Nubank hat solide Ergebnisse berichtet. Wir analysieren die Quartalszahlen und erläutern, warum die Nubank-Aktie weiter zu den größten Positionen im The DLF und EMDL gehört.
Die Nubank-Aktie ist auch in diesem Jahr in unseren beiden Fonds ein Top-Performer. Seit Jahresbeginn hat die Nubank-Aktie um 82,3 Prozent zugelegt. In den vergangenen 12 Monaten lag das Plus bei 72 Prozent. Der Kurs spiegelt die fundamentale Entwicklung des Unternehmens wider. Quartal für Quartal hat Nu geliefert, so auch diese Woche. Die Highlights:
Nubank-Aktie: Kurschart seit 14. November 2023; USD
Nubank-Aktie: Rekordgewinn
Nu hat wieder Rekordzahlen vorgelegt: 23 Prozent mehr Kunden, 56 Prozent mehr Umsatz, 67 Prozent mehr Rohertrag und in Konsequenz ein Rekordgewinn in Höhe von 553 Millionen Dollar (alle Quartalszahlen im Vorjahresvergleich). Während der Umsatz leicht unter den Erwartungen lag, konnte Nu beim Gewinn überraschen. Allerdings lag das maßgeblich an dem niedriger als erwarteten effektiven Steuersatz von 23,5 Prozent statt wie erwartet 32,9 Prozent.
Mehr Wachstum, mehr Gewinn
Kundenzahl wächst weiter und liegt bei 110 Millionen
Das Kundenwachstum war mit 5,2 Millionen Neukunden auch im abgelaufenen Quartal wieder beeindruckend. Mittlerweile hat Nubank die 110 Millionen Schwelle überschritten. In Brasilien kamen monatlich 1,1 Millionen Kunden neu dazu. Im ersten Quartal waren es noch monatlich 1,4 Millionen, im zweiten Quartal 1,2 Millionen Neukunden. Der Markt ist mit aktuell über 100 Millionen Kunden nahezu abgegrast, das Kundenwachstum nimmt daher ab.
Nun gilt es, die Erträge mit den Kunden zu steigern. Dagegen ist das Wachstum in Mexiko und Kolumbien weiter intakt.In Mexiko hat Nu im abgelaufenen Quartal wie zuletzt 1,2 Millionen. Kunden hinzugewonnen und kommt auf 8,9 Millionen Kunden. In Kolumbien war das Wachstum mit 700 Tausend Neukunden sogar noch stärker. Dort kommt die Nubank auf 2 Millionen Kunden.
Cost-Income-Ratio fällt und fällt
Bemerkenswert ist, wie effizient Nu Holding operiert. Der Average Revenue Per Active Client (ARPAC) stieg um 1 Dollar auf 11 Dollar. Ohne die Währungsschwäche in Brasilien und Mexiko läge dieser Wert auf dem Niveau des Vorquartals bei 11,2 Dollar. Dagegen sind die Kosten pro aktivem Kunden von 0,9 auf 0,8 Dollar gefallen. Der Effizienz-Score, die Cost-Income-Ratio (CiR), wurde um 360 Basispunkte auf 31,4 Prozent verbessert. Ohne die einmaligen Kosten bei Nucoin wäre dieser Wert sogar nach Angaben des Managements auf 29,2 Prozent gefallen. Das ist ziemlich einzigartig für eine Bank dieser Größenordnung. Ebenso einzigartig ist der ROE mit über 30 Prozent.
Etwas enttäuschend fiel die Zinsmarge aus, die gegenüber dem Vorquartal von 19,8 auf 18,4 Prozent sank. Das Management nannte dafür drei Gründe. Höhere Finanzierungskosten aufgrund der offensiven, hohe Einlagezinsen in Mexiko und Kolumbien, Steigerung des Anteils von besicherten Krediten in Brasilien und Fremdwährungseffekte. Das Management geht nicht davon aus, dass die drei Gründe langfristig die Margen belasten. Die Non-performing Loans (NPL) über 90 Tage stiegen gegenüber dem Vorquartal um 20 Basispunkte auf 7,2 Prozent. Die NPL für 15-90 Tage fielen um 10 Basispunkte auf 4,4 Prozent.
My Take zur Nubank-Aktie
Nach Vorlage der Zahlen hat die Nubank-Aktie zunächst um über 10 Prozent verloren, am Ende waren es nur Minus 2,9 Prozent. Nach der Kursrally von 88 Prozent allein dieses Jahr sind die Erwartungen hoch und Gewinnmitnahmen eine natürliche Begleiterscheinung. Die Zahlen geben keinerlei Anlass, an der Wachstumsstory von Nu zu zweifeln. Die marginalen Abweichungen von den hohen Erwartungen hat das Management gut und nachvollziehbar erklären können.
Das Unternehmen operiert in drei Ländern, in denen Regierungen die Macht übernommen haben, die weniger Business-friendly sind und deren Währungen deutlich verloren haben. Die Aktienmärkte in Brasilien, Kolumbien und Mexiko haben dieses Jahr merklich underperformt, umso mehr sind wir stolz darauf, wie gut unser Top-Pick Nu Holding sich entwickelt hat.
Als wir im November 2022 die Nubank-Aktie in unsere Portfolien aufgenommen haben, war unsere These, dass die Bank zum größten Finanzinstitut in Lateinamerika aufsteigt. Keine zwei Jahre später ist die Itau Unibanco als größtes Finanzinstitut abgelöst. Doch die Reise bei Nu ist noch lange nicht zu Ende. Das Geschäft in Brasilien wird mit einem beeindruckenden „operating leverage“ monetarisiert. Die Märkte in Kolumbien und Mexiko folgen. Nächstes Jahr steht der Einstieg in Argentinien an. Wir würden uns zudem eine baldige Expansion in die USA wünschen.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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