Meta-Aktie: Kerngeschäft stützt AI-Investments und Zucks Moonshots

7. November 2024

Meta-Aktie Zuckerberg

Metas Kerngeschäft strotzt nur so vor Kraft. Das hat dem Unternehmen ermöglicht, eine KI-Plattform aufzubauen, die weltweit ihresgleichen sucht. Allerdings verbrennen diese Investitionen und Zucks Moonshots in Reality Labs nach wie vor viel Geld. Anleger zeigen sich daher wieder alarmiert und strafen die Meta-Aktie ab. Wie dramatisch ist der Capex-Binge?

Meta-Aktie: Zahlen zum dritten Quartal

Metas Zahlen für das dritte Quartal waren ordentlich und besser. Zwischen Juli und September stieg der Umsatz auf 40,59 Milliarden USD, ein Plus von 19 Prozent. (Alle Zahlen im Vorjahresvergleich). Die Bruttomarge stieg um drei Punkte auf 43 Prozent. Das Betriebsergebnis betrug 17,35 Milliarden USD, ein Zuwachs von 26 Prozent. Der Nettogewinn stieg noch deutlicher um 35 Prozent auf 15,69 Milliarden USD.

Die Guidance für den Umsatz im vierten Quartal wurde erhöht auf zwischen 45 und 48 Milliarden USD (wechselkursbereinigt). Marktteilnehmer haben sich offenbar auf eine andere Kennzahl gestürzt. Die Gesamtaufwendungen für das Jahr 2024 werden voraussichtlich zwischen 96 und 98 Milliarden USD liegen. Dazu CEO Mark Zuckerberg auf dem Earnings Call:

"Unsere AI-Investitionen erfordern ernsthafte Infrastruktur, und ich erwarte,
dass wir weiterhin erheblich investieren werden."

Diese Aussicht hat Investoren auf den Magen geschlagen. Notierte die Meta-Aktie vor Bekanntgabe der Zahlen bei knapp 600 Dollar, brach der Kurs in den Tagen nach dem 30. Oktober auf 560 Dollar ein.

Meta-Aktie Kurschart seit 7. November 2023; USD

Positiv

Das Kerngeschäft “Family of Apps” boomt. Facebook, Instagram, WhatsApp und Facebook Messenger erzielten einen Umsatz von 38,5 Milliarden USD, ein Plus von 20 Prozent. Engagement und Nutzerzahlen steigen, mit DAU nun über 3,2 Milliarden. Zugleich sind im dritten Quartal Ad-Impressions um 7 Prozent und Ad-Preise um 11 Prozent gestiegen. Das hat insgesamt zu einem Plus von 19 Prozent beigetragen. 

Beeindruckend ist der Fortschritt bei Meta AI. Mittlerweile kommt die Plattform auf 500 Millionen MAU. Meta ist damit auf dem besten Weg, der weltweit führende AI Assistent für Konsumenten und Unternehmen zu werden. Das zugrundeliegende Sprachmodell wird Anfang nächstes Jahr upgedated. Llama 4.0 wird auf einem Cluster von 100.000 GPUs trainiert. Es soll viele neue Module anbieten, schneller sein und komplexere Aufgaben bewältigen. Zuckerbergs ambitioniertes Ziel, einen alternativen Formfaktor zum Smartphone zu entwickeln, erscheint heute nicht mehr so abwegig. Die Ray-Ban-Meta-Smartglasses sind ein Verkaufs-Hit. Nach Angaben von EssilorLuxottica ist es die am häufigsten verkaufte Brille (leider in Europa ohne KI-Unterstützung).

Negativ

Trotz der Fortschritte mit AI Glasses sind die hohen Verluste bei Reality Labs ein Schwachpunkt. Im dritten Quartal wurde hier ein operativer Verlust von 4,43 Milliarden Dollar verbucht. Das soll auch so weitergehen. Man werde wegen „fortdauernder Produktentwicklung“ und Investitionen „signifikant steigende operative Verluste“ in Reality Labs in diesem Jahr verbuchen, kündigte Meta an. 

Wer aus dem gestiegenen operativen Gewinn geschlossen hat, dass bei Meta auf Kostenkontrolle geachtet werde, wird durch die Begleitkommentare zu den Zahlen aus dem dritten Quartal eines Besseren belehrt: Capex werden auch im kommenden Jahr steigen, ausgehend von bereits sehr hohen Niveaus. Das war bereits in vorherigen Quartalen Anlegern ein Dorn im Auge und ist ihnen immer noch nicht geheuer, wie sich am Kurs der Meta-Aktie seit Ende Oktober ablesen lässt.

My Take zur Meta-Aktie

Meta gehört heute schon zu den großen Gewinnern der AI-Ökonomie. Mit einem beispiellosen Fundus an proprietären Daten, dem führenden Large-Language-Modell auf Basis von Open-Source und 3,2 Milliarden Nutzern seiner Apps ist es nur eine Frage der Zeit, bis Meta mit neuen Features und Produkten die AI-Führungsstellung noch stärker zu monetarisiert. Trotz der Kurssteigerung wird die Meta-Aktie mit dem 25-fachen des geschätzten Gewinns für 2025 bewertet. Das ist bei einem zweistelligen Umsatzwachstum und einer operativen Marge von 43 Prozent u.E. weiterhin attraktiv. 

Bleibt die Frage, ob mit Donald Trumps Wahlsieg Zuckerbergs Firmenimperium in Gefahr gerät. Schließlich hat Trump “Zuckerschmuck” auf Truth Social noch im März als “true enemy of the people” bezeichnet. Doch wie zuletzt Bezos, hat auch Zuckerberg in den letzten Monaten versucht, sein Verhältnis mit dem rachsüchtigen designierten Präsidenten zu kitten. Offensichtlich mit Erfolg. In einem Podcast im Oktober äußerte er sich weitaus gnädiger über Zuckerberg: 

“I actually believe he’s staying out of the election, which is nice.”

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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