Ein Blick auf die Märkte seit Ende Juni zeigt, dass sich ein Favoritenwechsel anbahnt. Nach Mitte 2021 hatten die großen Tech-Plattformen, die sogenannten Magnificent 7, so ziemlich alles in Grund und Boden performt. Amazon, Alphabet, Microsoft, Nvidia und Co. waren bisher beides zugleich, Stabilitätsanker und Träger der heißesten Story überhaupt: die KI-Revolution. Sie waren die Zugpferde der rasanten Erholung des US-Aktienmarkts nach der Corona-Krise. Die US-Wirtschaft war nicht per se robust: zyklische Branchen wie Chemie, Industrie und Bauwirtschaft sind seit Beginn der Zinserhöhungen eingebrochen. Das spiegelt sich in der Underperformance der Unternehmen wider. Auch Nebenwerte und Aktien aus den Schwellenländern haben kräftig gelitten.
Mit der Zinswende steht der Favoritenwechsel an. Dieses Mal wirklich. Der US-Notenbank könnte das Kunststück gelingen, die Inflation zu bezwingen, ohne die Konjunktur abzuwürgen. Ein “Soft Landing” hätte gravierende Konsequenzen für die Titel, die Anleger nach 2021 nicht mit der Kneifzange anfassen wollten. Aktien aus der zweiten und dritten Reihe sind die voraussichtlichen Gewinner. Einen Vorgeschmack dafür hat der Markt bereits geboten: Im Juli und August sind die Aktien im Russell 2000 stärker gestiegen als der gleichgewichtete S&P 500, der wiederum den S&P 500 hinter sich gelassen hat.
Infolgedessen haben wir die Gewichtungen in Nebenwerten verstärkt und wagen uns auch langsam wieder an kleinere SaaS-Unternehmen heran, die wir Anfang 2022 verkauft hatten. Die Emerging-Markets-Story haben wir im EMDL bereits seit 18 Monaten mit Erfolg gespielt – unser Fonds zählt seit Anfang 2023 zum besten 1 Prozent aller Emerging-Markets-Aktienfonds in Europa. Und was ist mit den Magnificent 7? Bleibt die Rezession aus, und gemeint ist hier die Balance-Sheet-Rezession, dann müssen die aktuellen Kursverluste bei Nvidia und Co. kein Vorbote eines Crashs sein. Es kann gut sein, dass auch die ehemaligen Favoriten an der Börse weiter zulegen werden, aber in diesem Szenario werden sie Nebenwerten und anderen vernachlässigten Aktien erstmals deutlich hinterherhinken.
Disclaimer
Die vorstehenden Darstellungen der Pyfore Capital GmbH stellen rechtlich eine Werbemitteilung dar und dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen insbesondere weder ein Angebot oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes noch einen Rat oder eine persönliche Empfehlung bezüglich des Haltens, des Erwerbs oder der Veräußerung eines Finanzinstruments dar. Die Pyfore Capital GmbH empfiehlt, sich vor Abschluss eines Geschäftes kunden- und produktgerecht und unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Vermögens- und Anlagesituation beraten zu lassen und Ihre Anlageentscheidung nicht allein auf diese Veröffentlichung zu stützen. Es wird empfohlen, sich von Angehörigen der steuerberatenden Berufe über die individuellen steuerlichen Folgen des Erwerbs, des Haltens oder der Veräußerung des in dieser Unterlage beschriebenen Finanzinstrumentes beraten zu lassen.
Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
Links zu Texten, die von einem Dritten erstellt wurden, dienen lediglich unverbindlichen Informationszwecken.
Autor
-
Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
Alle Beiträge ansehen