Infrastruktur-Aktien gelten als Stabilitätsanker in volatilen Zeiten, da sie als widerstandsfähig gegenüber Konjunkturschwankungen gelten. Wir gehen der Frage nach, ob dies auch angesichts der Trump-Zölle gilt – und ob es besonders sichere Infrastruktur-Segmente gibt.
Die Trump-Administration hat am sogenannten „Liberation Day“ Anfang April ihre Drohungen wahrgemacht – zumindest zunächst. Die Zölle, insbesondere der pauschale Basiszoll von 10 Prozent auf alle Importe und höhere Sätze für bestimmte Länder, fielen härter aus als erwartet. Sollten sie in Kraft treten, hätten sie weitreichende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte. In den Tagen nach dem 2. April waren die stärksten Auswirkungen bei Technologie-, Einzelhandels- und Produktionswerten zu beobachten, die den US-Aktienmarkt deutlich belasteten. In den Wochen danach ruderte die US-Administration zurück. Die sogenannten reziproken Zölle wurden zunächst für 90 Tage ausgesetzt. Nur China wurde von den Trump-Zöllen hart getroffen, wobei die US-Regierung einige Sektoren, etwa Mikroelektronik, auch hier ausnahm. Es ist unklar, wie weitreichend die US-Zölle sein werden, fest steht jedoch, dass die Trump-Administration das Welthandelssystem grundlegend verändern will. Das stellt die liberale Nachkriegsordnung in Frage. Beobachter gehen unisono davon aus, dass es dies negative Folgen für Verbraucher und Unternehmen haben wird. Das betrifft auch Infrastuktur-Aktien. Sie gelten zwar als resistent gegen konjunkturelle Schwankungen, sind aber als Teil des Aktienmarkts nicht immun gegen die Kräfte, die diese Asset-Klasse bewegen. Wir werfen daher einen Blick in den Maschinenraum der Infrastruktur-Aktien und untersuchen, wie die verschiedenen Sektoren auf Zölle reagieren könnten.
Zölle sind Handelsschranken. Im schlimmsten Fall unterbrechen sie globale Lieferketten oder erschweren und verteuern zumindest die Beschaffung wichtiger Materialien und Ausrüstungen. Dies kann zu Verzögerungen bei Wartungszyklen, längeren Vorlaufzeiten für wichtige Komponenten (wie Transformatoren für Stromnetze oder Kühlsysteme für Rechenzentren) und sogar zu Engpässen führen. Im Extremfall werden Lieferketten umgelenkt oder veröden ganz. So importieren die USA beispielsweise über 80 Prozent ihrer großen Leistungstransformatoren, und die Zölle auf Stahl haben das Angebot weiter eingeschränkt, was sowohl die Kosten als auch die Beschaffungszeiten erhöht. Fährt die Welt also infolge der aggressiven US-Handelspolitik die Handelsschranken hoch, werden auch Infrastruktur-Aktien betroffen sein – allerdings in unterschiedlichem Maße, wie aus der folgenden Übersicht hervorgeht.
Verkehrsinfrastruktur
Häfen, Autobahnen und Güterverkehrskorridore sind mit Nachfragerisiken konfrontiert, da Zölle die Handelsströme verringern und das BIP-Wachstum dämpfen. Dies führt zu geringerer Auslastung und zur Neubewertung oder Zurückstellung neuer Projekte, die auf robusten Wachstumsprognosen beruhten. Diese Sektoren geraten bei einer Eskalation der Handelskonflikte unmittelbar unter Druck, da sie ein geringeres Handelsvolumen und höhere Kosten für importierte Materialien fürchten. Längerfristig könnten US-Bestände im Schienen- und Straßenverkehr profitieren, wenn die Zölle die Verlagerung der Produktion ins Inland fördern und das inländische Frachtaufkommen erhöhen. Auch die von Trump vorgesehenen Steuersenkungen müssen in die Rechnung einbezogen werden. Ein potenziell niedrigerer Körperschaftssteuersatz (vorgeschlagen: 15 Prozent) könnte einen Teil der negativen Auswirkungen ausgleichen, da langfristig die Gewinne der Eisenbahnunternehmen steigen würden.
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch die jüngsten Zölle von Präsident Trump und extreme Witterungsbedingungen verursacht wurden, stehen US-Eisenbahnunternehmen unter Druck, da die Tarife zu einer Reduktion des internationalen Güterfrachtverkehrs führen könnten. Der Transportsektor hat sich deutlich schlechter entwickelt als der breitere Aktienmarkt; der Dow Jones Transportation Average ist seit Jahresbeginn um 19,8 Prozent (in Dollar gerechnet) gefallen. Trumps Zölle, insbesondere der 145-prozentige Satz auf chinesische Waren, haben die Sorge über ein sinkendes Handelsvolumen verstärkt. Auch wenn die Eisenbahnen wegen ihrer Binnenorientierung einen gewissen Puffer haben, sind sie dennoch anfällig, da etwa 40 Prozent des US-Schienenverkehrs mit dem globalen Handel verbunden sind.
Doch auch hier gibt es Gewinner und Verlierer. Weniger betroffen ist das Unternehmen CSX, da es sich bei Getreideexporten auf Südamerika konzentriert und nur ein minimales Kohlegeschäft mit China betreibt. Die Spediteure im Südosten der USA könnten vom Trend zum Re-Shoring profitieren. Zuletzt haben witterungsbedingte Störungen, darunter Schnee und Überschwemmungen, die Leistungen im ersten Quartal beeinträchtigt. Die Wagenladungen von CSX gingen im Jahresvergleich um ein Prozent zurück, was jedoch durch Nachfragestärke in Bereichen wie Düngemitteln und intermodalem Verkehr ausgeglichen wurde, da Kunden ihre Sendungen im Vorfeld von Zollerhöhungen eilig transportierten. Trotz der anhaltenden Herausforderungen bleiben Analysten für ausgewählte Spediteure des Sektors vorsichtig optimistisch. Die meisten US-Eisenbahnunternehmen sind stärker von tarifbedingten Rückgängen des Frachtaufkommens betroffen, insbesondere bei Gütern, die von den Häfen zu den Nachfragezentren befördert werden. Canadian Pacific Kansas City und Union Pacific sind in erheblichem Maße von Mexiko abhängig, und die Automobilfracht ist besonders anfällig für Zölle. Die Gesamtauswirkungen könnten jedoch durch das Potenzial für Nearshoring und eine verstärkte inländische Fertigung etwas abgemildert werden, was mittelfristig der US-Bahn zugutekommen könnte.
Transport und Lagerhaltung
Dieser Sektor ist durch seine Abhängigkeit von importierten Fahrzeugteilen und Energie sowie durch seine Rolle bei der Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels gefährdet. Der Luftverkehr ist aufgrund seiner Abhängigkeit von ausländischen Teilen und Wartungslieferungen besonders anfällig. Fonds, die überwiegend in regulierte Unternehmen investieren und geografisch diversifizieren, sind weitgehend von den Auswirkungen der Zölle abgeschirmt. Beispielsweise sind sowohl die East Japan Railway Company (JR East) als auch die Central Japan Railway Company (JR Central) regulierte Unternehmen im japanischen Eisenbahnsektor. Der japanische Eisenbahnsektor wird vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus (MLIT) auf Grundlage des Railway Business Act überwacht. Dieses Gesetz schreibt vor, dass Bahnbetreiber Lizenzen für ihre Dienstleistungen benötigen und Sicherheits- sowie Betriebsstandards einhalten müssen. Tarifanpassungen sind innerhalb genehmigter Obergrenzen zulässig, müssen aber dem MLIT gemeldet werden. Diese Regulierungsstruktur sorgt für Stabilität und Vorhersehbarkeit im Betrieb von Unternehmen wie JR East und JR Central.
Die kürzlich von der Trump-Administration eingeführten Zölle zielen in erster Linie auf Waren wie Automobile, Stahl und Aluminium ab. Da sich JR East und JR Central auf inländische Personenverkehrsdienste konzentrieren und keine Waren in die USA exportieren, sind sie von diesen Zöllen nicht direkt betroffen. Ihre Einnahmeströme sind weitgehend von internationalen Handelsschwankungen abgeschirmt.
Aena, ein weiteres reguliertes Investment in diesem Sektor, ist Spaniens wichtigster Flughafenbetreiber und blieb von den jüngsten Zöllen der Trump-Administration, die viele globale Flughafenaktien betrafen, relativ unbeeinflusst. Aena agiert in Spanien in einem regulierten Rahmen, der im Voraus festgelegte Flughafengebühren und Investitionsverpflichtungen umfasst, wie sie im Flughafenregulierungsdokument (DORA) dargelegt sind. Dieses Modell bietet Stabilität und Vorhersehbarkeit der Einnahmen und schützt das Unternehmen vor kurzfristigen Marktvolatilitäten. Im Jahr 2024 verzeichnete Aena einen Rekord-Nettogewinn von 2,03 Milliarden Euro, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese starke finanzielle Leistung, kombiniert mit positiven Wachstumsprognosen, hat das Vertrauen der Anleger gestärkt und die Aena-Aktie inmitten weltweiter Marktschwankungen widerstandsfähig gemacht. Für 2025 prognostiziert Aena einen Anstieg des Passagieraufkommens um 3,4 Prozent und rechnet mit rund 320 Millionen Reisenden. Dieses Wachstum wird durch eine Rekordzahl von 246 Millionen reservierten Sitzen für die Sommersaison unterstützt, was auf eine starke Nachfrage innerhalb Europas und aus anderen, von der US-Handelspolitik weniger betroffenen Regionen hinweist.
Stromversorger
Aktien von Stromversorgern haben sich trotz der durch die Zölle ausgelösten Marktvolatilität im Allgemeinen gut behauptet. Anleger haben zuletzt Zuflucht bei diesen regulierten Versorgern gesucht. So verzeichneten beispielsweise Unternehmen wie National Grid, Duke Energy und American Electric Power nach der Ankündigung der Zölle Kursgewinne. Die Zölle führten jedoch zu höheren Kosten für importierte Materialien, die für Infrastrukturprojekte wichtig sind, wie Stahl und Aluminium, was sich möglicherweise auf künftige Investitionen in die Modernisierung der Netze und in Initiativen für saubere Energie auswirken wird.
Im Bereich der Energieinfrastruktur haben die Zölle auf importierten Stahl und elektrische Komponenten bestehende Engpässe, wie einen Mangel an Transformatoren und Netzausrüstung, verschärft. Dies erhöht nicht nur die Kosten, sondern kann auch notwendige Aufrüstungen oder Erweiterungen verzögern, was sich auf Zuverlässigkeit und Effizienz auswirkt. Versorger, insbesondere solche, die in Großprojekte im Bereich erneuerbarer Energien investieren, sehen sich aufgrund von Zöllen auf importierte Materialien und Ausrüstungen mit höheren Inputkosten konfrontiert, was die Gewinnspannen schmälern und Projekte verzögern kann. Die Zölle der Durchführungsverordnung werden wahrscheinlich erhebliche Auswirkungen auf den Energie- und Infrastruktursektor haben. Ein großer Teil der US-Industrie für erneuerbare Energien ist von importierten Komponenten – wie Solarmodulen, Montagesystemen, Wechselrichtern, Stahlblechen und Batterien – aus Regionen wie Südostasien, China und der EU abhängig.
Für einige wichtige Lieferanten, darunter Vietnam, Kambodscha und Thailand, gelten derzeit mit die höchsten sogenannten reziproken Zollsätze. Sollten diese nach dem 90-tägigen Aufschub im Juli in Kraft treten, könnten die Kosten für den Bau und Betrieb vieler Projekte im Bereich erneuerbarer Energien in den USA erheblich ansteigen. Regulierte Versorger sind der Zollgefahr allerdings nicht vollkommen ausgeliefert. Sie sind in der Regel in der Lage, einen Teil dieser gestiegenen Kosten über Tarifanpassungen an die Verbraucher weiterzugeben. Letztendlich hängt die spezifische Exposition und Empfindlichkeit gegenüber Zöllen von der Geschäftstätigkeit, der Lieferkette und dem Marktumfeld des jeweiligen Unternehmens ab.
Von unserer Watchlist regulierter Unternehmen profitiert E.ON vor allem von den geplanten Infrastrukturinvestitionen der deutschen Regierung, insbesondere in Energienetze und digitale Infrastruktur – Bereiche, in denen E.ON eine Schlüsselrolle spielt. Das Kerngeschäft von E.ON ist stark reguliert und konzentriert sich auf Europa, was das Unternehmen vor den Auswirkungen der Zölle der Trump-Administration schützt. Die E.ON-Aktie ist seit Jahresbeginn um rund 35 Prozent gestiegen, unterstützt durch eine starke Ertragsdynamik, steigende Dividenden und die strategische Positionierung in der Energiewende. Das Unternehmen meldete für 2024 ein EBITDA von 13,0 Milliarden Euro und erwartet für 2025 weiteres Wachstum. Es profitiert auch von Rekordinvestitionen in seine Energienetze und der breiteren europäischen Dekarbonisierungsoffensive.
Gasversorger
Gasversorger sind mit unterschiedlichen Auswirkungen der Zölle konfrontiert. Während Erdgas selbst weitgehend von den neuen Zöllen ausgenommen wurde, könnten die höheren Kosten für Infrastrukturmaterialien aufgrund der Zölle auf Stahl und Aluminium Pipelineerweiterungs- und -wartungsprojekte beeinträchtigen. Darüber hinaus könnte die allgemeine Konjunkturabschwächung infolge der Handelsspannungen die industrielle Nachfrage nach Erdgas dämpfen, was sich auf die Einnahmen der Gasversorger auswirken könnte. Innerhalb unserer europäischen Allokation haben regulierte Namen wie Italgas und Snam seit Jahresbeginn deutlich zugelegt. Italgas ist Europas größter Gasversorger und arbeitet unter einem regulierten Rahmen, der von der italienischen Energiebehörde ARERA festgelegt wurde. Dieser Rahmen regelt Aspekte wie Tarife, Servicequalität und Investitionsverpflichtungen. Die kürzlich erfolgte Übernahme von 2i Rete Gas für 5,3 Milliarden Euro wurde von der italienischen Kartellbehörde mit Auflagen genehmigt. Italgas muss allerdings aus Wettbewerbsgründen einige Vermögenswerte veräußern.
Snam ist Italiens wichtigster Betreiber für Erdgastransport, -speicherung und -wiederverdampfung. Die Einnahmen des Unternehmens stammen größtenteils aus regulierten Tätigkeiten, was stabile Erträge gewährleistet. Das Unternehmen befindet sich mehrheitlich im Besitz von CDP Reti, einem staatlich kontrollierten Unternehmen, was seine strategische Bedeutung für die italienische Energieinfrastruktur widerspiegelt. Der regulierte Charakter der Geschäfte von Italgas und Snam in Verbindung mit ihrer Konzentration auf die inländische Infrastruktur schützt sie vor den direkten Auswirkungen der US-Handelszölle.
Wasserversorger
Wasserversorger wie Severn Trent, United Utilities und SJW, die stark reguliert sind und wesentliche Dienstleistungen erbringen, haben sich während der tarifbedingten Marktschwankungen relativ stabil gezeigt. Die Tarife hatten nur begrenzte direkte Auswirkungen auf die Wasserversorger, da sie im Vergleich zu Strom- und Gasversorgern weniger von importierten Materialien abhängig sind. Ein Anstieg der Kosten für Infrastrukturkomponenten könnte sich jedoch auf die Investitionspläne und folglich auf künftige Tarifanpassungen auswirken.
Bauwesen (Wohnungsbau, Gewerbebau und Tiefbau)
Das Baugewerbe reagiert sehr empfindlich auf Zölle auf Stahl und Aluminium, da diese Materialien für den Bau von Bauwerken, Brücken, Tunneln und Eisenbahnlinien unerlässlich sind. Die USA importieren einen beträchtlichen Teil ihres Stahl- und Aluminiumbedarfs, sodass die Zölle die Inputkosten direkt erhöhen, was zu Projektverzögerungen, Stornierungen und höheren Preisen für die Endverbraucher führt. Kleine und mittlere Bauunternehmen sind besonders gefährdet, da sie weniger Kapazitäten haben, um Kostensteigerungen aufzufangen. Die Einführung von Zöllen hat zu erheblicher Preisvolatilität bei Bau- und Instandhaltungsmaterialien geführt. Diese Unvorhersehbarkeit erschwert die Budgetierung und langfristige Planung der Infrastrukturbetreiber, die unter Umständen größere Rückstellungen bilden oder Dienstleistungsverträge neu aushandeln müssen, um schwankenden Kosten Rechnung zu tragen. Die Unsicherheit kann auch zu höheren Angeboten von Auftragnehmern und einem konservativeren Projektmanagement führen, was die Betriebskosten weiter in die Höhe treibt. Am stärksten sind die Auswirkungen in den Bereichen Bauwesen, Energie und Verkehrsinfrastruktur zu spüren, wo steigende Inputkosten und eine geringere Nachfrage zu Projektverzögerungen, -stornierungen und Margeneinbußen geführt haben. Die politische Unsicherheit führt weiterhin zu Marktschwankungen und vorsichtigem Investitionsverhalten. Projekte, die sich im Bau oder in der späten Planungsphase befinden, sind aufgrund von Zöllen auf Stahl, Aluminium, Transformatoren und Kabel mit stark steigenden Kosten konfrontiert. Dies hat zu Kostenüberschreitungen, Verzögerungen und in einigen Fällen sogar zur völligen Stornierung geführt. Bestehende Anlagen stehen aufgrund gestiegener Betriebskosten unter Margendruck, und einige marginale Projekte sind unrentabel geworden.
Infrastruktur-Aktien gegen die Trump-Zoll-Volatilität: Wo investieren?
Die Einführung umfassender Zölle, hauptsächlich auf importierte Materialien wie Stahl, Aluminium und elektrische Komponenten, hat in vielen Teilsektoren der Infrastruktur zu Kostendruck und Unsicherheit geführt. Anleger, die die traditionellen, defensiven Qualitäten von Infrastrukturunternehmen suchen, werden in erster Linie bei regulierten Versorgern und Anbietern wesentlicher Dienstleistungen mit einem begrenzten Engagement im Transportsektor fündig. Diese Positionierung sorgt für Widerstandsfähigkeit in einem schwierigen Umfeld, das von Handelsspannungen und Unterbrechungen der Lieferketten geprägt ist. Die regulierten Strom- und Gasversorger haben sich als relativ stabil erwiesen, da ihre Cashflows vorhersehbar sind, sie in der Lage sind, einen Teil der gestiegenen Inputkosten über Tarifanpassungen an die Verbraucher weiterzugeben, und sie nur minimal von internationalen Handelsströmen abhängig sind. Auch die Wasserversorger sind aufgrund ihrer geringen Abhängigkeit von importierten Materialien und der Tatsache, dass sie wesentliche Dienstleistungen erbringen, weitgehend von den Auswirkungen der Zölle verschont geblieben.
Im Gegensatz dazu hat die Transportinfrastruktur – hauptsächlich Schienen- und Frachtverkehr – aufgrund des rückläufigen Handelsvolumens und höherer Materialkosten eine deutliche Underperformance gezeigt. Durch die Begrenzung des Engagements in diesem Sektor konnte das Portfolio einen Großteil der Volatilität vermeiden, die bei transportgebundenen Aktien zu beobachten ist. Insgesamt bietet die Konzentration auf inländische, regulierte Infrastrukturanlagen sowohl defensive Eigenschaften als auch Inflationsschutz und positioniert ein Portfolio so, dass es kurzfristigem Gegenwind standhält und gleichzeitig langfristiges Wachstumspotenzial beibehält. Regulierte Core-Infrastrukturunternehmen dürften von den Trump-Tarifen also weniger betroffen sein. Ihre Geschäftsmodelle erlauben es ihnen oft, höhere Inputkosten – wie etwa durch Zölle – über regulierte Preise an die Verbraucher weiterzugeben. Im Gegensatz zu exportlastigen Sektoren sind sie nur in begrenztem Maße vom Welthandel oder von internationalen Lieferketten abhängig, wodurch sie von tarifbedingten Störungen besser abgeschirmt sind und daher einen sicheren Anker im Infrastruktur-Segment bieten, das auch von den Tarifen betroffen ist.
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Stefan schaut auf eine mehr als 20-jährige Erfahrung in den Bereichen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Derivate und Hedge Funds zurück. In seiner Tätigkeit als globaler Leiter des Quantitativen Research Teams bei ABN AMRO, hat er über 300 institutionelle Kunden in den USA, Europa und Asien zu allen Fragen des Investment Prozesses beraten. Zuvor war er 10 Jahre bei Salomon Smith Barney als Leiter des quantitativen Research Teams für Europa tätig, wo er Top Rankings in den großen Research Surveys erzielte. Stefan hat über 50 Research Veröffentlichungen zu allen Aspekten des Investment Prozesses in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere und Währungen publiziert.
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