Spotify und Netflix: Streaming-Duo jetzt top-gewichtet im The Digital Leaders Fund

2. May 2025

Die Aktien der Streaming-Giganten Spotify und Netflix zählen zu den Top-10-Positionen im Digital Leaders Fund.  Die Aktien-Performance war hervorragend. Doch wie krisenfest sind die Geschäftsmodelle im Zeitalter von Trump-Zöllen und geopolitischen Spannungen? Ein Blick auf die aktuellen Quartalszahlen liefert Antworten.

Spotify: Gewinn solide, Kundenwachstum beeindruckend

Spotify hat solide Zahlen im Rahmen der Erwartungen berichtet. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Der operative Gewinn stieg auf 509 Millionen Euro nach 477 Millionen Euro im Vorquartal. Das war leicht unter den Erwartungen von 520 Millionen Euro. Grund waren wie im Vorquartal unerwartet hohe Social Charges (76 Millionen Euro). In Schweden muss der Arbeitgeber Sozialabgaben auf aktienbasierte Vergütungen zahlen. Ohne diese wäre der operative Gewinn höher als im Schnitt von Analysten erwartet ausgefallen. Die Bruttomarge stieg auf 31,6 Prozent und lag damit über den Erwartungen. 

Deutlich outperformt hat Spotify wieder beim Wachstum der Bezahlkunden. Mit 5 Millionen Neukunden stieg die Zahl der Premium-Abonnenten auf 268 Millionen. Das war der höchste Nettozuwachs in einem ersten Quartal seit 2020 – und das in einem Zeitraum, in dem die Marketingaufwendungen eher rückläufig waren. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer stieg auf 678 Millionen. Damit ist man auf einem guten Weg auf dem Ziel, bis 2030 eine Milliarde Menschen zu erreichen.

Für das zweite Quartal prognostiziert Spotify einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro und erwartet einen weiteren Anstieg der Premium-Abonnenten um weitere 5 Millionen sowie einen Zuwachs der monatlich aktiven Nutzer auf 689 Millionen.

Neue Features wie Hörspiele und Podcast-Videos führen bei den Nutzern zu mehr Engagement und einer höheren Verweilzeit. Die Retention-Zahlen sind ohnehin beeindruckend. Spotify gewinnt trotz Preiserhöhungen Marktanteile.

Netflix: Das Margenwunder geht weiter

Netflix übertraf im ersten Quartal 2025 die Erwartungen der Analysten deutlich. Der Umsatz stieg um dreizehn Prozent auf 10,54 Milliarden US-Dollar, während der operative Gewinn auf 2,3 Milliarden US-Dollar anstieg. Die operative Marge stieg auf 31,7 Prozent. Analysten hatten im Schnitt 28,5 Prozent erwartet. Nach dieser Kennzahl ist Netflix somit profitabler als Apple. In unserem Blogartikel „Was hinter dem Margenwunder steckt“ hatten wir diese Entwicklung analysiert. Viele Investoren unterschätzen m. E. immer noch, mit welcher Dynamik die Gewinne bei Netflix wachsen. Neben den Skaleneffekten und den Preiserhöhungen wirken hier auch neue Kräfte. Dank AI könnten die Kosten bei Filmproduktionen deutlich sinken. Dazu werden wir in den nächsten Quartalen mehr hören vom Management. Für das zweite Quartal prognostiziert das Management einen operativen Gewinn von 3,68 Milliarden Dollar. Die Schätzungen lagen bisher im Schnitt bei 3,27 Milliarden Dollar. Der Umsatz soll im zweiten Quartal 17 Prozent auf 11 Milliarden Dollar wachsen.

Fazit: Spotify und Netflix sind Quality-Stocks

Spotify und Netflix gehören zu den wenigen Tech-Aktien, die auch dieses Jahr deutlich zulegen konnten – 28 bzw. 35 Prozent. Sowohl Spotify als auch Netflix sind die unumschränkten Marktführer in ihrem Segment und haben eine beeindruckende Preisdurchsetzungsmacht. Trotz zahlreicher Preiserhöhungen steigen die Marktanteile beider Unternehmen. Trumps Zollchaos scheint beide Unternehmen nicht zu tangieren. 

Spotify hat als europäisches Unternehmen im Zweifel die Sympathien auf seiner Seite. Und Netflix produziert in ca. 50 Ländern Filme lokal, sodass ein Anti-US-Sentiment es aktuell wenig trifft. Der Einstieg beider Unternehmen ins Ad-Business steckt noch in den Anfängen. Somit sind die Zahlen der Zyklik des Werbemarkts nicht unterworfen. Mit steigenden Gewinnen, Margen und Cashflows trotz eines schwierigen Marktumfelds zeigen beide Unternehmen alle Eigenschaften von Qualitätsaktien. 

Wir haben unsere Position im TheDLF in beiden Aktien nach den Quartalszahlen unverändert gelassen.

Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

    View all posts
Picture of Baki Irmak

Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

Aktuelle Beiträge

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Neueste Beiträge

Tags

Neuste Kommentare

Twitter

Instagram