“Animal spirits can amplify the effects of economic policy, either boosting or undermining its effectiveness”, schrieb einst John M. Keynes. In den USA beflügeln diese animalischen Instinkte gerade die Märkte. Alles steigt, angetrieben von der Aussicht auf Steuersenkungen und Deregulierung sowie einer Hoffnung auf mehr M&A Deals. Dank der totalen Macht der Republikaner – Präsidentschaft, Senat, Repräsentantenhaus sind MAGA-dominiert – starten Investoren mit der Gewissheit, dass im neuen Jahr vieles rasch umgesetzt wird. Gleichzeitig mildert DOGE, die Milei-Kettensäge der Amerikaner, die Angst vor überbordenden Schulden. Der Funke ist auch auf den US-Konsumenten übergesprungen. War die Diskussion bis vor einem Jahr noch von der Frage geprägt, wann der US-Konsument endlich dem Inflationsdruck nachgeben und seinen Konsum einschränken werde, hat sich das Narrativ heute komplett gedreht: Die Börsenrally hat das Vermögen der Amerikaner auf eine Rekordhöhe getrieben. Die Costco-Zahlen gestern zeigen, dass der US-Einzelhandel ein boomendes Weihnachtsgeschäft erwartet. Der neue Optmismus der CFOs der US-Unternehmen treibt die Investitionen an.
Das bringt uns zu den tristen europäischen Antipoden: Doom and Gloom und Bewertungen auf Rekordtiefs. Letzteres könnte eine Erklärung dafür sein, dass der DAX seit Dezember einen Riesenlauf hat. Europas Unternehmen gibt es an den Börsen zu Sonderpreisen, und die Schnäppchenjäger aus dem Ausland schlagen zu. Es vergeht kaum eine Woche, an der nicht ein deutsches Unternehmen übernommen wird. Man kann nur hoffen, dass nicht nur die Angelsachsen zuschlagen, sondern auch europäische Investoren, die, wie in dieser Woche Zalando, auf Einkaufstour gehen. Der Animal Spirit mag ziemlich ermattet sein in Europa, aber eine weitere Hoffnung treibt die Märkte in Deutschland: die auf politischen Wandel. Investoren haben die Ampel-Chaos-Truppe abgehakt und hoffen jetzt auf eine Regierung, die Deutschland in den Reform-Modus bringt. Gerne mit ein bisschen Kettensäge a la Milei. Das mag angesichts der Beharrungskräfte von Old Europe übertrieben sein, aber die Spätherbst-Hausse beim DAX zeigt, dass man Europa nicht gänzlich abschreiben sollte.
Disclaimer
Die vorstehenden Darstellungen der Pyfore Capital GmbH stellen rechtlich eine Werbemitteilung dar und dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen insbesondere weder ein Angebot oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes noch einen Rat oder eine persönliche Empfehlung bezüglich des Haltens, des Erwerbs oder der Veräußerung eines Finanzinstruments dar. Die Pyfore Capital GmbH empfiehlt, sich vor Abschluss eines Geschäftes kunden- und produktgerecht und unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Vermögens- und Anlagesituation beraten zu lassen und Ihre Anlageentscheidung nicht allein auf diese Veröffentlichung zu stützen. Es wird empfohlen, sich von Angehörigen der steuerberatenden Berufe über die individuellen steuerlichen Folgen des Erwerbs, des Haltens oder der Veräußerung des in dieser Unterlage beschriebenen Finanzinstrumentes beraten zu lassen.
Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
Links zu Texten, die von einem Dritten erstellt wurden, dienen lediglich unverbindlichen Informationszwecken.
Autor
-
Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
View all posts