Nubank-Aktie – Der Wachstumsmotor brummt und brummt

24. Mai 2024

Nubank-Aktie Quartalsupdate Q1 2024

Wieder einmal hat Nu Holdings überzeugende Ergebnisse geliefert. Wir analysieren die Quartalszahlen und erläutern, warum die Nubank-Aktie weiter zu den größten Positionen im The DLF und EMDL gehört. 

Die Nubank-Aktie ist auch in diesem Jahr in unseren beiden Fonds ein Top-Performer. Seit Jahresstart hat die Nubank-Aktie um 39 Prozent zugelegt. In den vergangenen 12 Monaten lag das Plus bei 70 Prozent. Der Kurs spiegelt die fundamentale Entwicklung des Unternehmens wider. Quartal für Quartal hat Nu Holdings geliefert, so auch diese Woche. Die Highlights:

Nubank-Aktie Chart 2

Nubank-Aktie: Rekordzahlen für das erste Quartal

Nu hat wieder einmal Rekordzahlen vorgelegt: 26 Prozent mehr Kunden, 64 Prozent mehr Umsatz, 76 Prozent mehr Rohertrag und in Konsequenz ein Rekordgewinn in Höhe von 379 Millionen Dollar (alle Quartalszahlen im Vorjahresvergleich). Auch die Bilanz der letzten zwei Jahre sieht beeindruckend aus.

Mehr Wachstum, mehr Gewinn

Nubank-Aktie Grafik 1
Quelle: Nu Holding

Der Kundenzuwachs in absoluten Zahlen war mit 5,5 Millionen Neukunden wieder deutlich höher als im letzten Quartal. Ende des Quartals hatte Nu 99 Millionen Kunden. Mittlerweile hat man auch die 100 Millionen Schwelle überschritten. In Brasilien kommen aktuell monatlich 1,3 Millionen Kunden neu dazu. Am Quartalsende waren es dort 91,8 Millionen. Besonders stark war das Kundenwachstum in Mexiko. Dort ist die Kundenzahl im letzten Quartal um 1,4 Millionen auf insgesamt 6,6 Millionen gestiegen.

Nubank-Aktie Q1 Zahlen berichtet vs. Konsensus

Auch im abgelaufenen Quartal hat Nu die Erwartungen der Sell-Side-Analysten deutlich übertroffen. Bemerkenswert ist die Steigerung des Effizienz-Scores CiR um 400 Basispunkte auf nun 32,1. Das ist ziemlich einzigartig für ein eine Bank dieser Größenordnung und nur zu toppen von unserem anderen Top-Portfoliotitel Kaspi. Der ROE lag im abgelaufenen Quartal bei 22,9 Prozent, eine leichte Abschwächung gegenüber Vorquartal. 

Die Zinseinnahmen lagen mit einem Plus von 99 Prozent und gegenüber dem Vorquartal um 20 Prozent deutlich über den Erwartungen. Die Gebühreneinnahmen lagen mit einem Plus von 25 Prozent im Rahmen der Erwartungen. Einen Großteil, nämlich 75 Prozent, machen dabei die Interchange-Gebühren aus. Da im ersten Quartal Konsum und somit Kartentransaktionen saisonal schwächer ausfallen, ist das immer noch ein guter Wert. Das Kreditportfolio stieg sequentiell um 8 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 53 Prozent. Privatkredite stiegen allerdings um 92 Prozent. Die Non-performing Loans (NPL) über 90 Tage stiegen 20 Basispunkte auf 6,3 Prozent. Die NPL für 15-90 Tage stiegen 90 Basispunkte auf 5 Prozent. 

Der Average Revenue Per Active Client (ARPAC) stieg auf 11,4 Dollar. Das sind 0,8 Dollar mehr gegenüber dem letzten Quartal. Die Kosten pro aktivem Kunden setzt Nu weiterhin mit 0,9 Dollar an.

Positiv

Nu managt den Zinszyklus in Brasilien weiterhin sehr gut. Trotz fallender Zinsen hat Nu die Zinsmarge im abgelaufenen Quartal sequentiell um 1,2 Prozent auf 19,5 Prozent gesteigert, wenn auch risikoadjustiert die Zinsmarge um 70 Basispunkte gefallen ist, nämlich auf 9,5 Prozent; allerdings lag dieser Wert im Vorjahr bei 6,3 Prozent. Das ist immer noch ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass Cost of Funding von 80 Prozent auf 84 Prozent gestiegen ist. Das wiederum liegt an der aggressiven Einlagenzinspolitik in Mexiko. 

Nu hat angekündigt, die aktuell niedrige Loan-to-Deposit-Rate sukzessive hochzufahren. Das sollte die Zinsmarge weiter erhöhen. Bisher hat man das Kreditvolumen selbst begrenzt, die Nachfrage ist wesentlich höher. Aber mit dem Erfolg bei Payroll-Krediten kann Nubank das Kreditvolumen deutlich hochfahren. Bei Konsumentenkrediten in Brasilien machten besicherte Kredite im ersten Quartal 14 Prozent aus, im Vorquartal lag der Wert noch bei 10 Prozent.

Aufgrund der starken Effizienzgewinne, siehe CiR und Kosten pro Kunden, und mehr Cross-Selling, siehe ARPAC, wächst der Umsatz deutlich stärker als die Kosten. Die operativen Kosten sind im vierten Quartal um 48 Prozent gestiegen. 

Im Earnings-Call war das dominierende Thema Mexiko. Nu hat mit der aggressiven Zinspolitik für Einlagen im abgelaufenen Quartal sowohl bei Neukunden als auch bei Einlagen Rekordergebnisse erzielt. Die Einlagen konnte man auf 2,3 Milliarden Dollar innerhalb eines Monats verdoppeln. Um die Anleger zu überzeugen, hat Nu aufgezeigt, wie weit man in Mexiko gegenüber Brasilien schon ist, im gleichen Zeitraum nach Markteintritt.

Nubank-Aktie Quartalszahlen
Quelle: Nu Holding

Negativ

Die „loan loss provisions“ sind mit 75 Prozent stärker gestiegen als vom Markt erwartet. Allerdings ist die Vorabrückstellung für mögliche faule Kredite eine Funktion der Kreditausweitung. Die Kreditqualität war ok, aber auch hier kann man als verwöhnter Anleger etwas enttäuscht sein. Die Steigerung der SBC (Kosten für Aktienvergütung) um 105 Prozent ist auffällig hoch gewesen. Das Management begründet es mit dem Wachstum beim Personal und mit der Aktienkursentwicklung. 

Ungeachtet der Rekordergebnisse dort wird der Erfolg in Mexiko teuer erkauft. Gegenüber BBVA zahlt Nu über 10 Prozent mehr Zinsen. Nu ist nicht die einzige Neobank, die damit auf Kundenjagd geht. Klar, Ualá und Stori bieten teils noch höhere Zinsen an. Das Geschäft in Mexiko ist aktuell von Brasilien querfinanziert. Die Frage ist, wann es Nu gelingen wird, in Mexiko profitabel zu wachsen.

My Take zur Nubank-Aktie

Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für die Nubank-Aktie. Trotz der guten Performance ist Nu weiterhin attraktiv bewertet. Morgan Stanley erwartet für 2025 einen Gewinn pro Aktie von 0,65 Dollar, Goldman Sachs 0,74 Dollar. Das KGV läge dann bei den aktuellen Kursen bei 14,5-17,8. Für eine Bank, die Umsätze und Gewinne derart steigert, eine CiR von 32 Prozent aufweist und ein ROE von 23 Prozent erwirtschaftet (trotz der Verluste in Mexiko und Kolumbien), ist das attraktiv.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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2 Antworten

    1. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Sie können sich gerne unsere neuesten Beiträge über die Nu-Aktie anschauen. Wir updaten regelmäßig, geben aber keine Anlageempfehlung ab. Aktien, die wir nicht haben, möchten wir auch nicht kommentieren. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.
      Beste Grüße

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