Trump brüllt, die Welt zuckt. Auf den ersten Blick wirkt Amerikas Macht erdrückend: politisch, militärisch, wirtschaftlich. Kolumbien, Mexiko und Kanada sind innerhalb weniger Stunden eingeknickt. Doch nicht jeder Verhandlungspartner ist so ein Leichtgewicht. China ganz sicher nicht. Und auch die Europäer könnten mehr entgegenhalten. Sie müssen es nur wollen.
Trumps Lieblingsargument: Handelsbilanzdefizite. Doch China hat Amerikas wunden Punkt ausgemacht: die Digitalökonomie. Die US-Handelsbilanzen würden gegenüber Deutschland und Co. anders aussehen, wenn man digitale Dienstleistungen wie Googles und Metas Werbegeschäfte, Apples App-Store-Umsätze, Netflix’ Streaming oder die Buchungsumsätze von Booking und Airbnb einrechnen würde. Der Rest der Welt will keine US-Autos, keine Chlorhühnchen und keine Maiskolben aus Iowa. Er will Software, Entertainment, Algorithmen. Die digitale Kolonialisierung der Welt durch US-Unternehmen ist in vollem Gange, Corona hat es beschleunigt, KI wird sie weiter forcieren.
China setzt genau hier an: mit kartellrechtlichen Untersuchungen gegen Google, Nvidia und nun sogar Apple. Die Botschaft ist klar: “Wir treffen euch dort, wo es richtig wehtut.” Klug, denn Amerikas Wirtschaft lebt von Tech und Konsum. 70 Prozent der globalen Marktkapitalisierung sitzen in den USA, obwohl das Land nur ein Viertel des Welt-BIPs stellt. Zehn Tech-Giganten stemmen fast 40 Prozent des S&P 500. Wer glaubt, das alles sei nur ein Vorteil, denkt zu kurz.
Nach einer Analyse von JPMorgan haben US-Privatanleger an einem einzigen Montag 3 Milliarden und am darauffolgenden Dienstagmorgen in nur 1,5 Handelsstunden weitere 2 Milliarden Dollar in den Markt gepumpt. 70 Prozent dieses Geldes floss in die “Magnificent 7”. Ein Handelsstreit, der die Digitalökonomie trifft, könnte fatale Folgen haben: für die Börsen, den Konsum und letztlich für die US-Wirtschaft.
Weil Amerikaner stärker an den Kapitalmärkten engagiert sind als etwa Europäer, trifft es sie umso härter. Amerikas größte Stärke ist auch sein neuralgischer Punkt. China weiß das, Europa sollte diese Verhandlungstaktik kopieren. Trump und seine “Broligarchen” sind hier bloßgestellt.
Was heißt das für Anleger? Diversifikation ist Trumpf. Der Digital Leaders Fund setzt auf Unternehmen abseits des Mainstreams, auch jenseits Nordamerikas. Aktuell funktioniert das sehr gut. Mit einem Plus von 14,7 Prozent seit Jahresbeginn konnten wir uns von den großen Indizes in den USA deutlich absetzen. Auch der EMDL liegt mit plus 7 Prozent weit vor der Benchmark. Bei manchen Unternehmen setzten wir im TheDLF auf fallende Kurse, etwa Tesla. Elon Musk hat vollkommen recht. Auch angesichts der Absatzprobleme von Tesla weltweit greift sein Zitat:
Vox populi, vox dei.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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