Und am Ende kam sie doch, Chinas Bazooka. Fast könnte man meinen, dass die chinesische Führung unsere Fundamentalkritik der Politik Xi Jinpings gelesen hätte. In einer konzertierten Aktion werden Fiskal- und Geldpolitik darauf abgestimmt, die chinesische Wirtschaft wiederzubeleben. Kernstücke sind: Zinssenkungen, mehr Liquidität für Banken, größere Anreize, Immobilien zu kaufen und die Ankündigung eines Staatsfonds zum Kauf von Aktien. Analysten gehen nun davon aus, dass China noch dieses Jahr weitere Staatsanleihen in Höhe von 2 Milliarden RMB begeben wird, um mehr fiskalische Beinfreiheit zu haben.
Das Ziel der KP: Die Stimmung der Verbraucher zu heben, um den Konsum anzukurbeln. Der chinesische Zentralbankchef, Pan Gongsheng, hatte in einer eilig anberaumten Pressekonferenz seinen Mario-Draghi-Moment: Man werde weitere Zinsschritte einleiten, falls die Maßnahmen nicht ausreichten. Es fällt nicht schwer, hier ein “Whatever it takes” herauszuhören. Zwei Tage später zog das Politbüro unter Führung von Xi Jinping nach und unterstrich, den Kurs der Zentralbank mit „kraftvollen Fiskalmaßnahmen“ zu unterstützen. Der Zeitpunkt der Intervention kommt nicht zufällig. Das Wachstum hat sich in den letzten Monaten weiter abgeschwächt, und das ausgerechnet vor dem 75. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China. Die “Goldenen Woche” direkt nach dem Nationalfeiertag ist extrem wichtig für Chinas Einzelhandel.
Was den chinesischen Konsumenten stärkt, erfreut auch den Investor im globalen Norden. Wir waren zunächst skeptisch über Umfang und Tiefe der Maßnahmen der KPC, müssen aber jetzt festhalten, dass die staatlichen Eingriffe zugunsten der Wirtschaft eine neue Qualität haben. Wir haben in unseren beiden Fonds gleich am Dienstag taktisch die China-Quote hochgefahren und ordentlich an der Rally profitiert. Aber nach dem massiven Vertrauensverlust muss die KPC weiter liefern und diese Rally mit konkreten Schritten über Monate begleiten. Passiert das nicht, könnte die schöne China-Rally wie ein Soufflé in sich zusammenfallen – so, wie es bereits viele Male in den vergangenen Jahren passiert ist.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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