Ist der Trump-Trade tot?

28. February 2025

Editorial The DLF Aktien Blog

Ist der Trump Trade tot? Die US-Aktienmärkte sind in diesem Jahr ins Minus gedreht – nicht nur Momentum- und Meme-Aktien wie Palantir, Robinhood oder MicroStrategy. Auch der Nasdaq und der S&P 500 sind seit dem Amtsantritt von Donald Trump kräftig gefallen. Sinnbildlich dafür steht die Tesla-Aktie: deren Kurs ist nach dem DOGE-Hype fast dort angekommen, wo sie Anfang November 2024 stand. Die Administration Trump hat gerade zwei hausgemachte Probleme:

Trump ist nur noch von ultra-libertären Unternehmern und Dealmakern umgeben. Frühere Präsidenten hatten gestandene Volkswirte vom Kaliber eines Larry Summers um sich geschart und den Überblick über das große Ganze behalten. Heute verbreitet Trump Chaos, auch weil er nicht den Unterschied zwischen den Folgen seiner Politik für Upstream- und Downstream-Branchen erkennt. Der US-Präsident lässt sich gerade für seine Zölle auf Stahl und Aluminium feiern – und verkennt, dass davon nur wenige US-Rohstoffkonzerne profitieren. Hart getroffen werden dagegen die amerikanischen Hersteller von Vorprodukten sowie das produzierende Gewerbe – und ultimativ die allermeisten Angestellten und Verbraucher. Die kurzsichtige Politik stellt die geplanten Steuersenkungen in den Schatten. Das Verbrauchervertrauen und die Einkaufsmanager-Indizes sind folglich eingebrochen, und das verunsichert wiederum die Investoren. Es ist nicht nur die Zoll- und Wirtschaftspolitik: Musks DOGE-Kettensäge trübt die Konsumlaune – und zwar nicht nur der 2,2 Millionen staatlich Bediensteten. Viele machen sich heute Sorgen um ihre Zukunft. Konsumstreiks sind kontagiös. DOGE ist ein Austeritätsprogramm, das dem Markt das Vertrauen und ultimativ die Liquidität entzieht.

Den Trump-Trade vollends entgleisen könnte das zweite Problem: die Demontage der US-Institutionen. MAGA-America zerstört das System der Checks and Balances in atemberaubendem Tempo. Der Kongress, die Opposition verharren in Stockstarre; die Gerichte und die freie Presse erweisen sich bislang als ineffektiv. Dass Trump die Performance der Aktienmärkte als seinen persönlichen Erfolgsindikator ansieht, stimmt mich ein wenig optimistisch. Übrigens sendet auch der Rentenmarkt Warnsignale: Die längerfristigen Zinsen deuten eine Rezession an, derweil die Inflation “sticky” ist und die US-Notenbank entsprechend nicht im bisher von Trump erhofften Tempo die Zinsen senken wird.

Kippt die Trump-Rally in eine Trump-Baisse, sind auch wir betroffen, allerdings nicht in vollem Umfang: Unsere Absicherungsinstrumente sind in Stellung gebracht, wie auch unsere Shorts auf einige der Meme- und Momentum-Aktien, die derzeit massiv unter die Räder geraten. Man kann nur hoffen, dass möglichst viele Marktteilnehmer Druck auf die Trump-Administration aufbauen und so den MAGA-Amoklauf gegen Amerika Einhalt gebieten.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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