Am Donnerstagabend hat die US-Investmentbank Jefferies starke Zahlen vorgelegt und sich bemerkenswert optimistisch zur US-Konjunktur geäußert. Die Wirtschaft brummt, M&A-Aktivitäten nehmen zu, IPOs ziehen an, Unternehmen zapfen immer mehr den Kapitalmarkt an. Es geht, so die Analysten, nicht um einzelne Wachstumsinseln (“single green spots”), sondern um marktbreite Robustheit. Die Rally, so Jefferies weiter, könne nur durch unvorhergesehene Ereignisse gefährdet werden.
Womit wir bei der grottigen Performance Joe Bidens im TV-Duell mit seinem Herausforderer Donald Trump wären. Die Debatte heute Früh war nicht nur ein beliebiges Kandidaten-Duell, sondern galt als Lackmustest für die Amtsfähigkeit Bidens. Schon die ersten zwei Minuten waren schwer zu ertragen. Zu sehen war ein fahriger, älterer Herr, der wirre Redebeiträge lieferte und dessen Sätze im Murmel-Nirvana endeten. Gemessen an der wirtschaftlichen Entwicklung ist Biden einer der erfolgreichsten Präsidenten Amerikas. Im Duell “old man” gegen “con man” waren aber Track Record und Inhalte zweitrangig. Zwei Monate vor der Wahl macht sich Panik breit unter den Demokraten. So bitter es ist: Die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Amtszeit Trumps ist wahrscheinlicher geworden.
Wäre Trumps Comeback das “unvorhergesehene Ereignis”, das die US-Rally zum Kippen bringt? Ich denke, nein. Zumindest nicht kurzfristig. Die Aussicht auf Steuersenkungen dürfte den US-Markt befeuern, genauso, wie es in der ersten Amtszeit Trumps der Fall war. Mittelfristig könnten die wirtschaftlichen Folgen aber so katastrophal sein, wie es Ökonom Larry Summers befürchtet: Die Einführung pauschaler Zölle, die weitere Erhöhung der Staatsausgaben und die mögliche Entmachtung der US-Notenbank als unabhängiger Währungshüter drohen die Inflation anzuheizen.
Dass die USA dennoch ein “safe haven” sind, zeigt die Underperformance europäischer Aktien und Anleihen, seitdem der französische Präsident Neuwahlen ausgerufen hat. Wenn schon das kleine Griechenland 2011 die Eurozone ins Wanken gebracht hat, mag man sich kaum ausmalen, was europäischen Aktien- und Rentenmärkten bevorstünde, wenn Frankreichs moderate Kräfte zwischen den erstarkten rechten und linken Blöcken zerrieben würden. Frankreichs Aktien und Anleihen machen mehr als ein Drittel der Eurozonen-Indizes aus. Amerikas Wirtschaftsprobleme sind nicht akut, die Stabilität der Eurozone ist bereits kurzfristig in Gefahr. Demokraten weltweit sind entsetzt über diese Aussichten. Als Anleger müssen wir aber besonnen handeln. Wir setzen weiterhin auf die US-Rally, sind voll investiert und haben uns zugleich im The DLF gegen externe Schocks abgesichert. Der EM Digital Leaders gehört seit zwei Jahren zu den besten Schwellenländer-Fonds, während der The DLF trotz Absicherung zweistellig performt. Das funktioniert, weil Portfolioabsicherungen heute selten günstig sind – und selten sinnvoll.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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