Pure-Storage-Aktie – Hoffen auf die Hyperscaler

6. Juni 2024

Pure-Storage-Aktie-Quartalsupdate

Die Pure-Storage-Aktie hat in den vergangenen 12 Monaten einen rasanten Kursanstieg hingelegt. Auch nach den aktuellen Zahlen ging es wieder nach oben. Seit Jahresanfang hat die Aktie um ca. 80 Prozent zulegen können. In unserem Update bringen wir die Fundamentals mit dem Kursverlauf der Aktie in Einklang.

Die Pure-Storage-Aktie hat am Tag nach Vorlage der Zahlen zum vierten Quartal wieder zugelegt. Die Kursausschläge in den letzten Wochen waren allerdings nicht mehr so erratisch wie nach den letzten beiden Quartalsberichten. Investoren haben ihre Erwartungen an das Unternehmen im Kontext der KI-Euphorie angepasst und haben m.E. nun ein besseres Verständnis von den Erfolgsaussichten von Pure.

Pure Storage Aktie Kursverlauf

Pure-Storage-Aktie – Zahlen zum ersten Quartal 2025

Pure Storage hat starke Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorgelegt. Der Umsatz stieg (immer gegenüber Vorjahresquartal) um 17,7 Prozent auf 693 Millionen Dollar und lag damit 8 Millionen Dollar über Analysten-Konsensus. Der bereinigte Gewinn pro Pure-Storage-Aktie belief sich auf 32 Cents, erwartet worden waren 11 Cents. Die FCF-Marge lag mit 25 Prozent 200 Basispunkte über den Erwartungen. Die Produktumsätze stiegen um 10,8 Prozent, die Subskriptionsumsätze sogar um 39,5 Prozent. Allerdings hatten Investoren und auch das Unternehmen selbst einen noch höheren Subskriptionsumsatz erwartet. Der Anteil der Subskriptionsumsätze am Gesamtumsatz stieg dennoch von 42 Prozent im Vorquartal auf nun über 50 Prozent.

Pure Storage Umsatz- und Margenentwicklung

Pure-Storage-Aktie-Umsatz
Quelle: Pure Storage

Der operative Gewinn lag im ersten Quartal bei 100 Millionen Dollar, damit kommt Pure auf eine operative Marge von 14,5 Prozent, ein Rekordwert für das erste Quartal. Die Bruttomarge stieg auf 74,9. 

Auch die Guidance kann sich sehen lassen. Pure schätzt einen Umsatz für das zweite Quartal in Höhe von 755 Millionen Dollar und für das Gesamtjahr unverändert in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar. Die bereinigte operative Marge soll im zweiten Quartal bei 16,6 Prozent liegen, erwartet worden war bisher 16,1 Prozent. Die Verstetigung der Umsätze über das SaaS-Geschäft, also Evergreen/One, zeigt Früchte. 

Die aufgeschobenen Umsätze und nicht abgerechneten Remaining Performance Obligations (RPO), also vertraglich vereinbarte Leistungen, die noch nicht als Umsatz realisiert wurden, sind gegenüber dem Vorquartal gefallen, auch ein Hinweis darauf, dass die Subskriptionsumsätze im abgelaufenen Quartal nicht die Wachstumsdynamik gehalten haben. Gegenüber dem Vorjahresquartal sind die RPO um 27 Prozent gestiegen

Entwicklung der Remaining Performance Obligations

Pure-Storage-Aktie-Entwicklung-RPO
Quelle: Pure Storage

Positiv

Die Nachfrage nach Pure-Speicherlösungen ist intakt. Obwohl die Umsatzentwicklung mit Evergreen/One im abgelaufenen Quartal nicht so hoch ausgefallen ist wie erwartet, hat Pure den Total Contract Value (TCV) mit Evergreen/One und Evergreen Flex in Höhe von 600 Millionen Dollar und somit ein Wachstum von 50 Prozent bestätigt. 

Das Geschäft mit Großkunden läuft weiterhin sehr gut. Im abgelaufenen Quartal hat Pure 262 Neukunden gewonnen, darunter vier Fortune-500-Unternehmen. Mittlerweile sind 61 Prozent der Fortune-500-Unternehmen Kunden. Und das Unternehmen ist zunehmend optimistisch, dass bald endlich ein großer Deal mit einem Hyperscaler abgeschlossen wird: „The quantity and quality of our discussions with hyperscalers have advanced considerably this past quarter… As such, we continue to believe we will see a design win this year.

Negativ

Pure sieht in dem geringer als erwarteten Umsatz mit Evergreen/One eher einen „bug“ als ein „feature“, wie der Angelsachse sagt. CEO Charlie Giancarlo: “This quarter was characterized by not having a particularly large deal in Evergreen//One and that compared with last year as having quite a few in that quarter. So, yeah, we think of it as being just an aberration. As we mentioned, we’re still expecting $600 million, roughly speaking, for Evergreen//One this year.

Mittlerweile ist auch klar, dass Meta eine eigene Speicherlösung entwickelt und nicht im großen Stil auf Pure Storage Lösungen setzt. Das hat der Markt allerdings gut verarbeitet. Wie viele andere Techunternehmen verweist auch Pure darauf, dass aktuell GPUs die IT-Ausgaben der Kunden dominieren und Pure erst im nächsten Schritt von den AI-Ausgaben profitieren wird.

My Take zur Pure-Storage-Aktie

Pure Storage ist wahrscheinlich der Performance-Marktführer im Enterprise Storage Markt. Nun will das Unternehmen mit neuen Lösungen wie FlashBlade//E auch im Cloud Storage Markt eine führende Rolle spielen. Die Quartalszahlen zeigen, dass Pure Storage auf einem guten Weg ist, ein relevanter Anbieter für KI-Usecases zu werden. Das Unternehmen sieht drei Phasen in der Genese der KI-Entwicklung: Training, Inferenz und „Data-Uplift“. Erst in der dritten Phase wird Pure nach eigener Ansicht deutlich am Megatrend KI partizipieren. Die Gespräche mit Hyperscalern werden intensiver und schon bald könnte Pure einen ersten Erfolg vermelden. Wir halten weiterhin an Pure-Storage-Aktien fest, haben aber unsere Gewichtung nach der starken Kursrally reduziert.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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