Landläufig gilt die Meinung, es sei schwierig in einem etablierten Markt ins Bankgeschäft einzusteigen, nicht zuletzt, weil Bankkunden ihre Bank selten wechseln. In manchen Ländern bleiben die Kunden länger bei Ihrer Bank als bei ihrem Ehepartner. Die Bankenlandschaft in Südafrika war diesbezüglich keine Ausnahme. Jahrzehntelang wurde die Branche von den „Big Four“ (Standard, FNB, Nedbank und Absa) dominiert. Dann kam die Capitec Bank und hat den südafrikanischen Markt auf unorthodoxe Weise erobert. Wie Capitec das geschafft hat und ob es sich noch lohnt zu investieren beleuchten wir im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Capitec Aktie und Unternehmen
Im März 2001 gründete eine Gruppe um Michiel de Roux, der Jura studiert hatte, aber das Fach zu langweilig fand, die Bank mit Hauptsitz in Stellenbosch.
Bereits im Februar 2002 ging Capitec in Johannesburg an die Börse und ist seither eine sensationelle Erfolgsgeschichte. Der Kurs der Capitec Aktie ist von 1,17 Südafrikanischen Rand (0,07 Euro) auf heute knapp 1.900 Rand (111,27 Euro) um sagenhafte 162.300 Prozent gestiegen (Vorsicht beim Nachschlagen des Kurses, der wird in südafrikanischen Cent angezeigt).
Damit wurde der 72-jährige Roux, der bis 2004 CEO und von 2007 bis 2016 Chairman der Bank war, heute noch elf Prozent der Aktien hält und im Aufsichtsrat sitzt, zum Milliardär. Der CFO Andre du Plessis, auch einer der Gründer, besitzt knapp ein Prozent. Insgesamt verfügen Management und DIrektorium über knapp 20 Prozent aller Anteile. Zu den Aktionären gehören zudem der staatliche Pensionsfonds mit 14 Prozent, die Stiftung Lebashe Investment mit 7 Prozent und Capital Group mit fünf Prozent.
In den letzten 20 Jahren hat das Unternehmen eine fantastische Erfolgsgeschichte geschrieben und ist mit 14.000 Mitarbeitern, 850 Filialen und 15.7 Millionen Kunden die Nummer eins in dem Land mit 59 Millionen Einwohnern.
Die 300+ Milliarden Dollar (255 Milliarden Euro) Volkswirtschaft, in Afrika nach Nigeria und Ägypten die drittgrößte, ist kein einfaches Pflaster: Rohstoffe und Landwirtschaft dominieren das Bruttosozialprodukt, die Arbeitslosigkeit liegt bei 35 Prozent und die Hälfte der Bevölkerung lebt an oder unter der Armutsgrenze. Auf der anderen Seite hat das Land einen entwickelten Kapitalmarkt, niedrige Steuern und gute Infrastruktur.
In diesem komplexen Umfeld hat sich das Firmenmotto des Unternehmens „Agility and Digitalisation“ bewährt. Capitec wurde erneut als stärkste Bank Marke in Südafrika ausgezeichnet.
Capitec Geschäftsmodell: Markteintritt mit Agilität
Capitec startete in weitgehend ärmeren ländlichen Gegenden, die von den Platzhirschen ignoriert wurden, die sich nicht auf das untere Ende des Marktes konzentrieren wollten. Dort gab es zahlreiche Mikrokredit-Geschäfte, die kurzfristige Payday-Kredite mit hohen Zinsen anboten. Diese kaufte Capitec auf. Nachdem sich das Unternehmen im ländlichen Raum etabliert hatte, begann man in größeren Städten Filialen an den Minibus Stationen zu eröffnen. Auch das wurde von den etablierten Banken ignoriert, da die Klientel, die sich kein Auto leisten kann, nicht übermäßig attraktiv erschien.
Als Capitec dann in Shopping Malls auftauchte, erkannte die Konkurrenz die Gefahr, aber es war zu spät den Newcomer auszubremsen. Das Unternehmen konnte auf einer soliden Grundlage das Modell sukzessive an die Bedürfnisse der Mittelklasse anpassen. Entscheidend war der auch war ein Kulturwechsel in der Filiale: Statt Bankangestellte abzuwerben, stellte man Verkaufspersonal mit Einzelhandelserfahrung ein und positionierte den Berater neben dem Kunden.
Das Mission-Statement des Unternehmens lautet, das Leben der Kunden zu vereinfachen und ihnen die Kontrolle über ihr Geld zu geben. Das 2003 eingeführte solitäre GlobalOne Konto verbindet die Transaktions- und Sparfunktion mit einem Kreditrahmen. Jeder Kunde erhält eine Karte zu genau den gleichen Bedingungen, Preisen und Dienstleistungen.
Einfachheit, Erschwinglichkeit, Erreichbarkeit und Personalisierung sind die vier Leitprinzipien der Bank.
Die Relevanz der einfachen Erreichbarkeit ist leicht an den Öffnungszeiten erklärt, während die Konkurrenz von 9 bis 15.30 Uhr geöffnet hat, stehen die Capitec Filialen von 8 bis 17 Uhr zu Diensten. An Sonntagen haben 250 Capitec Filialen geöffnet, die Konkurrenz bringt es gemeinsam gerade einmal auf 50.
Die Filialen sind mit 200 Quadratmetern deutlich kleiner als die der Konkurrenz (500 Quadratmeter). Es gibt kein Bargeld, keinen verglasten Bereich, kein Backoffice. Die Bankberater sitzen an der Seite ihres Kunden und blicken gemeinsam auf den Bildschirm. Der Filialleiter begrüßt die Kunden, springt ein wo Hilfe gebraucht wird und berät auch selbst. Die Filialen sind außerdem oft direkt neben dem Einzelhandel positioniert.
Bis vor kurzem konnten die Kunden entsprechend auch nur drei Dinge mit ihrem Konto machen: sparen, Kredite aufnehmen und Transaktionen im Zahlungsverkehr durchführen. Die Kreditkarte und eine Sterbegeldversicherung wurden als zusätzliche Dienstleistungen erst kürzlich eingeführt.
Das Unternehmen hat heute vier Geschäftsfelder: Transaktionen, Sparen, Versicherungen und Kredite, wobei es dabei ausschließlich um unbesicherte Kredite geht. Das Management schätzt den Marktanteil in diesem Segment auf 80 Prozent. Insgesamt liegt der Marktanteil im Kreditgeschäft bei gerade mal 4 Prozent.
Marktführer dank Digitalisierungsstrategie
Die Bank hat früh mit innovativen, mobilen Konzepten experimentiert. Bereits 2004 wurde eine biometrischer Scanner für Fingerabdrücke eingeführt. 2005 wurde mit Bank-in-a-Tazz eine mobile Bank im Kofferraum eines PKWs geschaffen. 2006 passte diese bereits in einen Aktenkoffer. 2008 wurde Internet Banking eingeführt. 2011 konnte man mit dem Mobiltelefon Bankgeschäfte abwickeln, seit 2014 mit der Banking-App.
Digitalisierung ist in Südafrika ein relativ neues Thema. So liegt der Anteil von E-Commerce am gesamten Warenwert in 2020 trotz eines Wachstums von 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei noch relativ moderaten 4,2 Prozent. Für das laufende Jahr werden über 30 Prozent Wachstum erwartet.
Ziel der digitalen Strategie ist, die eigen Kunden aus dem Filialnetz zum digitalen Angebot zu migrieren. Das ist in den letzten vier Jahren bei insgesamt fünf Millionen Kunden gelungen. Im letzten Jahr wuchs die Zahl der Online Kunden um 28 Prozent auf 8,6 Millionen.
Das zwanzigste Jahr des Bestehens wurde dazu genutzt, um das digitale Angebot weiter voranzutreiben. Im September 2020 wurde die Scan to Pay Funktion eingeführt. Im November 2020 wurde das Angebot um eine virtuelle Kreditkarte erweitert. Außerdem wurden neue Auszahlungsmethoden an den firmeneigenen Kartenautomaten und bei Pickn Pay und Massmart Geschäften eingeführt. Mit Easy Equities wurde eine App-Funktionalität zum Handel mit Aktien aktiviert.
Die Kreditprozesse werden zunehmend online durchgeführt – so dauert seit November 2020 der Antrag für eine Immobilienfinanzierung in Zusammenarbeit mit SA Home Loans online weniger als fünf Minuten.
Seit März 2021 können Neukunden in der App innerhalb weniger Minuten ein Konto eröffnen und eine virtuelle Kreditkarte aktivieren.
Insgesamt hatte die Bank am Geschäftsjahresende 15,7 Millionen Kunden, ein Plus von 13 Prozent. Davon haben fünf Millionen Kunden ihr Gehaltskonto bei der Bank, ein Indikator, dass Capitec zunehmend für Kunden zur Primärbank wird. Von diesen werden vier Millionen als Qualitäts-Kunden eingestuft. Die Bank hatte zuletzt eine Million Kreditkunden. Die Durchdringung mit dem Kreditangebot ist also noch überschaubar.
Die 2019 eingeführte neue Banking App komm gut an. Bei der App Nutzung liegt man deutlich vor den Wettbewerbern. Anhand unserer Daten-Analyse können wir nachvollziehen, wie Capitec die Konkurrenz in den letzten Jahren bei der monatlichen App-Nutzung auf die Plätze verwiesen hat. Der Abstand hat sich 2020 noch einmal verstärkt, wenn auch zuletzt die Nutzung wieder abgenommen hat.
Die große Bedeutung der Digitalisierung für den Zahlungsverkehr lässt sich am Volumen der digitalen Transaktionen ablesen, das sich in den letzten vier Jahren auf 86,4 Millionen vervierfacht haben, und dabei über alle Altersprofile und Einkommensgruppen gestiegen sind.
Versicherung: Funeral Plan
2018 wurde mit Insure eine Sterbegeldversicherung eingeführt, die die Bestattungskosten absichert. Aktuell gibt es circa 1,1 Millionen Kunden. Anhand dieser Versicherung lässt sich gut aufzeigen, warum das Filialnetz der Bank trotz Digitalisierung relevant bleibt. Obwohl der Abschluss in der Filiale 40 Prozent mehr kostet, werden 86 Prozent der Policen onsite abgeschlossen. Die Bank zählt sechs Millionen Kundenbesuche im Jahr.
Einstieg ins Firmenkundengeschäft
Nach langer Konzentration auf das Privatkundengeschäft haben sie es doch getan. Ende 2019 wurde die Mercantile Bank für 3,56 Milliarden Rand (210 Millionen Euro) von der portugiesischen Caixa übernommen, die als Teil ihrer Rekapitalisierungsmaßnahmen alle Non-core Assets außerhalb von Portugal verkauft hat. Das Management sah und ergriff die Gelegenheit das erfolgreiche Business Modell auf den überwiegend klein- und mittelständischen Kundenstamm mittels einer digitalen No-frills Banklösung zu übertragen. Im Dezember 2020 wurde die bis dahin separat gehaltene Mercantile organisatorisch in die Bank eingegliedert und hatte am Ende des letzten Geschäftsjahres 90.000 Kunden, ein Plus von 33 Prozent.
Für die Bank ist das Business von bisher überschaubarer Größe (circa 10 Prozent der ausstehenden Kredite), dennoch liegen in der Expansion gleichzeitig Chancen und Risiken. Der Management Fokus muss jetzt breiter sein und mehr Risikofaktoren beeinflussen das Geschäft. Angesichts des Track Records des Managements und des Konzeptes sind wir aber optimistisch, dass das Firmenkundengeschäft zum Wachstum beitragen kann. Außerdem kann die Verbindung mit dem Geschäftskunden auch dem Privatkundengeschäft einen Boost geben kann, wie die Einführung des Aktiengeschäftes für Privatkunden aufzeigt. Dort kann man auf die Expertise der Mercantile im Custody und Brokergeschäft aufbauen.
Starke Zahlen von Capitec
Capitec kann seit dem Börsengang ein phänomenales Wachstum aufweisen. Der Gewinn konnte jedes Jahr gesteigert werden.
Der Hauptgrund liegt in der seit Micro-Lending Tagen sensationell hohen Nettozinsmarge mit unbesicherten Krediten. Diese ist in den letzten Jahren allerdings deutlich gesunken. Dennoch liegt die Marge immer noch auf einem Niveau, von dem die allermeisten Banken nur träumen können.
Im Mai 2016 führte die Aufsicht maximale Zinssätze ein, die die Marge reduzierten. Die Bank reagierte mit der Einführung einer Kreditlebensversicherung. Allerdings spielt auch ein veränderter Produktmix eine Rolle. Der aktuelle Rückgang ist dagegen auf die Pandemie bedingte Verringerung des Kreditbestandes (zuletzt 43 Prozent der Bilanzsumme) zurückzuführen.
Der Short Selling Spezialist Viceroy, der mit seinem Short auf Steinhoff erfolgreich war, witterte auch hier eine Chance. In dem Wolf im Schafspelz genannten Short Sell Report im Januar 2018 warf man dem Unternehmen vor, wie Kredithaie zu operieren. Daneben gab es Anschuldigungen zu Unregelmäßigkeiten, so würden faule Kredite einfach umgeschuldet und in den Büchern weitergeführt. Der Report führte zu Verunsicherung an der Börse und die Aktie verlor mehr als 20 Prozent an Wert.
Das Unternehmen stritt die Vorwürfe vehement ab, die zuständige Financial Sector Conduct Authority (FSCA) kam schlussendlich im September 2021 nach einer Untersuchung zur Ansicht, dass die Anschuldigungen falsch waren und verhängte eine Strafe von 50 Millionen Rand gegen Viceroy. Darüber kann man sicher streiten. Wer hier allerdings gleich Parallelen zu Wirecard sieht, dem sei gesagt, dass Capitec ein extrem simples, klar abgegrenztes und digital sehr gut nachverfolgbares Geschäft betreibt.
Capitec hat eine jenseits der Grenzen der Legalität operierenden Branche in ein legales und reguliertes Geschäft überführt und profitiert von den höheren Zinsen bei einer Kundschaft, die sonst keinen Zugang zu Bankdienstleistungen hätten.
Stärker aus der Krise
Der Umsatz der Gesellschaft ist im GJ 2021 gegenüber dem Vorjahr um neun Prozent auf 23 Milliarden Rand (1,4 Milliarden Euro) angestiegen. Dabei entfielen 58 Prozent auf den Bereich Kreditvergabe, Investitionen und Versicherungen. Aus dem Transaktionsgeschäft stammen 38 Prozent. Das Geschäft mit dem Sterbegeld brachte drei Prozent Umsatz.
Kreditgeschäft
Das im Februar 2021 endende Geschäftsjahr 2021 war für Capitec eine Herausforderung, da man in dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld (das Bruttosozialprodukt fiel im Kalenderjahr 2020 um 7,2 Prozent) unten den Banken die höchsten NPLs hatte. Das Problem ging man offensiv an und bilanzierte die größten relativen Rückstellungen, wobei gleichzeitig die Kunden mit Zins Rabatten zu einer geordneten Rückzahlung motiviert wurden. Das hat funktioniert. Doppelt soviel Kunden nahmen ihre Zahlungen auf, als gemäß den historischen Erfahrungswerten der Bank erwartet wurde.
Das wirkte sich auch sofort in den Zahlen aus, im zweiten Halbjahr konnten Rückstellungen aufgelöst werden. Nachdem der Nettoerlös im ersten Halbjahr auf 650 Millionen Rand (38 Millionen Euro) einbrach, brummte im zweiten Halbjahr das Geschäft mit knapp vier Milliarden Rand (230 Millionen Euro) wieder.
Damit kam die Bank gestärkt und mit einem besseren Kapitalpuffer aus der Krise.
Das Kundenprofil im Kreditgeschäft verbesserte sich weiter. Der Anteil der Kreditvergabe in den niedrigen Einkommenssegmenten halbiert sich von 25 Prozent im Geschäftsjahr 2018 auf 13 Prozent.
Diese Verschiebung ist auch der Einführung der sogenannten Access Facility im Mai 2020 geschuldet, ein Lifestyle Kredit Produkt mit einem Kreditrahmen von bis zu 250.000 Rand (14.684 Euro) für Kunden mit höherem Einkommen, bei dem nur der tatsächlich in Anspruch genommene Teil bezahlt wird. Das Produkt ist sehr erfolgreich und machte nach nur 9 Monaten 28 Prozent des Kreditportfolios aus. Das Management scheint wieder einmal das richtige Produkt zur richtigen Zeit zur Hand zu haben.
Sparen
Die Bankeinlagen wuchsen im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 107 Milliarden Rand (6,2 Milliarden Euro), allen voran die mit 65 Prozent dominierenden Sichteinlagen, die im Jahresvergleich um 27 Prozent anstiegen. Dabei ist Capitec nicht scheu, die besten Konditionen am Markt anzubieten, um Kunden anzulocken.
Transaktionen
Die Bank zieht auch mit niedrigen Überweisungsgebühren Kunden an. Die digitalen Fees von einem Rand pro Überweisung bildeten im letzten Jahr den größten Umsatz Block in diesem Segment, gefolgt von den Kreditkartengebühren. Die Interchange Fee in Südafrika liegt bei 1,48 Prozent.
Das Jahresendergebnis des GJ 2021 mit 4,6 Milliarden Rand (270 Millionen Euro) liegt aufgrund der mit Covid verbunden Abschreibung von knapp 3 Milliarden Rand (180 Millionen Euro) 27 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
Das Cost-to-Income Ratio lag in den letzten Jahren stabil um 41 Prozent, leicht belastet durch Kosten im Rahmen der Umfirmierung der Merchant Bank. Ziel des Managements ist gleichzeitig, dass die operativen Kosten von den Transaktionsgebühren gedeckt werden.
Aufgrund der vorsichtigen Positionierung mit 57 Prozent in Cash sank die Eigenkapitalrendite von rund 26 Prozent auf 16 Prozent im letzten Geschäftsjahr. Das Management behält das mittelfristige Ziel von 25 Prozent bei.
Ausblick
Ende September werden Zahlen erwartet: Für das kürzlich abgelaufene erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 (März bis August 2021) hat das Management am 6. September die Profit Guidance auf 34,28 bis 35,43 Rand (2,01 bis 2,07 Euro) pro Aktie angehoben. Der Konsensus für das Gesamtjahr hat entsprechend angezogen: Es wird ein Umsatzwachstum von 33 Prozent und ein Gewinnwachstum von 95 Prozent erwartet. Entsprechend positiv war auch die Marktreaktion.
Die Digitalisierungsstrategie wurde im letzten Jahr deutlich beschleunigt. Die Kunden werden zunehmen auf die digitale Plattform überführt. Dabei soll der Focus auf neue Produkte im E-Commerce liegen.
Bewertung und Fazit zu Capitec
Das Unternehmen ist mit P/B von 6,3 und einem KGV von 28 ist optisch keine günstige Bank. Auf der anderen Seite weist die Bank eine starke Zinsmarge, eine beeindruckende Digitalstrategie, einen guten Track Record und eine außergewöhnliche hohe Profitabilität auf.
Die Digitalisierungsstory steht in Südafrika ist noch am Anfang und wird in den nächsten Jahren weiteren Nährboden für die gut aufgestellte Bank bieten. Die Bank hat damit erhebliches Cross Selling und Produkt Launch Potenzial. Daneben schafft die Expansion im Firmenkundengeschäft, in dem der Marktanteil noch gering ist, erhebliches Upside beim Umsatz.
Nach unserem Gespräch mit dem Management der Bank sind wir weiterhin davon überzeugt, dass Capitec der Konkurrenz weitere Marktanteile in den bestehenden Segmenten aber auch sukzessiven mit neuen Produkten abringen wird.
Die Capitec Aktie ist seit Mai 2021 Teil des EM Digital Leaders Portfolio.
Disclaimer
Der EM Digital Leaders Fund und/oder der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzen Anteile von Capitec. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
Autor
-
Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.
View all posts