Kaspi-Aktie – kasachisches Fintech entkräftet Shortseller-Report

26. September 2024

Kaspi-Aktie Betragsbild

Wir haben zeitnah über die Attacke eines Shortsellers gegen die Kaspi-Aktie berichtet. Jetzt reagiert das kasachische Fintech mit einer Stellungnahme gegen die Anschuldigungen von Culper Research. Wir sehen uns in unserer Einschätzung bestätigt. Die Details.

Es schien starker Tobak zu sein, den der US-Shortseller Culper Research letzte Woche gegen Kaspi lancierte. Im Bericht “Kaspi.kz: The NASDAQ-Listed Fintech Moving Money for Criminals and Cleptocrats” ging es im Wesentlichen darum, dass Kaspi einen wesentlichen Teil seines Geschäfts mit Russland abwickle und dies anlässlich des Börsenlistings in New York verschwiegen habe. Die Anschuldigungen haben der Kaspi-Aktie stark zugesetzt, der Kurs ging auf Tauchstation und hat sich seit vergangener Woche nicht wesentlich erholt.

Performance Kaspi-Aktie in den vergangenen 12 Monaten

Kaspi-Aktie Performance
Performance 12 Monaten in Euro, per 25.9.2024, Quelle: Morningstar

Unmittelbar nach der Veröffentlichung haben wir die Vorwürfe geprüft und sind in unserer ersten Analyse zum Schluss gekommen, dass zumindest ein großer Teil der Vorwürfe auf tönernen Füßen stand. Allerdings fiel die Antwort des Unternehmens recht schmallippig aus. Jetzt hat Kaspi eine substantielle Stellungnahme veröffentlicht. Wir skizzieren die Reaktion von Kaspi auf die Vorwürfe en détail durch.

Auch der kasachische Regulator springt Kaspi bei

Ohne Culper Research zu erwähnen, hakt Kaspi die Vorwürfe Schritt für Schritt ab: Zunächst führt Kaspi in der Pressemitteilung die Umsatzdaten auf: 99 Prozent der Umsätze wurden im vergangenen Jahr in Kasachstan erwirtschaftet. Das Geschäft mit “Non-Residents” – darunter fallen russische Flüchtlinge – ist weit weniger bedeutend als das Culper Research behauptet. Gerade einmal 2,8 Prozent der Einlagen stammen aus dieser Kundenkategorie – und nicht 29 Prozent. Beim Umsatz im Marktplatz-Geschäft sind es Kaspi zufolge sogar nur 0,3 Prozent. Ausgeliefert würden die Waren ohnehin nur innerhalb Kasachstans. 

Außerdem bekräftigte Kaspi, dass man in keiner Geschäftsbeziehung mit Banken, Unternehmen oder Individuen stehe, die sich auf internationalen Sanktionslisten befinden. Als lizenzierte Bank hält sich Kaspi an die in Kasachstan geltenden Geldwäschegesetze und hat strikte KYC (know your customer) Prozesse. In der Kaspi-Stellungnahme werden zudem thematisiert: die Akquisition in Aserbaijan im Jahr 2019, die Übernahme des ukrainischen Unternehmens Portmone vom Europe Virgin Fund (2021) und die Mehrheitsbeteiligung an der kasachischen Magnum e-Grocery (2023). 

Inzwischen ist auch der kasachische Regulator für Kaspi in die Bresche gesprungen: Es gebe keinen Grund für Beanstandungen, die Bank agiere konform mit den Aktionsmechanismen der Sanktionen der EU und den USA. Gleichzeitig verwies die Behörde auf die Prüfung durch die internationale Aufsicht Financial Action Task Force, die zuletzt 2023 die Prozesse mit zufriedenstellendem Ergebnis geprüft habe.

Als Reaktion auf die Kaspi-Stellungnahme machte die Kaspi-Aktie einen Sprung. Sie liegt jetzt bei rund 105 Dollar und damit um 10 Prozent über den Tiefstkursen unmittelbar nach der Veröffentlichung des Shortseller-Berichts. Das dürfte es gewesen sein. Die Vorwürfe sind jetzt im Wesentlichen entkräftet. Damit sehen wir uns mit unseren Käufen in der letzten Woche bestätigt. Die Kaspi-Aktie notiert deutlich unter den Kursen von vor der Attacke. Das sehen wir als Chance. Es gibt kurzfristiges Kurspotenzial. Jetzt freuen wir uns auf die Publikation der Quartalszahlen im Oktober.

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Autor

  • Steffen Gruschka

    Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.

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Steffen Gruschka

Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.

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