Nubank, Sea und Spotify: Drei Digital-Champions ohne US-Stempel

15. November 2024

Die US-Earnings-Saison ist weitgehend gelaufen. Laut Factset haben 91 Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Ergebnisse für das dritte Quartal gemeldet. 75 Prozent haben höhere Gewinne erwirtschaftet, als erwartet. Das ist in Anbetracht einer 15-jährigen Hausse – unterbrochen nur von der Corona-Krise – sehr ordentlich. Zudem: Der Markt präferiert aktuell Gewinn- vor Umsatzwachstum. Wer in Q3 beim Gewinn überraschte, hat im Schnitt eine höhere Kursreaktion losgetreten als im Fünfjahres-Schnitt. Das ist nur konsequent. In unsicheren Zeiten setzen Investoren auf Unternehmen, die ihr Schicksal selbst bestimmen. 

Drei dieser Unternehmen sind in unseren beiden Fonds vertreten und haben diese Woche berichtet: Nubank, Sea Limited und Spotify (siehe Beiträge unten). Während die Märkte Südamerikas, mit Ausnahme Argentiniens, zu den klaren Underperformern 2024gehören, haben sich Nubank mit plus 82 Prozent und MercadoLibre mit plus 20 Prozent in beeindruckender Weise abgesetzt. Wir hatten in die Nubank-Aktie im November 2022 investiert. Unsere These war, dass die Bank zum größten Finanzinstitut in Lateinamerika aufsteigt. Keine zwei Jahre später ist die Itau Unibanco als größtes Finanzinstitut abgelöst. Legacy-Banken muss die Nubank nicht mehr fürchten, ernsthafte Konkurrenz kommt von einem gänzlich anderen Unternehmen: MercadoLibre. Die Argentinier haben Amazon in Lateinamerika gezwergt und rollen nun offensiv ihr Payment- und Kreditgeschäft aus.

Bei der Sea-Aktie sind Anleger im vergangenen Jahr gleich zweimal in Panik verfallen. Wir haben widersprochen. Seit unserer Analyse vom September 2023 hat sich die Aktie fast verdreifacht. Der ruinöse Wettbewerb durch den Markteintritt von TikTok ist ausgeblieben, das Gaming-Geschäft zieht wieder an, und Sea macht wieder ordentlich Gewinn.

Die Zahlen von Spotify wurden vom Markt mit dem Prädikat “überragend” aufgenommen. Das einzige Plattform-Unternehmen Europas von globaler Relevanz hat sich zu einer Gewinnmaschine entwickelt. Kaum jemand hatte das erwartet. Spotify war nach seinem Börsengang 2018 belächelt worden. Zu dominant seien die “Three Sisters”, Universal, Warner und Sony Music, zu hoch deren Margen-Anteil; Spotify blieben genug Brotkrümel zum Überleben, aber zu wenig, um Fett anzusetzen. Inzwischen ist Spotify mit einer Marktkapitalisierung von 93 Milliarden Euro größer als das Schwester-Trio zusammen. Die Beispiele zeigen drei große Gewinner abseits der großen Indexwerte. Das könnte ein Vorgeschmack auf 2025 sein: Die Zeit der Indexschmuser ist vorbei – jetzt sind Stockpicker gefragt.

Disclaimer

Die vorstehenden Darstellungen der Pyfore Capital GmbH stellen rechtlich eine Werbemitteilung dar und dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen insbesondere weder ein Angebot oder eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes noch einen Rat oder eine persönliche Empfehlung bezüglich des Haltens, des Erwerbs oder der Veräußerung eines Finanzinstruments dar. Die Pyfore Capital GmbH empfiehlt, sich vor Abschluss eines Geschäftes kunden- und produktgerecht und unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Vermögens- und Anlagesituation beraten zu lassen und Ihre Anlageentscheidung nicht allein auf diese Veröffentlichung zu stützen. Es wird empfohlen, sich von Angehörigen der steuerberatenden Berufe über die individuellen steuerlichen Folgen des Erwerbs, des Haltens oder der Veräußerung des in dieser Unterlage beschriebenen Finanzinstrumentes beraten zu lassen.
Bitte beachte die
rechtlichen Hinweise.

Links zu Texten, die von einem Dritten erstellt wurden, dienen lediglich unverbindlichen Informationszwecken.

Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

    View all posts
Picture of Baki Irmak

Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

Aktuelle Beiträge

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Neueste Beiträge

Tags

Neuste Kommentare

Twitter

Instagram