Mercadolibre (Meli) ist sicher kein unbekanntes Unternehmen. Das Unternehmen hat im Sturm den E-Commerce Markt in Lateinamerika erobert. Basierend auf diesem Erfolg hat sich Meli auch zu einer führenden Fintech Plattform entwickelt. Jetzt kühlt sich die Wirtschaft ab und die Konkurrenz nimmt zu. Wir wollen untersuchen, inwieweit der jüngste Kursverfall der Mercadolibre Aktie Investoren eine Kaufgelegenheit bietet.
Der makroökonomische Gegenwind und Angst vor zunehmender Konkurrenz haben zu einer Verunsicherung bei den Investoren geführt. Die Mercadolibre Aktie, die 2007 zum Preis von 18 Dollar an der Nasdaq eingeführt wurde und sich bis September 2021 auf 1950 Dollar verhundertfacht hatte, stürzte danach um die Hälfte ab.
Die Erfolgsgeschichte des argentinischen Unternehmens
Der Argentinier Marcos Galperin gründete das Unternehmen 1999 während seines Master Programms an der Stanford University. Sein Professor, Jack McDonald, half ihm dabei, die Private Equity Finanzierung zu bekommen. Galperin durfte John Muse, Gründer von HM Capital Partners, nach dessen Vortrag an der Universität zu seinem Privatjet fahren. Am Ende der Fahrt war Muse bereit zu investieren. Galperin ist heute immer noch der CEO von Meli.
Die Liste der Geldgeber in den Jahren nach der Gründung ist beeindruckend. JP Morgan, Goldman Sachs und GE Capital gehörten genauso zu den Kapitalgebern wie Ebay, das 2001 bis 2016 im Rahmen einer strategischen Partnerschaft 20 Prozent hielt. Dies ermöglichte dem Unternehmen ein rasantes Wachstum auch dank Akquisitionen hinzulegen. In den ersten Jahren wurden Auktionsplattformen, später Classifieds (Kleinanzeigen) und in den letzten Jahren verstärkt Software-, aber auch Zahlungs- und Logistikunternehmen zugekauft. Das Unternehmen beschäftigt knapp 30.000 Mitarbeiter, davon 12.000 in Brasilien, 9.000 in Argentinien und 4.000 in Mexiko. Zuletzt hat es Meli drei Jahre in Folge in die Top 25 der Great Places to work Rangliste der beliebtesten Arbeitgeber weltweit geschafft. Auch das Glassdoor Rating mit 4,5 Sternen kann sich sehen lassen.
Der Markt
Die wichtigsten der 18 aktiven Märkten mit einer einer Gesamtbevölkerung von 652 Millionen sind Argentinien (45 Millionen Einwohner, BIP/Kopf 2019 PPP 22.997 Dollar), Brasilien (210 Millionen, BIP/Kopf 15.454 Dollar) und Mexiko (127 Millionen, BIP/Kopf 20.796 Dollar).
Die Region zählt 407 Millionen Internetnutzer und 249 Millionen Online-Shopper. Meli zählte davon 137 Millionen Kunden, davon waren im vierten Quartal 2021 82 Millionen aktiv, ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Mercadolibre Geschäftsmodell
Marktplatz (Mercado Libre)
Den Nukleus des Geschäftsmodells bildet der Marktplatz mit zuletzt 82 Millionen Usern, 41 Millionen aktiven Käufern, 4 Millionen Verkäufern und 300 Millionen angebotenen Artikeln.
Bisher wurde der Umsatz ausschließlich durch Warenverkäufe Dritter erzielt (3P Modell) die dafür eine prozentuale Gebühr an Meli entrichten: 21 Prozent dieser Umsätze entfielen auf offizielle Markenhersteller, mit denen in einigen Fällen Exklusivverträge geschlossen wurden. Dagegen sind die anderen Händler nicht gebunden. 10 Prozent des Umsatzes wurden von spezialisierten Top Sellern gemacht, deren Portfolio von Meli verwaltet wurde. Weitere 34 Prozent machen die Menge der kleinen und mittleren Händler aus. Zuletzt werden 35 Prozent der Umsätze aus einer Vielzahl von Transaktionen mit gebrauchten Gütern von Privatpersonen und Geschäftstreibenden generiert. Meli verkauft aber zunehmend auch Ware auf eigene Rechnung (1P Modell) – zuletzt rund 5 Prozent des Bruttowarenwert (GMV)
Der Marktanteil des Marktführers in Lateinamerika liegt laut einer Studie von GfK aus dem September 2021, gemessen an Website und App Visits, bei 37 Prozent. Besonders stark ist Meli in Argentinien (78 Prozent), Kolumbien (41 Prozent) und Mexiko (40 Prozent). Stärker ist die Konkurrenz dagegen in Brasilien (28 Prozent Marktanteil) und Chile (31 Prozent).
Im vierten Quartal 2021 setzte der Marktplatz 288 Millionen Transaktionen mit einen GMV von 7,9 Milliarden Dollar um, wechselkursbereinigt ist das ein Plus von 32 Prozent zum Vorjahresquartal. Der GMV im Gesamtjahr lag bei 28,2 Milliarden Dollar, ein plus von 35 Prozent.
Dabei zeigt die digitale Spur, wie stark das Jahr 2020 als Referenzwert war. Die Downloads der Mercado Libre App erreichten im Juli 2020 mit über 7 Milionen pro Monat historische Höchststände. Die Anzahl der monatlichen Nutzer verharrte in den letzten 2 Jahren wenngleich auf hohem Niveau. Der höhere GMV resultiert aus einer höheren Kauffrequenz. Pro Kunden wurden im vierten Quartal 2021 7,1 Produkte verkauft. Dieser Wert lag im ersten Quartal 2020 bei 4,4 und im Vorjahresquartal bei 6,2. Zu dieser Steigerung hat die Ausweitung des Produktportfolios um 9 Prozent auf 300 Millionen Artikel beigetragen.
Der Umsatz soll auch zukünftig durch die Erweiterung des Sortiments gesteigert werden Der Fokus liegt dabei auf Einkäufe des täglichen Bedarf. Dazu gehören vor allem Lebensmittel und Haushaltsartikel.
Logistic Solutions (Mercado Envios)
Der zweite wesentliche Bestandteil des Ökosystems ist die Abwicklung der Transaktionen. Der von den Verkäufern zu tragende Lieferdienst über die hauseigene Logistik wickelt 97 Prozent aller Transaktionen im Marktplatz ab. Bei 90 Prozent der Lieferungen erfolgt der Prozess von der Anlieferung bis zur Auslieferung komplett in-house. Entscheidend ist dabei nicht der Kostenvorteil, sondern die schnellere Auslieferung. Im vierten Quartal lag der Anteil der bis zum nächsten Tag ausgelieferten Päckchen bei 59 Prozent, ein Jahr zuvor waren es noch 45 Prozent gewesen.
Advertisement (Mercado Ads) und SaaS Stores & ERP (Mercado Shops)
Werbekunden können den Absatz ihrer Marken und Produkte durch prominente Platzierung im Store steigern. Dieser relativ neue Service machte 2021 rund 0,6 Prozent des GMVs aus, im letzten Quartal waren es aber schon über 1 Prozent. In den kommenden Jahren wird sich der Bereich verstärkt in Umsatz und Profitabilität bemerkbar machen.
Meli bietet außerdem Verkäufern die Konstruktion und Maintenance von frei konfigurierbaren Seiten zu einem monatlichen Festpreis (SaaS) an. Das Geschäft erinnert an Shopify. Das Segment ist aber noch sehr klein.
Fintech (Mercado Pago)
Der dritte wesentliche Pfeiler des Geschäftes baut auf der Zahlungsfunktion für den Marktplatz auf. Die Palette der Dienstleistungen ist aber bereits deutlich breiter: On- und Offline Zahlungsabwicklung (sowohl im Marktplatz als auch außerhalb), Gateway Services (Zahlungssysteme), Zahlungskarten (Prepaid und Kreditkarten) sowie ein kostenloses digitales Konto für Zahlungen, Überweisungen und Investitionen.
Die Relevanz dieses Bereiches rührt auch daher, dass nicht jeder in Lateinamerika ein Bankkonto hat. In Brasilien sind das immerhin noch 70 Prozent, in Argentinien 49 Prozent, in Kolumbien 46 Prozent und in Mexiko gerade einmal 37 Prozent. Debit Karten sind noch seltener: In Brasilien hat jeder Zweite eine Karte, in Argentinien sind es 41 Prozent , und in Kolumbien und Mexiko sogar nur jeder Vierte.
Pago zählt zuletzt 35 Millionen aktive Nutzer, ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 19 Millionen Kunden nutzen das integrierte Wallet für Zahlungen, 36 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders stark ist mit 49 Prozent die Zahl der Investmentkonten auf 22 Millionen gestiegen.
Die Bedeutung der Investmentkonten begründet sich in den hohen Zinsen, vor allem in Argentinien, wo der Leitzins bei aktuell 44,5 Prozent und die Inflation über 50 Prozent liegt. Mit Mercado Fondo können sich Kunden ihre täglich verfügbaren Sichteinlagen verzinsen lassen. In Brasilien ist jetzt auch eine Anlage in Kryptowährungen möglich, eine Million Kunden haben das Angebot bereits angenommen.
Außerdem fällt uns bei der Analyse der digitalen Spur auf, dass die Nutzung der Frequenz der Pago App deutlich zugenommen hat. Beim Marktplatz nutzen relativ stabil knapp über 60 Prozent der monatlichen User die App auch einmal die Woche. Bei Pago waren es in der Vergangenheit nur die Hälfte, über das letzte Jahr hat diese Zahl aber auch angezogen. Den gleichen Effekt sehen wir auch bei der täglichen Nutzung, die ebenfalls deutlich von rund 15 Prozent auf über 20 angezogen hat.
Das TPV (Zahlungsvolumen) sprang im vierten Quartal um 72 Prozent auf 24 Milliarden US-Dollar an. Nur ein Drittel des TPV stammen aus dem Marktplatz, zwei Drittel dagegen aus On- und Offline Transaktionen außerhalb des eigenen Ökosystems. Dieser Anteil wuchs zudem mit zuletzt 97 Prozent deutlich stärker als Online. Acquiring TPV (Zahlungen innerhalb und außerhalb des Marktplatzes) wuchsen mit 51 Prozent und machten mit 17 Milliarden den größten Teil aus. 7 Milliarden TPV, ein Plus von 138 Prozent zum Vorjahresquartal, entfiel auf Zahlungen und Transfers aus den digitalen Wallets.
Kreditgeschäft (Mercado Credito)
Die auf dem Marktplatz gesammelten Daten ermöglichen die Auszahlung von Vorschüssen und Warenkrediten an die Händler. Gleichzeitig können, basierend auf der Historie, Kundenkredite vergeben werden. Das Kreditportfolio lag zum Jahresende bei rund 24 Millionen Einzelkrediten mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Milliarden US-Dollar, das sind stattliche 253 Prozent des Vorjahresniveaus.
Davon entfallen 548 Millionen US-Dollar auf Händlerkredite, es werden also rund 8 Prozent des TPV avanciert. Konsumentenkredite machen mit 851 Millionen US-Dollar den größten Teil des Kuchens aus. Die Salden auf den Kreditkarten summieren sich auf weitere 296 Millionen.
Für das Geschäftsmodell von Meli ist das Zusammenspiel zwischen Marktplatz und Fintech und die Integration neuer Dienstleistungen von zentraler Bedeutung. Dabei gibt es noch erhebliches Cross Selling Potential.
Mercadolibre Aktie Quartalszahlen
Das Unternehmen hat kürzlich starke Zahlen für das 2021 veröffentlicht. Der Umsatz zog um 78 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar an.
Der Bereich Commerce (dazu zählen Marktplatz, Logistik und Werbung) erzielte mit 4,6 Milliarden immer noch den Löwenanteil (zwei Drittel) der Erlöse. Dies entspricht einem Wachstum von 81 Prozent im Jahresvergleich.
Brasilien war mit 3,9 Milliarden (55 Prozent des Umsatzes) bei weitem der bedeutendste Markt für MercadoLibre. Das Wachstum von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr überraschte angesichts der Konkurrenz positiv. An zweiter Stelle stand Argentinien mit 1,5 Milliarden, ein Anteil von 22 Prozent. Mexiko lag mit 1,2 Milliarden (17 Prozent) an dritter Stelle. Die restlichen Märkte kommen zusammen auf 7 Prozent.
Die Take Rate im Commerce stieg deutlich um 3,8 Prozent auf 17,1 Prozent. Aufgrund des höheren Anteils an Verkäufen auf eigene Rechnung ist der Indikator für die beiden Jahre aber nicht direkt vergleichbar. Relevanter ist eine Analyse der reinen 3P Take Rate, die im vierten Quartal aber durch eine Steigerung bei den Zusatzdiensten (Liefergebühren nach Abzug von Drittkosten und Werbeeinnahmen) gegenüber dem Vorjahr von 11,2 auf 13,5 Prozent gesteigert wurde.
Fintech setzte 2021 mit 2,4 Milliarden Dollar ein Drittel des Umsatzes um. Im Jahresvergleich was das ein Plus von 72 Prozent. Das Wachstum war letzte Quartal mit einem Anstieg von 82 Prozent auf 773 Millionen besonders stark. Damit ist der Fintech Bereich zuletzt noch stärker gewachsen, als der Marktplatz. Dies erwarten wir auch in den nächsten Jahren.
Gleichzeitig überraschte das Unternehmen im durchwachsenen wirtschaftlichen Umfeld mit einer Absenkung der Quote fauler Kredite. Die Rate konnte von 27,9 im dritten Quartal auf 24,2 Prozent reduziert werden. Allerdings ist diese Rate natürlich immer noch viel zu hoch.
Bei der Bruttomarge hat das 1P Geschäft dagegen eine negative Auswirkung. Dennoch konnten im letzten Quartal 40 Prozent erreicht werden. Für das Jahr 2021 konnte ein relativ bescheidener Reingewinn von 83 Millionen für das Gesamtjahr erwirtschaftet werden, im Vorjahr war das Ergebnis noch negativ.
Risiken – Konkurrenz aus Asien und Regulierung in Argentinien
Der Markteintritt von Shopee, der E-Commerce Sparte von Sea, in Brasilien hat zu einer Verunsicherung bei Meli-Anlegern geführt. Tatsächlich hat die Gruppe nach Schätzungen von Goldman Sachs innerhalb von nur zwei Jahren über fünf Prozent des Marktes erobern können.
Allerdings liegt der mittlere Preis im Sortiment mit rund 5 Dollar bisher deutlich niedriger als bei Meli (rund 15 Dollar), außerdem kommen die meisten Produkte von Verkäufern aus Asien und haben entsprechend lange Lieferzeiten. Shopee spricht damit ein deutlich jüngeres Publikum an. Das Management sieht den Neuling daher bisher nicht als direkten Konkurrenten, was aber unserer Meinung nicht so bleiben wird. Das aktuelle Business Modell kann angesichts der Lieferkosten für die Last Mile (Auslieferung) von bis zu fünf Dollar kann nur der erste Schritt zum Markteintritt sein. Ein Markteinstieg von J&T, dem Logistikpartner in Asien, könnte das Problem lösen.
Shopee will allerdings endlich profitabler werden und hat sich zuletzt aus Indien und Frankreich verabschiedet. Es bleibt abzuwarten, wie es im im kompetitiven brasilianischen Markt weitergeht.
Die Argentinische Zentralbank hat zum Jahresende 2021 angekündigt, dem bisherigen Usus, die Wallet-Guthaben der Kunden zugunsten der eigenen G+V verzinst anzulegen, künftig einen Riegel vorzuschieben. Meli wird daher zukünftig verstärkt Anlageprodukte Dritter vermitteln. Das ist trotz Vermittlungsprovision weniger lukrativ. Das ist finanziell relevant, da das Fintech Geschäft in Argentinien fast die Hälfte des Umsatzes ausmacht. Goldman Sachs schätzt die potentiell entgehenden Zinsen auf circa 50-70 Millionen US-Dollar. Allerdings ist die Regulierung noch nicht in Kraft, und Meli bemüht sich, diese noch zu entschärfen. Eine Banklizenz würde das Problem lösen, aber die kostet Zeit und Geld, da wird man abwägen müssen.
Die Mercadolibre Aktie im Bewertungsvergleich
Die Peer Group umfasst eine diverse Gruppe vom Branchenriesen Amazon (mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Billionen) über die Etsy Aktie (Digital Leaders Wert), unserem Emerging Market Digital Leaders Favoriten die Kaspi Aktie, bis hin zu kleinen lokalen Champions wie Bukalapak aus Indonesien und Coupang in Korea. Die Wachstumsraten und Profitabilität variieren stark nach Reife der einzelnen Modelle. Interessant ist , dass Mercadolibre heute fast doppelt so viel Wert ist wie der ehemalige Investor Ebay.
Mercadolibre steht mit einem Umsatzplus von 78 Prozent im letzten Jahr an der Spitze der Peer Group. Diese Wachstumsrate ist vor allem auch angesichts der Größe des Unternehmens beachtlich. Ein Blick auf die Rule of 40 zeigt, wie effizient das Unternehmen ist. Denn auch bei dem Efficiency Score liegt das Unternehmen mit einem Wert von 84 damit an erster Stelle. Außerdem ist das Unternehmen jetzt profitabel und kann das weitere Wachstum aus dem Cashflow finanzieren.
Auch zukünftig wächst das Unternehmen mit 30 Prozent Top Line. Damit erwarten wir eine überproportionale Verbesserung bei der Profitabilität in den nächsten Jahren, wenngleich im kompetitiven Umfeld in Brasilien Margen „a la Kaspi“ nicht erreichbar sind.
Damit wird die Mercadolibre Aktie bei der Bewertung eher dem Flaggschiff des Sektors Amazon folgen. Allerdings dominiert bei Amazon heute das Cloud-Geschäft und zunehmend mehr auch der Streamingdienst.
Fazit und Prognose zur Mercadolibre Aktie
Mercadolibre ist der dominierende E-Commerce Marktplatz in Lateinamerika. Darauf aufbauend hat Meli ein Payment Ökosystem entwickelt und ist damit in der Lage, der breiten Kundenbasis digitale Bankdienstleistungen anzubieten. Brasilien bleibt gleichzeitig ein kompetitiver E-Commerce Markt und Sea aufgrund seines starken Cash-Flows aus dem Gaming Business ein gefährlicher Akteur, insbesondere nach dem Exit aus Indien und Frankreich und dem Break-even in Südostasien. Dennoch gilt erst mal Entwarnung, bisher konnten beide Unternehmen wachsen, ohne sich ins Gehege zu kommen. Das wird man aber weiter beobachten müssen.
Aber auch im Fintech Bereich sehen wir mit Pagseguro in Brasilien und vor allem NuBank in ganz Südamerika starke Herausforderer. Angesichts der Dominanz durch behäbige Banken gibt es hier aber deutlich weniger Wettbewerbsdruck.
Die Mercadolibre Aktie ist auch nach dem Kursrückgang kein Schnäppchen. Doch das Unternehmen dominiert den südamerikanischen Markt, ist endlich profitabel und könnte das Geschäftsmodell ähnlich wie Amazon und Alibaba noch deutlich ausweiten. Wir hatten bisher nur eine kleine Position im EM Digital Leaders, haben aber den Kursrutsch genutzt, um die Gewichtung zu erhöhen.
Disclaimer
EM Digital Leaders und/oder der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzen Anteile von Mercadolibre. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.
Autor
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Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.
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