Das indische Reiseunternehmen MakeMyTrip reitet auf einer Erfolgswelle: Das Geschäft brummt, die Gewinne sprudeln und der Kurs der MakeMyTrip-Aktie hat sich in den letzten 18 Monaten fast vervierfacht. Wie attraktiv ist die Aktie noch?
Wir setzen im Emerging Markets Digital Leaders bereits seit Ende 2021 auf die MakeMyTrip-Aktie. Die Aktie des indischen Expedia bewegte sich lange Zeit seitwärts mit gelegentlicher Abwärtsneigung, hat aber seit Juni 2023 den Kursturbo gezündet und notiert aktuell bei 105 Dollar. Allein seit unserem letzten Bericht im Frühjahr 2023 hat sich der Kurs fast vervierfacht. Wie attraktiv ist die MakeMyTrip-Aktie jetzt noch?

Zahlen zum zweiten Quartal
Zur Erinnerung: Das Geschäftsjahr von MakeMyTrip eilt dem Kalender voraus. Jetzt wurden Zahlen für das im September abgelaufene zweite Quartal 2025 präsentiert. Das zweite Quartal fällt saisonal-bedingt traditionell schwach aus.
Das Buchungsvolumen expandierte im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar. Ein unerwarteter Monsunregen hat dem Unternehmen ein noch besseres Ergebnis verhagelt. Der Umsatz (in konstanter Währung) stieg um 26,5 Prozent auf 210 Millionen Dollar. Das lag im Rahmen der Analystenerwartungen laut Bloomberg. Das margenstarke internationale Geschäft wuchs um 40 Prozent. Der Marktanteil bei inländischen Flügen lag stabil bei 30 Prozent. Der adjustierte Umsatz legte um 21 Prozent auf 96 Millionen Dollar zu.
Bei Hotels und Pauschalreisen erhöhte sich der Umsatz nur um 17 Prozent auf 103 Millionen Dollar. In einigen Regionen vermieste das Regenwetter das Geschäft. Erfreulich: Hotels im Ausland stiegen um 62 Prozent und machten 17 Prozent des Segmentumsatzes aus.
Mit Busreisen wurden 27 Millionen Dollar erlöst, ein Plus von 26 Prozent. Der Umsatz im Bereich “Andere“ expandierte um 51 Prozent auf 16 Millionen Dollar. Dahinter steht das Bahn- und Taxigeschäft.
Die Kundenakquisition blieb konstant im Vergleich zum Vorjahresniveau und kostete 4,6 Prozent des Buchungsvolumens. Dazu gehören sowohl Marketingkosten als auch Vertriebskampagnen.
Der operative Gewinn wurde um 33 Prozent auf 38 Millionen Dollar gesteigert, auch das lag im Rahmen der Erwartungen. Der adjustierte Reingewinn lag bei 41 Millionen Dollar, ein Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das war 10 Prozent mehr als erwartet.
Die Cash-Position stieg um 41 Millionen auf 717 Millionen Dollar. Die Kriegskasse ist damit gefüllt: Das Management stellt potenzielle Übernahmen in Aussicht. Auch der Ausblick war positiv: Mit besserem Wetter begann das saisonal starke dritte Quartal gut.
Fazit zur MakeMyTrip-Aktie
Das Geschäftsmodell von MakeMyTrip geht auf. Das Unternehmen ist Marktführer im indischen Reisemarkt, der dynamisch wächst. Typisch für das Plattformgeschäft sind dabei Skalengewinne. Davon zeugt jetzt der überproportional steigende Gewinn. Mit 700 Millionen Dollar in der Tasche ist die Gesellschaft jetzt auch gut für Übernahmen aufgestellt.
Allerdings ist die MakeMyTrip-Aktie nach der atemberaubenden Performance kein Schnäppchen mehr. Selbst unter Berücksichtigung des Cash-Bestands wird die Aktie laut Bloomberg-Konsens mit knapp elfmal aktuellem Umsatz bewertet. Selbst für das Geschäftsjahr 2027 liegt diese Quote noch bei 7,5. EV/EBITDA für dieses Jahr liegt sie bei schwindelerregenden 64; immerhin halbiert sich der Koeffizient bis 2027 perspektivisch auf 34.
Es ist schon beeindruckend, wie unterschiedlich der Markt das Unternehmen heute im Vergleich zu vor 18 Monaten bewertet. Wir sind vom Geschäftsmodell wie auch vom indischen Reisemarkt nach wie vor überzeugt, allerdings ist die Aktie nach unserer Meinung „Priced for Perfection“. Das Rückschlagrisiko wächst. Das scheint auch die Gesellschaft selbst so zu sehen: Im Rahmen des 150 Millionen Dollar großen Aktienrückkaufprogrammes wurden im letzten Quartal gerade einmal Aktien im Gegenwert von 0,5 Millionen Dollar zurückgekauft.
Wir haben unsere Position, die wir bei Kursen unter 30 Dollar eingekauft hatten, im EM Digital Leaders deutlich reduziert.
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Autor
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Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.
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