang zählen wir inzwischen über 12.000 Leser zu den Empfängern unseres Newsletters. Er wird weiterhin eine wichtige Stimme sein, die zu unseren Investoren spricht. Und dank unserer digitalen Spur können wir sehen, wo wir laufend nachjustieren können. Wegen der großen Nachfrage haben wir unsere Berichterstattung auch auf digitale Infrastruktur als säkularen Investmenttrend gelenkt – wie auch die neuen Entwicklungen der USA zu „Kryptokratie“ – mit entsprechenden Folgen für die neuen Börsen-Favoriten der aufkommenden Trump-Ära 2.0.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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