Spotify-Aktie: Berühmt, geliebt und verdammt profitabel

14. November 2024

Spotify-Aktie Quartalszahlen 2024

Die Spotify-Aktie hat sich von einer Turnaround-Story 2023 zum Momentum-Play 2024 entwickelt – unterfüttert von soliden Fundamentaldaten. Das zeigen die Zahlen zum dritten Quartal, aus denen nicht nur Daniel Ek viel Positives herauslesen konnte.

Spotify-Aktie: Die Quartalszahlen in der Übersicht

Im dritten Quartal 2024 hat Spotify einen Umsatz von 3,99 Milliarden Euro erzielt, ein Plus von 19 Prozent (alle Zahlen im Vorjahresvergleich, soweit nicht anders erwähnt). Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (ARPU) stieg um elf Prozent. Die Bruttomarge erreichte einen Rekordwert von 31,1 Prozent, was einem Zuwachs von 473 Basispunkten entspricht, 90 Basispunkte über den Prognosen. Das operative Ergebnis lag bei 454 Millionen Euro. Beim Free Cashflow wurde mit 711 Millionen Euro ebenfalls ein Rekord erzielt.

Spotify-Aktie Kursverlauf

Spotify-Aktie: Kurschart seit 14. November 2023; USD

Der Kurs der Spotify-Aktie sprang am Dienstagabend nachbörslich an der NYSE um zehn Prozent, um am Mittwochabend mit einem Plus von knapp 11,5 Prozent aus dem Handel zu gehen. Die Aktie erreichte mit 467 Dollar ein neues All-Time-High. Als wir nach dem Investorentag im Juli 2022 unser positives Fazit zur Entwicklung von Spotify zogen, notierte die Aktie noch bei 100 Dollar und rutschte sogar bis November 2022 auf 71 Dollar.

Die Aktie war von vielen verschmäht, die Welt titelte damals “Berühmt, geliebt, unprofitabel”. Seither sind die Nutzerzahlen, die Abonnenten, das Engagement, die Preise gestiegen und die Kosten gefallen. CEO Daniel Ek schaltete auf einen harten Sparkurs, der 2023 mehr als einem Viertel der Belegschaft den Job kostete. Die Märkte feierten 2023 den Turnaround, 2024 entwickelt sich die Spotify-Aktie zum Momentum Play – unterfüttert mit hervorragenden Fundamentaldaten. CEO Daniel Ek bezeichnet 2024 als “das Jahr der Monetarisierung” Spotify sei auf dem besten Weg, erstmals ein “Jahr mit durchgängiger Profitabilität” zu erreichen. 

Für dieses Jahr zielt Spotify auf ein operatives Ergebnis von 1,4 Milliarden Euro ab. Man habe, so Ek, ein “Gleichgewicht zwischen Wachstum und Rentabilität” gefunden und “kontinuierlich die Ressourcen zwischen Wachstum und Optimierung für Rentabilität moduliert.”

Ausblick auf das vierte Quartal befeuert Fantasie der Anleger

Die positive Reaktion der Anleger ist vor allem dem Ausblick geschuldet. Für das vierte Quartal 2024 erwartet Spotify 665 Millionen monatlich aktive Nutzer (MAU), was einem Anstieg von 25 Millionen im Vergleich zum dritten Quartal entspricht. Die Abonnentenzahl soll auf 260 Millionen steigen (+8 Millionen). Der Umsatz wird auf 4,1 Milliarden Euro taxiert.

Positiv

Das Wachstum der Abonnentenzahlen geht ungeachtet der jüngst angekündigten Preiserhöhung weiter. MAU wuchs um 14 Millionen auf insgesamt 640 Millionen. Besonders stark entwickelte sich die Bruttomarge, die alle Erwartungen übertraf. Mit neuen Produkten und Features wie Marketplace, Audiobooks, Video und AI DJ schafft es Spotify nicht nur mehr Kunden an sich zu binden, sondern das Engagement weiter zu erhöhen. Das noch relativ junge Werbegeschäft legte um 7 Prozent zu. Ek wörtlich: Spotify sei “nicht nur ein großartiges Produkt, sondern auch auf dem Weg, ein großartiges Geschäft zu werden”.

Negativ

Wer das Haar in der Suppe suchen will, kann im Werbegeschäft fündig werden. Das noch relativ junge Werbegeschäft legte lediglich um 7 Prozent zu. Der Anteil am Umsatz fiel sogar von 14 Prozent auf unter 12 Prozent. Das ist enttäuschend. Spotify hat darauf reagiert und baut in Zusammenarbeit mit The Trade Desk eine eigene Ad-Exchange auf. Der Einstieg in die programmatische Werbung mit einem großartigen Partner halte ich für einen guten und konsequenten Schritt.

Bewertung und My Take zur Spotify-Aktie

Mit einem EV/Revenue (jeweils FWD) von 4,9 und einem KGV von 53 ist die Spotify-Aktie sportlich bewertet, das reflektiert den YTD-Kursanstieg von 148 Prozent. Spotify ist in der Pole Position als Musik-Streaming-Marktführer weltweit. Die Kombination aus hohen Nutzerzahlen, wachsendem Engagement und einer niedrigen Churn ist ziemlich einzigartig im Streaminggeschäft. Die Loyalität der Nutzer ist sogar noch höher als bei Netflix. Auch daher hat Spotify noch sehr viel Spielraum für Preiserhöhungen.

Fun fact: Zum Zeitpunkt des Investordays 2022 war Spotify nicht mal halb soviel Wert an der Börse wie die Universal Music Group, die damals mit über 40 Milliarden Dollar bewertet wurde. Heute ist das mächtige “Music Label” (deutlich vor Sony und Warner Music) mit 43 Milliarden Dollar bewertet, während Spotify mittlerweile auf einen Börsenwert von 93 Milliarden Dollar kommt. Die Machtverhältnisse in der Musikbranche haben sich deutlich zugunsten von Spotify verschoben.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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