In einem bemerkenswerten Aktienjahr hat sich der The Digital Leaders Fund herausragend geschlagen. Wir erläutern, bei welchen Titeln wir richtig lagen, wo wir uns geirrt haben, und wagen einige Prognosen für 2025.
Wir sind zufrieden mit der Performance des Digital Leaders Fund. Mit einem Plus von 34,6 Prozent lagen wir 2024 gut 8 Prozentpunkte vor unserer Benchmark, dem MSCI World NR Index.
Die untere Grafik veranschaulicht den längerfristigen Zeithorizont seit Auflage des TheDLF im Frühjahr 2018.
Wie man aus der oberen Grafik gut erkennt, lag die Outperformance zwischenzeitlich bei über 20 Prozentpunkten. In den letzten Handelstagen kamen allerdings EM-Titel, SaaS-Werte und Aktien der zweiten Reihe mächtig unter Druck, was unsere Outperformance etwas geschmälert hat. Die wiederkehrenden Inflationssorgen waren ein Grund für diese Jahresendschwäche. Ein weiterer Grund war das bekannte “Window-Dressing” zum Jahresende: Viele Anleger haben bei Titeln der zweiten Reihe Verluste realisiert, wodurch der Russell 2000 Index alle Gewinne nach der US-Wahl wieder abgab. Ein kleiner Trost: In den ersten Handelstagen konnte der The Digital Leaders Fund das Jahr mit einer soliden Outperformance starten.
Performance-Beiträge 2024: Tops & Flops
Wie überraschend war die “AI-Rally” 2024? In unserer Kolumne vom 15. Dezember 2023 schrieben wir:
„And the winner is… Generative AI! …Digital führende Unternehmen wie Microsoft, Meta, Alphabet, AMD und Nvidia gestalten diese “kambrische Explosion”, andere sind Zaungäste oder stehen auf dem Speiseplan der AI-Party. Mich erinnert der große AI-Run an die Anfangszeit der Digitalisierung. Langjährige Geschäftsmodelle geraten unter Druck, für die C-Level stellt sich die Frage: make or buy, adaptieren oder abwehren, spezialisieren oder das gesamte Unternehmen im Kern verändern. Als Investoren kennen wir das Playbook und sind vorbereitet auf das kommende Jahr.“
Die offensichtlichen Favoriten waren 2024 auch die tatsächlichen Gewinner der AI-dominierten Aktienrally.
TSMC, Nvidia und Meta lieferten die höchsten Performance-Beiträge für unseren Fonds.
Mit unserem AMD-Call haben wir uns allerdings geirrt. Die Aktie hat 2024 währungsbereinigt 8 Prozent verloren und damit kläglich underperformt. Da wir die zwischenzeitliche Rally von über 50 Prozent für Verkäufe genutzt haben, konnte AMD dennoch 0,9 Prozentpunkte zur Performance beitragen. Die Underperformance von AMD hatte aus unserer Sicht wenig mit den KI-Beschleunigern zu tun. Mit dem MI300 konnte das Unternehmen immerhin einen Achtungserfolg erzielen.
Das Problem liegt vielmehr darin, dass der Halbleitersektor außerhalb von AI ein sehr schwieriges Jahr hatte. Der Halbleiter-Index SOXX schnitt 2024 trotz Highflyern wie Nvidia, Broadcom, TSMC und Marvell mit etwa 23 Prozent schlechter ab als der S&P 500. 2025 könnte sich das jedoch ändern. Viele spannende Unternehmen im Halbleitersektor – darunter AMD, Cadence, Synopsys, Micron und SK Hynix (im EM Digital Leaders Fund) – sind jetzt attraktiver bewertet. Bei Micron musste man bereits zu Jahresbeginn dabei sein, um 2024 eine positive Performance zu erzielen. Wir waren es nicht und haben mit der Aktie einen negativen Beitrag verzeichnet.
Unsere Schwergewichte wie Nu Holdings und Kaspi haben mit 2,5 bzw. 2,45 Prozentpunkten wieder ordentlich zur Performance beigetragen. Gewinnmitnahmen bei Kaspi erwiesen sich als hilfreich, denn die Aktie gab ihre Zwischengewinne bis Jahresende nahezu vollständig ab. Aktuell sind wir bei beiden Aktien wieder auf der Käuferseite. Die Gründe dafür haben wir in unseren Update-Artikeln dargelegt. Nu und Sea Limited (Performancebeitrag: 1,3 Prozent) sind großartige Beispiele dafür, wie gut unsere alternativen Daten zur Erfolgsmessung in Emerging Markets funktionieren. Während der brasilianische Markt 2024 eine desaströse Performance hinlegte, konnte Nu knapp 35 Prozent zulegen.
Mit China-Aktien konnte man im Schnitt auch 2024 nicht outperformen, aber es war kein schlechtes Jahr. Mit Pinduoduo (PDD) mussten wir den größten negativen Beitrag hinnehmen. Das Beispiel Agora hingegen zeigt, dass man mit Geduld bei “Deep-Value-Unternehmen” große Gewinne erzielen kann. Auch 2025 werden wir in ausgewählte Titel in China investieren. Das Sentiment gegenüber chinesischen Aktien ist so negativ, dass profitable Unternehmen teils mit einem negativen Unternehmenswert gehandelt werden.
Apropos Deep Value: Manche vermeintliche Deep-Value-Titel entpuppen sich als Value-Trap. Bei Chegg könnte dies der Fall sein. Uns ist bewusst, dass Generative AI das Geschäftsmodell von Chegg disruptiert. Dennoch könnte das Unternehmen 2025 einen Free Cashflow von 100 Millionen Dollar erwirtschaften. Der Enterprise Value liegt nach dem Kurssturz aktuell bei 430 Millionen Dollar. Wir wissen, dass wir mit dieser Einschätzung recht einsam sind. Die Aktie war 2024 einer unserer größten Performance-Vernichter.
Bereit für 2025
Auch 2025 wird AI als übermächtiger säkularer Trend die Aktienmärkte bestimmen. Allerdings sollte die Rally breiter werden. Morgan Stanley hat 2025 als das Jahr der “Agentic AI” ausgerufen – das Jahr, in dem Softwareprogramme durch KI-Agenten mehr Eigenständigkeit entwickeln und so zu massiven Produktivitätsgewinnen beitragen. Wir teilen diese Ansicht und haben in unseren Webinaren die dritte Phase des KI-Rollouts ausgerufen.
Zu den Gewinnern zählen ausgewählte Unternehmen des SaaS-Universums, deren Geschäftsmodelle und Monetarisierungsstrategien sich jedoch drastisch verändern könnten. Ein spannendes Thema, mit dem wir uns in unseren Blogartikeln 2025 eingehend befassen werden.
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Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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