Die 7 Erfolgsfaktoren des Digital Leaders Funds

19. März 2018

Results-no-Excuses
Es fühlt sich schon etwas etwas seltsam an, dass ausgerechnet ich jetzt als Initiator eines Aktienfonds über ein Finanzprodukt schreibe, dem ich selbst als Investor generell durchaus kritisch gegenüber stehe.

Ich betreibe unter high-tech-investing.de ja seit geraumer Zeit einen persönlichen Blog zum Thema Technologieaktien. Einer der meistgelesenen Artikel dort beleuchtete ausgerechnet die „7 Gründe warum Privatanleger erfolgreicher investieren als Fondsmanager“.
Die folgenden 7 Ursachen hatte ich in diesem Beitrag als die Haupt-Probleme aktiv gemanagter Fonds ausgemacht:
  1. Hohe Nebenkosten
  2. Begrenztes Anlageuniversum
  3. Ungeplante Mittelabflüsse
  4. Große Anlagesummen
  5. Windowdressing
  6. Kurzfristiger Erfolgszwang
  7. Prozyklisches Handeln
Das Fazit meines o.g. Artikels war:
„Im Endeffekt sind es die Rahmenbedingungen der traditionellen Finanzwirtschaft, die es den Fondsmanagern fast unmöglich machen, den Gesamtmarkt zu schlagen.“

Mein Wechsel auf die andere Seite

Nun bin ich nach 30 recht erfolgreichen Jahren als Privatanleger also auf „die andere Seite“ gewechselt.  Und ich muss mir als Fondsmanager die Frage stellen, warum wir mit unserem Aktienfonds ernsthaft glauben, besser abschneiden zu können als 90% aller Fondsmanager. Die schaffen es nämlich nicht, mit ihrem Fonds die Benchmark eines passiven Investments zu übertreffen.
Aber tatsächlich bin ich super-optimistisch: Denn einerseits haben wir mit den Digital Leaders ein nachhaltig zukunftsfähiges Konzept. Mindestens genauso wichtig ist jedoch, dass wir die genannten 7 typischen „Fonds-Nachteile“ für den Digital Leaders Funds weitestgehend eliminiert und damit ein „Setup for Success“ geschaffen haben. Und zwar aus den folgenden Gründen:

1. Nebenkosten

Mir ist vollkommen bewusst, dass der Digital Leaders Fund (DLF) wie jeder aktiv gemanagte Fonds höhere Kosten verursacht als ein passives Index-Investment. Aber unser Anspruch ist es zumindest deutlich günstiger zu sein als andere vergleichbare Themen-Fonds. Wir haben sehr gut verhandelt mit Kapitalverwaltungsgesellschaft, Depotbank und Haftungsdach und diese berechnen uns mit steigendem Fondsvolumen prozentual immer weniger. Diese Kostenvorteile wollen wir dann auch an die Anleger weitergeben. Schon jetzt zum Start berechnen wir anstatt der 1,8% Management-Fee (die im offiziellen Verkaufsprospekt angegeben wird) eine reduzierte Verwaltungsgebühr von 1,5% p.a. – und wir haben den Anspruch, diese Gebühr im Laufe der Jahre mit steigendem Fondsvolumen weiter zu senken sobald möglich.
Eine der größten Kostenfallen beim Fondskauf ist generell der Ausgabeaufschlag, der von vielen Banken und Sparkassen von Privatanlegern immer noch verlangt wird. Mein Ratschlag: den maximalen Ausgabeaufschlag von 3% für den Digital Leaders Fund sollten Anleger, die selbst und ohne Beratung ihr Geld im Fonds anlegen wollen, generell nicht bezahlen. Mit Online-Brokern wollen wir schnellstmöglich Vereinbarungen treffen, diese „Vertriebsgebühr“ möglichst zu 100% zu rabattieren.  Bei flatex ist das ab sofort schon möglich. Außerdem reden wir über entsprechende Kooperationen mit Online-Fondsvermittlern. Generell gibt es mittlerweile genügend Möglichkeiten für Privatanleger, den Ausgabeaufschlag zu vermeiden. Ich kann Euch nur dazu ermuntern, diese Gebühr nicht zu akzeptieren, sondern Eure Bank aktiv darauf anzusprechen, diese zu erlassen, sofern keine Beratung stattgefunden hat. Das gilt übrigens generell für alle Fonds.Viele Banken lassen sich mittlerweile darauf ein.

2. Anlageuniversum

Ein Problem vieler Fonds ist das begrenzte Anlageuniversum. Denn was soll z.B. der Manager eines ausschliesslich in einer bestimmten Region oder in einer Branche anlegenden Aktienfonds tun, wenn er weiss, dass Werte in dieser Region bzw. aus der Branche generell überbewertet sind im Vergleich zu anderen Regionen bzw. Branchen? Er muss per definition dort investiert bleiben. Wir hingegen legen mit dem DLF weltweit an und zwar quer über alle Branchen hinweg.

Die einzige Einschränkung im Vergleich zum Privatanleger ist die gesetzlich vorgegebene 5/10/40 Regel. Diese besagt, dass keine Aktie mehr als 10% des Fonds ausmachen darf. Und außerdem dürfen die Positionen größer 5% insgesamt max. 40% des Fondsvolumens betragen. Wenn ich in mein eigenes privates Depot schaue, so halte ich dort schon heute problemlos diese 5/10/40-Regel ein. Jedes vernünftig diversifizierte Depot und damit auch unser Fonds sollte damit also kein Problem haben.

3. Mittelabflüsse

Natürlich sind auch wir generell nicht davor geschützt, dass unsere Anleger ausgerechnet in Zeiten fallender Kurse Mittel aus dem Fonds abziehen. Studien haben gezeigt, dass dieses schlechte Timing ein Hauptgrund dafür ist, dass viele Anleger unterdurchschnittliche Renditen mit Fonds erzielen. Sie verkaufen einfach zum falschen Zeitpunkt.
Aber ich hoffe, dass wir auch in diesem Punkt anders sein können als andere Fonds. Nämlich dann wenn es uns mit einer außergewöhnlich offenen Kommunikation gelingt, ein echtes Vertrauensverhältnis zu unseren Anlegern herzustellen. Denn dann fällt es sicher auch leichter, mit uns gemeinsam durch stürmische Börsenzeiten zu gehen und nicht gerade zur Unzeit und in Phasen niedriger Börsenkurse hinein zu verkaufen.
Ob uns das gelingt?  If you don’t try, you’ll never know…

4. Grosse Anlagesummen

Tatsächlich werden wir (hoffentlich) grössere Anlagesummen verwalten als ein einzelner Anleger. Und das kann in der Praxis für einen Fonds bedeuten, dass der Fondsmanager selbst Kurse bewegen und vor allem nicht beliebig schnell aus einem Wert aussteigen kann, ohne selbst einen Kursrückgang auszulösen und sich selbst damit die Kurse kaputtzumachen.

Allerdings glaube ich nicht, dass uns dieses Problem so heftig treffen wird wie z.B. einen Nebenwertefonds, der auch in marktenge Aktien investieren muss. Denn in unserem Portfolio sind fast ausschliesslich marktbreite Werte zu finden mit einer Milliarden-Marktkapitalisierung – auch wenn diese manchmal im deutschsprachigen Raum noch ziemlich unbekannt sind. Wir bewegen mit unserem Fonds diese Kurse sicherlich nicht- und das ist gut so.

5. Windowdressing

Der Digital Leaders Fund wird verwaltet von Baki Irmak und mir. Wir sind beide unabhängige Köpfe, die niemandem außer unseren Anlegern (und unseren Ehefrauen) Rechenschaft schuldig sind. Bei uns wird es kein kurzfristiges Denken zu bestimmten Stichtagen hin geben, um bei irgendeinem Rechenschaftsbericht möglichst gut auszusehen. Denn wir werden Euch das ganze Jahr über unser Denken und Handeln offenlegen hier im Blog. Und damit sind dann solche Stichtage auf einmal gar nicht mehr wichtig.

6. Kurzfristiger Erfolgszwang

Unsere Anlagestrategie ist grundsätzlich mittel- bis langfristig ausgerichtet. Wir sehen uns als Mitunternehmer bei unseren Portfoliounternehmen und werden für den Fonds ebenso langfristig denken und handeln wie wir das als erfolgreiche Privatinvestoren auch tun. Das große Problem bei angestellten Fondsmanagern ist, dass diese in jedem Geschäftsjahr erfolgreich sein müssen. Denn ansonsten verlieren sie an Einfluss in ihrem Unternehmen oder müssen im schlimmsten Fall gar um ihren Job bangen. Wir als unabhängige Investment-Boutique spüren diesen kurzfristigen Druck nicht und können langfristiger denken. Das wird sich positiv auf die Performance auswirken – wie bei jedem erfahrenen Privatinvestor auch.

7. Antizyklisches Handeln

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Erfolgsstrategie ist das antizyklische Handeln. Wenn ich ein Unternehmen gut verstehe und 100% vom Geschäftsmodell überzeugt bin, dann freue ich mich über fallende Kurse = niedrige Einkaufspreise. Die entstehen immer dann, wenn sonst kaum ein Investor diese Aktie anfassen will. Dafür kann es viele verschiedene Gründe geben. Für den „normalen“ angestellten Fondsmanager ist es viel schwerer gegen den Strom zu schwimmen, da er sich zusätzlich noch gegenüber seinen Vorgesetzten rechtfertigen muss, wenn er mal falsch lag mit seinem antizyklischen Investment. Wir sind da freier und können antizyklisch handeln – ganz wie ein erfahrener Privatinvestor.

Fazit

Ich hoffe ich habe deutlich machen können warum unser Digital Leaders Fund tatsächlich anders tickt als die meisten anderen Aktienfonds. Und warum ich glaube, dass wir die allermeisten Gründe warum 90% der Fondsmanager versagen, in unserem Setup von vornherein ausgeschaltet haben.
Wir werden sehen inwieweit es uns gelingt, anders und damit besser zu sein als andere Fonds. Ihr werdet uns messen an unserer Offenheit und letztendlich an der erzielten Outperformance gegenüber dem weltweiten MSCI World Aktienindex – nach allen Kosten natürlich.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das nachhaltig gelingen wird und freue mich auf Eure Fragen und Kommentare.

Autor

  • Stefan Waldhauser

    Stefan war in seinem gesamten Berufsleben in der High-Tech-Industrie tätig. Er hat sein eigenes Software-Unternehmen gegründet, internationalisiert und vor einigen Jahren ins Silicon Valley verkauft. Der Wirtschaftsmathematiker investiert seit über 30 Jahren in Aktien. Er verwaltet eines der erfolgreichsten investierbaren Musterportfolios auf der wikifolio Plattform.

Stefan Waldhauser

Stefan Waldhauser

Stefan war in seinem gesamten Berufsleben in der High-Tech-Industrie tätig. Er hat sein eigenes Software-Unternehmen gegründet, internationalisiert und vor einigen Jahren ins Silicon Valley verkauft. Der Wirtschaftsmathematiker investiert seit über 30 Jahren in Aktien. Er verwaltet eines der erfolgreichsten investierbaren Musterportfolios auf der wikifolio Plattform.

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4 Antworten

  1. Hallo Stefan,

    ich beobachte seit ein paar Monaten Dein High-Tech Stock Picking Wikifolio. Neben der Transparenz, für die Du mit Deinen ausführlichen Analysen sorgst, besticht das Anlageuniversum, das Dein Wikifolio gegenüber den zahlreichen anderen technologieorientierten Wikifolios auszeichnet.
    Ein Fond, der sich am MSCI World Aktienindex misst, ist dazu keine Alternative. Nichtsdestotrotz wünsche Dir viel Erfolg mit dem Fond und hoffe, dass Du das Wikifolio dennoch weiterführst.

    1. Hallo Ulrich,
      der Digital Leaders Fund (DLF) ist tatsächlich keine Alternative zum High-Tech Stock Picking wikifolio https://www.wikifolio.com/de/de/w/wf0stwtech , welches ja ein reinrassiges Technologie-Portfolio abbildet. Das Konzept hier ist ein anderes, denn ein guter Anteil des DLF (je nach Marktlage 30-50%) werden bewusst in Unternehmen der Old Economy investiert, die unserer Meinung nach gestärkt aus dem Transformationsprozess hervorgehen werden im Vergleich zu den Wettbewerbern. Das Anlageuniversum ist also beim DLF viel breiter gegenüber dem wikifolio, daher ist für den DLF auch der MSCI World der wohl am besten geeignete Benchmark.
      Mit dem High-Tech Stock Picking wikifolio messe ich mich ja mit der Technologiebörse NASDAQ (auch was die höhere Volatilität angeht). Aber keine Sorge: meine beiden wikifolios werde ich unverändert langfristig weiterführen. Ich habe viel Freude daran, meine „Follower“ auch und warum sollte man da etwas ändern? Das ist übrigens mit allen Beteiligten (hier beim DLF und auch dem wikifolio-Team) so abgestimmt und daran ändert sich also durch den DLF gar nichts.

  2. Servus Stefan, bin seit Ur-Zeiten ein (stiller) stw-Leser und fand die Fund-Idee (gerade von DIR) zuerst ja als April-Scherz 😉 Hab ich ich doch in all den Jahren das Wort Fonds nie sehr positiv besetzt bei Dir gelesen 😉
    Nach Studium dieser Seite hier, sowie auf der Seite „dasinvestment“ bin ich von Deiner Idee begeistert und war schon auf der Seite meines Brokers um zuzuschlagen. Jetzt bin ich aber etwas irritiert: Für 50 Anteile fallen dort tatsächlich 74,99€ an und als laufende Kosten 92,48€ ?! Zugegeben,- ich hab bisher immer nur Aktien gekauft und da sind ja die Kaufkosten erheblich (!) billiger. Frage: ist der Preis (Ing-Diba) normal? Eigentlich wollte ich nicht noch ein weiteres Depot eröffnen, nur wegen eines woanders billigeren EK.
    Lieber Gruß aus der Rosenau
    Ernie

    1. Hallo Ernst, vielen Dank für den Hinweis. Ist auch für uns interessant zu beobachten wie die sogenannten Online-Broker und Direktbanken, die ja keine Anlageberatung anbieten, dennoch fleissig Vertriebsgebühren kassieren wollen und zwar von aufgeklärten Selbst-Entscheidern.
      Offenbar nimmt Deine Bank einen Ausgabeaufschlag von 1,5% . Wir werden in Kürze erste Vereinbarungen mit Brokern bekanntgeben, die diesen Ausgabeaufschlag für unseren Fonds auf 0% reduzieren.
      Die von Deiner Bank angegebenen laufenden Kosten von 1,9% sind offenbar eine Schätzung für die Gesamtkosten, die innerhalb des Fonds entstehen (schon im Preis/Kurs des Fonds verarbeitet). Diese Gebühren sollten KEINESFALLS auf der Seite des Anlegers vom Konto abgezogen werden. Bitte melde Dich nochmals, falls dem nicht so ist.

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