Technologie-Aktien: Kundennutzen als Bewertungskriterium

25. April 2019

Technologie-Aktien Kundennutzen als Bewertungskriterium

Der folgende Beitrag ist zuerst erschienen in DAS INVESTMENT Ausgabe Mai 2019 und online auf dasinvestment.com.

Unternehmen sind nur dann dauerhaft erfolgreich, wenn ihre Angebote einen Nutzen für den Einzelnen und die Gesellschaft haben.

Google will die Information der Welt organisieren, Facebook Menschen vernetzen, Ikea den Alltag verbessern.

Demnach steht der Kunde immer im Mittelpunkt, und die Befriedigung seiner Bedürfnisse ist die neue Obsession der Unternehmen.

Doch wie kann man messen, ob ein Unternehmen es damit ernst meint und ob es tatsächlich Nutzen stiftet.

Langfristig sollte sich Kundennutzen in Umsätzen und Gewinnen eines Unternehmens ausdrücken.

Doch die Zeit des digitalen Wandels ist für junge Unternehmen eine Phase der aggressiven Marktdurchdringung und für etablierte Unternehmen eine Übergangsphase mit vielen analogen und digitalen Angeboten zeitgleich.

Herkömmliche Bilanzkennzahlen sind daher nicht ausreichend, neue Leistungskennzahlen, sogenannte KPIs (Key Performance Indicators) müssen her, darunter Nutzerzahlen, digitale Adaption und Engagement.

Und da erfolgreiche Unternehmen die Distanz zu ihren Kunden maximal verringert haben, erhalten sie durch das Kundenverhalten eine unmittelbare Resonanz, können die Wirkung messen und ihre Produkte kontinuierlich verbessern.

Zufriedenheit der Kunden

Unternehmen, die es ernst meinen mit der digitalen Transformation, veröffentlichen Zahlen zu ihrer digitalen Wandlung.

Die BBVA nennt zum Beispiel den Anteil der Umsätze über digitale und mobile Kanäle in allen relevanten Ländern.

Bei der DBS Group gibt es regelmäßig Angaben zur Kundenzufriedenheit.

Bei Digitalunternehmen wie Facebook, Netflix und Spotify sind Angabe zu den monatlichen oder täglichen Usern ohnehin selbstverständlich.

Beim Digital Leaders Fund ist der Kundennutzen eines der acht relevanten Bewertungskriterien.

Neben der qualitativen Bewertung des Angebots schauen wir uns App-Downloadzahlen und Traffic-Daten für die Websites an.

Die Downloadzahl allein ist ein schwacher Indikator.

90 von 100 Kunden nutzen eine App nach einem Monat nicht mehr.

Die tatsächliche Nutzung, die „Stickiness“, ist über monatliche und tägliche User-Daten besser zu greifen.

Vielzahl an Analyse-Tools

Auch die Zahl der App-Kritiken und die Bewertung selbst liefern gute Indikationen für den Kundennutzen.

Die Bewertung, ob die Nutzung einen tatsächlichen Nutzen bringt, überlassen wir dabei den Kunden selbst.

Plattformen, die sich auf „App-Store Optimization“ spezialisiert haben, liefern sehr gutes Research zu diesen Daten.

Daneben schauen wir uns an, wie sich die Besucherzahl auf einer Webseite entwickelt, ob die Besucher direkt, über Suchmaschinen, sozialen Medien oder bezahlt auf der Seite landen und wie sich die wichtigen Webanalyse-Kennziffern wie Besuche, Verweilzeiten und Absprungraten entwickeln.

Mittlerweile gibt eine Vielzahl an Webanalyse-Tools, die sehr aufschlussreiche Vergleiche zulassen.

„Privacy is dead“ – für Firmen gilt das erst recht.

Sie können sich nicht mehr hinter Marketing-Slogans und Ankündigungen verstecken.

Im digitalen Zeitalter hinterlassen Unternehmen mit ihrem Wirken eine oft entlarvende digitale Spur.


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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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2 Antworten

  1. Hallo Stefan, super Artikel wie immer von Euch!
    Ich muss zugeben, ich lese eure Artikel, Infos lieber am Desktop als auf dem Smartphone.
    Das ist nicht so hipfelig bzw. es ist relaxter für mich.
    Ich hoffe ihr behaltet den Newsletter bei. Facebook liegt mir nicht und G+ ist für Private beendet.

    herzlichen Dank für die Infos und weiter so.
    mit freundlichen Grüssen

    1. Lieber Ernst,
      Du bist kein Einzelfall: Interessanterweise werden unsere Artikel im Gegensatz zum allgemeinen Trend generell mehr am Desktop/Notebook gelesen als am Smartphone oder Tablet.
      Ich habe keine Ahnung warum das so ist. Bin für jeden Hinweis dankbar. Wir wollen unsere Website auf jeden Fall so gestalten, dass sie unabhängig vom Device gut nutzbar ist. Wenn es irgendwelche Usability-Schwierigkeiten am Smartphone gibt, dann bitte immer her damit, dieses Feedback ist wichtig.

      Den Newsletter werden wir garantiert beibehalten. Der kommt sehr gut an, die Abonnentenzahlen steigen stetig an und die “Klickraten” sind herausragend gut. Dieses große Interesse von Euch motiviert uns, vielen Dank!

      VG
      Stefan

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