Die US-Notenbank hat am Mittwoch keine Zinsentscheidung gefällt. Überrascht hat das keinen. Was dagegen konsternierte, war die schlecht kaschierte Ratlosigkeit der Fed-Verantwortlichen. Denn am Tag der Sitzung wurden die sogenannten “Dot Plots” veröffentlicht, also die Prognosen der FED-Ausschussmitglieder über die künftige Zinsentwicklung. Demnach dürfte 2024 nur eine Zinssenkung fällig werden. Alles Weitere wird sich irgendwie ab 2025 auslassen, man handele “datengetrieben”. Übersetzt: Die Fed hat keinen Plan.
Planbarer ist dagegen die AI-Welle, die über die Wirtschaft hereinbricht. Wir sind meines Erachtens erst am Anfang der AI-Revolution, und in der Frühphase der Innovationswelle sind die offensichtlichen Profiteure auch die tatsächlichen. Nvidia liefert den Stoff, aus dem AI-Trainingmodelle nicht nur der Hyperscaler gemacht sind. Doch es gibt eine noch defensivere Wette auf die AI-Revolution: TSMC. Der taiwanesische Foundry-Spezialist ist gewissermaßen der Schaufellieferant der Schaufellieferenten: Ohne seine Chipfertigungstechnologie läuft bei Nvidia nichts. Und übrigens auch nichts bei Apple. Apple hat vor wenigen Tagen seine AI-Strategie vorgestellt, die auf ein großes iPhone-Upgrade hinausläuft. Jeder, der die KI-Funktionen in seinem iPhone nutzen will, braucht mindestens das iPhone 15. Ca. 40 Prozent der über 800 Mio. iPhone Nutzer können also getrost ihre 10-er, 11-er, 12-er usw. in die Tonne treten und demnächst wieder vorm Apple-Store Schlange stehen. Anleger können aber den AI-Kreis weiter ziehen. Die Hardware bzw. Infrastruktur von Broadcom, ASML, Lam Research und AMD dürfte solide bis spektakulär wachsen, und auch vermeintlich abgehängte Player wie Adobe und Oracle wachsen im Cloud-Geschäft mehr als nur ordentlich. Die AI-Revolution hat die großen Makro-Player vorerst als Richtungsgeber für die Märkte abgelöst. Zumindest für die nächste Zeit dürfte Fed-Watching zu einer Art Orchideenfach der Analysten-Gilde degenerieren.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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