Nutanix hat Zahlen für das 3. Quartal des Geschäftsjahres 2026 vorgelegt. Die für uns spannenden Fragen im Vorfeld waren: Gewinnt Nutanix weiterhin Kunden von VMware? Hat Trumps Tarifchaos Folgen für den Softwareanbieter für Rechenzentren? Weitet Nutanix das Umsatz- und Margenwachstum weiter aus? Die Antworten sind deutlich.
Nutanix-Aktie punktet bei der Rule of 40
Der Marktführer für hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) hat erneut geliefert. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres konnte Nutanix die Erwartungen bei nahezu allen Kennzahlen übertreffen. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 639 Millionen Dollar, getragen von einem starken Anstieg der Subskriptionserlöse mit +25 Prozent. Der Gewinn pro Aktie lag bei 42 US-Cent und damit deutlich über den Analystenerwartungen. Die Non-GAAP-Operating-Marge kletterte auf 21,5 %, der freie Cashflow auf beachtliche 203 Millionen Dollar. Im abgelaufenen Quartal kommt Nutanix somit auf eine Free-Cashflow-Marge von 31,7 Prozent. Mit einem Efficiency-Score von knapp 53 ist Nutanix mittlerweile im erlesenen Club der Rule of 40.
Die Alternative für VMware-Kunden
Die jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR) stiegen um 18 Prozent. Das lag auch an zahlreichen Abwanderungen vom großen Konkurrenten. Die Übernahme von VMware durch Broadcom liegt zwar schon drei Jahre zurück, aber viele der Verträge stehen jetzt vor der Erneuerung und offensichtlich entscheiden sich nicht nur die kleinen Kunden für Nutanix. Dazu: CEO Rajiv Ramaswami:
„A great example is a new logo and our largest land and expand win of the quarter, with a Fortune Global 500 provider of technology and services based in the EMEA region. Our two-plus-year engagement with this customer was catalyzed by their concerns regarding the proposed acquisition of their incumbent infrastructure supplier, which were realized subsequent to the close of that transaction.”
Die Net Revenue Retention (NRR) lag wie im Vorquartal bei 110 Prozent. Bestehende Kunden investieren mehr – und 620 neue Kunden kamen hinzu.
Positiv
Nutanix hat nicht nur die Erwartungen übertroffen, sondern auch die Guidance für Umsatz und Gewinn für das nächste Quartal und somit für das Geschäftsjahr insgesamt angehoben.
Negativ
Die Vertriebszyklen mit staatlichen Einrichtungen in den USA verlängern sich, und auch im Rest des Marktes gibt es Anzeichen für verzögerte Abschlussraten.
My Take zur Nutanix-Aktie
Nutanix Transformation zu einem reinen Softwareanbieter für den Betrieb von Rechenzentren ist abgeschlossen. Und nun profitiert das Unternehmen von einem ganz großen Trend: Unternehmen begeben sich nicht mehr in die Abhängigkeit eines großen Cloudanbieters, sondern entscheiden sich immer mehr für Private- und Multi-Cloud-Lösungen. Mit wachsender Multi-Cloud-Komplexität steigt der Bedarf an einer einheitlichen Managementoberfläche und somit am Service von Nutanix. Die Margenausweitung bei steigendem Umsatz ist ein Indiz darfür, dass Nutanix hier einzigartig positioniert ist. Die Gewichtung der Nutanix-Aktie im The Digital Leaders Fund haben wir nach den Zahlen nicht verändert.
Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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