Die Berichtssaison für das dritte Quartal hat begonnen. Die großen US-Banken haben starke Zahlen vorgelegt. Doch Jamie Dimons Warnung, dass eine Kakerlake selten allein kommt, ließ die Aktienkurse der Regionalbanken abstürzen. Er bezog sich dabei auf das Exposure seines Instituts zum Pleitier Tricolor. JPMorgan kann das verkraften – bei Jefferies machen sich Anleger nach der Insolvenz von First Brands mehr Sorgen. Die Investmentbank hatte die Milliardenfinanzierungen von First Brands seit 2014 maßgeblich orchestriert. Die Aktie verlor gestern über 10 Prozent, seit Jahresanfang fast 40 Prozent. Der Regionalbank-Index von KBW gab gestern um 6 Prozent nach.
Steuern wir wieder auf eine Bankenkrise zu? Das Risiko ist real. Der Boom im Markt für Private Credit hat dazu geführt, dass immer mehr Kredite außerhalb der Bankbilanzen liegen – und sich so einer strengen Regulierung entziehen. In den letzten Monaten wurden die Mahnungen von Rating-Agenturen, Regulierern und Banken immer lauter. Die großen Player dieses Marktes zählen in diesem Jahr zu den Verlierern. Die Aktien von Ares, Apollo und Blackstone verloren 20, 26 und 9 Prozent in US-Dollar. Mit hohen Kreditfazilitäten tragen auch Banken das Risiko ein Stück weit mit. Sollten die Liquiditätsströme zwischen den Instituten ins Stocken geraten, werden Erinnerungen an die Finanzkrise 2008 wach.
Wir blenden diese Risiken nicht aus. Im The Digital Leaders Fund haben wir seit 2023 einen Tail-Risk-Hedge integriert. Das hat uns 2023, 2024 und auch dieses Jahr Rendite gekostet. Doch bei einer Performance von 35 Prozent im letzten Jahr und bisher über 40 Prozent in diesem Jahr war das verkraftbar. Der sogenannte „Liberation Day“ im Frühjahr war ein Härtetest für diesen Ansatz. Die Grafik unten zeigt: er hat sich bewährt. Cathie Woods ARK Innovation ETF hat in diesem Jahr ähnlich stark zugelegt wie unser Fonds – stürzte aber Ende März über 30 Prozent ins Minus. Der The DLF lag dagegen das ganze Jahr über dem MSCI World.
Wichtig für Anleger: Bei einem plötzlichen Absturz der Märkte federt unser Hedge die Verluste ab. Bei einem graduellen „Salami-Crash“ funktioniert er nicht. Dann ist der beste Hedge die Qualität der Unternehmen und die Diversifikation.
Die herausragende Performance unserer Fonds wird inzwischen auch von den Medien gewürdigt. Euro am Sonntag erklärte unseren EM Digital Leaders zum Fonds der Woche. Im Handelsblatt-Ranking der besten Fondsmanager 2025 steht der EM Digital Leaders auf Platz 1 unter allen EM-Fonds, während der The Digital Leaders in der Königsklasse der globalen Fonds Rang 12 belegt.
In diesem Zusammenhang noch eine Information in eigener Sache: Den EM Digital Leaders manage ich seit Juli allein. Co-Berater Steffen Gruschka hat uns Ende Juli verlassen. An der Strategie ändert das nichts.
Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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