Sinch Aktie – Wie der Twilio-Konkurrent zur führenden CPaaS aufstieg

27. Januar 2023

Sinch Aktie


Eine Berg- und Talfahrt haben CPaaS-Unternehmen seit 2020 durchlebt. Bei kaum einem anderem Wert spiegelt sich diese Volatilität wie bei der Sinch Aktie wider. Der globale Anbieter von “Communication Platform as a Service” geriet zudem ins Visier von Shortsellern. Das hat die eigentliche Unternehmens-Story überlagert. Zeit, das zu ändern. Ein Gastbeitrag von Franz Buchenberger.

Sinch Aktie Kursverlauf
Sinch Aktie: Kursverlauf seit Feb. 2020

Sinch: Communication Platform as a Service Anbieter

Sinch ist ein führender CPaaS-Anbieter (Communication Platform as a Service), der mobile Messaging-, E-Mail-, Sprach- und Anwendungsdienste für Unternehmens- und SMB-Kunden anbietet. Der CPaaS-Markt befindet sich in einer rasanten Wachstumsphase, und obwohl es viele lokale Anbieter gibt, verfügen nur sehr wenige über mit Sinch vergleichbare, globale Lieferkapazitäten.

Sinch Aktie Bilanz

Die Sinch Aktie verzeichnete von Januar 2019 bis September 2021 einen Kursanstieg von sieben bis über 200 SEK (Schwedische Krone = ca. 0,9 Euro). Der anschließende allgemeine Marktrückgang erfasste auch Sinch und der Ausstieg einiger wichtiger Aktionäre beschleunigte diesen Trend. Dies machte das Unternehmen zur Zielscheibe von Leerverkäufern und zu einer der am meisten geshorteten Aktien in Europa. Anonyme Angriffe von Leerverkäufern heizten das Feuer weiter an und führten zu einem Rückgang von mehr als 93 Prozent bis September 2022 gegenüber dem Höchststand im September 2021. Seit Sep 2022 (von unter 15 SEK) hat die Sinch Aktie wieder einen Zuwachs von über 200 Prozent (auf ca. 47 SEK) verzeichnet.

In den Jahren 2020 und 2021 nutzte Sinch seine hohe Marktkapitalisierung, um mehrere große internationale Übernahmen von profitablen marktführenden Unternehmen zu tätigen. Dies führte zu einem starken Anstieg der Mitarbeiterzahl, des Umsatzes und des Gewinns, aber auch zu den typischen Integrationsproblemen. 2022 war ein turbulentes Jahr für den gesamten Technologiemarkt und insbesondere für Sinch, das bei einem Wechsel an der Unternehmensspitze, einem Kostensenkungsprogramm und einem (Rück-) Kauf von etwa 5 Prozent der Aktien durch die ursprünglichen Sinch-Gründer viele herausfordernde Situationen adressieren musste. Die Krise fand ihren Ausdruck in zwei Quartalsberichten, die von operativen und Integrationsproblemen beherrscht wurden. Die Ergebnisse des 3. Quartals zeigen nun, dass diese Probleme unter Kontrolle zu sein scheinen und dass die positiven Auswirkungen der M&A-Strategie nun sichtbar werden. Eine weitere Erholung im Jahr 2023 erscheint realistisch, wenn sich der allgemeine Tech-Markt in gewissem Maße stabilisiert. Allerdings müssen Anleger folgende wichtige Fragen berücksichtigen.

Die wichtigsten Fragen für Sinch Anleger

Makro-Risiken: Rezession

Wie die meisten Technologieunternehmen wird auch Sinch betroffen sein, wenn es zu einer weltweiten Rezession kommt. Eine solche Rezession würde den Kunden von Sinch Probleme bereiten und könnte aufgrund sinkender Investitionen auch bei Sinch zu geringeren Umsätzen führen. Dem steht allerdings der starke Trend zur verstärkten Kommunikation über alle Kanäle, die von Sinch unterstützt werden, gegenüber.

Marktfragmentierung und Wettbewerb

Der CPaaS-Markt ist stark fragmentiert. Laut Gartner entfallen auf die Top-5-Anbieter weltweit (einschließlich Sinch) nur etwa 50 Prozent des Marktes. Auf allen Märkten herrscht ein starker Wettbewerb mit vielen lokalen Anbietern und einigen wenigen globalen Anbietern (einschließlich Sinch).

Im Jahr 2022 hat sich die Marktsituation insgesamt stark verändert. Zuvor war der Markt auf schnelles Wachstum ausgerichtet. Marktführer wie Sinch und Twilio hatten enorme Umsatzwachstumsraten, die sich in einem exponentiellen Anstieg ihres Aktienkurses widerspiegelten und teure Übernahmen von komplementären kleineren Anbietern ermöglichten. Kleinere CPaaS-Anbieter konnten leicht Geld zu hohen Bewertungen aufnehmen und ein beeindruckendes Wachstum verzeichnen. Insgesamt wuchs der CPaaS-Markt rasant, angetrieben vom Bedarf an globalerer Kommunikation, einem vielfältigen Angebot und Marketingunterstützung, aber auch als Ausgleich für viele Kommunikationsbeschränkungen aufgrund der COVID-Pandemie.

Im Jahr 2022 sahen sich alle CPaaS-Akteure (und der Großteil der gesamten Technologiebranche) mit Gegenwind konfrontiert, der durch eine strengere Kostenkontrolle seitens der Großkunden, die Unwägbarkeiten des Ukraine-Kriegs, den sich beschleunigenden Verfall der Aktienkurse im Technologiesektor, steigende Zinssätze usw. verursacht wurde. Die großen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren viele Übernahmen getätigt hatten, sahen sich von den typischen Integrationsproblemen konfrontiert, die kleineren Unternehmen konnten sich nicht mehr so leicht Geld beschaffen wie zuvor. Verschärft wurden diese Probleme von der Verschlechterung des Marktsentiments. Anleger schalteten um von der Erwartung schnellen Wachstums hin zu Anforderungen an die Rentabilität.

Sinch kann auf eine lange Geschichte profitabler operativer Geschäfte zurückblicken und erwirtschaftet selbst im Jahr 2022 noch erhebliche Gewinne. Während große Konkurrenten wie Twilio zum ersten Mal in ihrer Geschichte Rentabilität erzielen müssen und kleinere Unternehmen beweisen müssen, dass sie auch ohne einfachen Zugang zu frischem Kapital wachsen können, kann sich Sinch auf die Integration und die Verlagerung auf höherwertige Dienste konzentrieren und so die Nummer 1 unter den CPaaS-Anbietern werden.

Kommodisierung

Das Herzstück der meisten CPaaS-Anbieter ist ein solides SMS-Geschäft. Manche halten SMS für eine Technologie, die ihren Höhepunkt überschritten hat, doch in Wirklichkeit wächst die Nutzung von SMS und die Größe des Marktes insgesamt weiter. Im Jahr 2022 litten die CPaaS-Anbieter unter einigen Kostenerhöhungen seitens ihrer Netzbetreiber, während gleichzeitig große Kunden in einem schwierigen Gesamtmarkt auf Kostensenkungen drängten.

CPaaS-Unternehmen haben eindeutig ein Plattformrisiko und sind bis zu einem gewissen Grad von ihren Carrier-Partnern abhängig. Das gilt jedoch in beide Richtungen, da die Carrier die CPaaS-Aggregatoren und deren Mehrwert benötigen. Eine wichtige Tatsache ist, dass die technischen Kosten für Textnachrichten sehr niedrig sind. Aus diesem Grund können Messaging-Plattformen wie WhatsApp oder Telegram Hunderte von Millionen oder sogar Milliarden von Verbrauchern mit kostenlosen Diensten versorgen. Die Betreiber haben eine riesige Gewinnspanne bei Textnachrichten. Wenn also der Kostensenkungsdruck seitens der Endkunden anhält, müssen die Betreiber geringere Gewinne hinnehmen. Wenn sie die CPaaS-Anbieter verdrängen, wird ihr Geschäft mehr leiden als durch geringere Gewinne.

Die Carrier-Ebene einer CPaaS-Ebene hat keine besonders hohe Bruttogewinnspanne. Das bedeutet, dass es wenig Raum für Preiskämpfe zwischen CPaaS-Anbietern gibt, da dies schnell zu einem großen Verlustgeschäft führen würde, das im derzeitigen Marktklima nicht finanzierbar ist. Die einzige logische Schlussfolgerung ist daher, dass die Netzbetreiber Kompromisse eingehen müssen, zumal sie durch neue Messaging-Plattformen ständig unter Druck geraten werden.

Neben der Preisgestaltung sind die Servicequalität und die internationale Abdeckung weitere Schlüsselfaktoren für den Wettbewerb. Hier haben die führenden CPaaS-Anbieter einen Vorteil. Sinch unterhält Beziehungen zu mehr als 600 Netzbetreibern, deren Aufbau jeweils komplizierte rechtliche Verhandlungen und technische Integration erfordert. Es gibt keinen schnellen Weg, um die Abdeckung zu erreichen, die frühe Marktführer wie Sinch über 10 Jahre hinweg aufgebaut haben.

Anwendungsdienste

Wie oben beschrieben, ist die Bereitstellung von Kommunikationskanälen wie SMS (oder Messaging-Plattformen) ein Geschäft mit Mehrwert, bei dem der Wert aus der Bündelung über viele Netzbetreiber, der Integration in eine gemeinsame API (Application Programming Interface), der Überwachung der Servicequalität, dem Kundendienst und ähnlichen Basisdiensten entsteht. Dieses Modell lässt sich als Carrier Services zusammenfassen, bei dem die grundlegenden Dienste von Telekommunikationsanbietern durch CPaaS-Anbieter in einem Modell angeboten werden, das einfacher und kostengünstiger zu nutzen ist als direkte Kunden-Carrier-Beziehungen. Das Schöne an diesem Modell ist sein Volumen. Der Nachteil ist, dass der Mehrwert nicht enorm ist und somit auch die Bruttogewinnspanne begrenzt ist. Der typische Bruttogewinn liegt zwischen 20 und 40 Prozent.

Ganz anders verhält es sich im Segment der SaaS-Anwendungsdienste, wo Bruttogewinnspannen von rund 80 Prozent üblich sind. Die Gründe für diese hohen Margen sind ein hoher Kundennutzen (da wichtige Geschäftsprozesse unterstützt werden), ein hohes Differenzierungspotenzial (da es viele Möglichkeiten gibt, ein Anwendungsproblem zu lösen, einige besser als andere) und eine hohe technische Komplexität (SaaS erfordert intuitive Benutzeroberflächen, Backend-Technologien, Netzwerkintegration, Integration von Abrechnungs- und Zahlungssystemen usw.).

Warum sollten CPaaS-Akteure in den Bereich der Anwendungsdienste expandieren und warum sollten sie bei dieser Expansion erfolgreich sein?

Es gibt Gruppen von Anwendungsdiensten, insbesondere in den Bereichen Marketing, Kundenservice und eCommerce, die eng mit Kommunikationskanälen verbunden sind und daher perfekt in eine erweiterte Definition von CPaaS passen (während viele andere Gruppen eine solche Kommunikation nicht benötigen und daher keine guten Erweiterungssegmente sind). Das Verständnis der CPaaS-Carrier-Service-Schicht bietet einen großen Vorteil für die Bereitstellung von Anwendungsdiensten, zumal neue Kommunikationskanäle die Innovation für neue überlegene Anwendungsdienste erleichtern.

Dieser Logik folgend, haben führende CPaaS-Player wie Sinch oder Twilio in den Jahren 2020/2021 vor allem Unternehmen in der Application Services-Schicht übernommen. Sinch übernahm (in chronologischer Reihenfolge) myElefant, ChatLayer, Wavy, SAP Digital Interconnect, ACL Mobile, MessageMedia, MessengerPeople und Pathwire: alles Unternehmen, die ganz oder teilweise Application Services Geschäftsmodelle betreiben.

Es ist immer eine Herausforderung, Übernahmen schnell in das laufende Geschäft zu integrieren. Das braucht Zeit, und es gibt immer wieder unvorhergesehene Probleme, die während der Integration auftauchen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie weit Sinch in dieser Angelegenheit erfolgreich sein wird.

Neue Kanäle: Messaging-Plattformen

Sinch ist führend im weltweiten SMS-Versand und hat durch die Übernahmen von Inteliquent und Pathwire (beide 2021) das Kanalportfolio um Sprache und E-Mail erweitert. Dies stärkt das CPaaS-Angebot und eröffnet weitere Möglichkeiten in der Application Services-Schicht (Stichwort: Omni-Channel).

Sinch ist auch in der nächsten Welle von Kanälen sehr gut positioniert: den Messaging-Plattformen. Derzeit ist Meta als Eigentümer von WhatsApp, Instagram und Messenger der dominierende globale Messaging-Plattform-Anbieter. Meta arbeitet mit einer kleinen Gruppe von Top-Partnern zusammen, um den Markt zu vergrößern und neue Anwendungsfälle mit innovativem Kundennutzen zu schaffen. Sinch hat mit Wavy (LatAM), ACL Mobile (Indien) und MessengerPeople (EMEA) Top-Partner von WhatsApp übernommen und ist damit zu einem Superpartner von WhatsApp/Meta geworden. 

Das ist in der Gruppe der führenden CPaaS-Anbieter ziemlich einzigartig. Der Hauptkonkurrent Twilio hat einen starken US-Fokus und Messaging-Plattformen werden außerhalb der USA viel mehr genutzt als innerhalb. Die wichtigsten WhatsApp-Märkte sind Indien, Brasilien und EMEA, wo Sinch Top-WhatsApp-Partner übernommen hat.

WhatsApp begann sehr vorsichtig mit seinen Initiativen für Unternehmen und startete sein entsprechendes Angebot erst im Jahr 2018. In vielen Ländern hat WhatsApp das Verbrauchergeschäft von SMS-Anbietern vollständig übernommen, vor allem weil der Dienst für Verbraucher immer kostenlos und auch attraktiver als SMS war. Auf der Unternehmensseite startete WhatsApp mit einem wenig wettbewerbsfähigen Preismodell. Da die Betriebskosten für Messaging sehr niedrig sind (für Telekommunikationsanbieter, aber auch für Messaging-Plattformen), könnte WhatsApp entscheiden, zu einem aggressiven Preismodell überzugehen. Dies würde eine Verlagerung von SMS/E-Mail/Sprache zu Messaging beschleunigen, wobei ein Marktanteil von 50 Prozent und mehr in weniger als 5 Jahren realistisch erscheint.

Integrationsrisiken

Aufgrund zahlreicher Übernahmen in nur wenigen Jahren ist Sinch mit typischen Integrationsrisiken konfrontiert.

Ein klassisches Schlüsselrisiko besteht darin, die Leistungsträger nach den Übernahmen zu halten. Sinch legt viel Wert auf die Unternehmenskultur. Vielleicht liegt es an seinem schwedischen Ursprung, dass das Unternehmen die Menschen an die erste Stelle setzt und darauf vertraut, dass dies der beste Weg zum Erfolg ist. Es herrscht eine sehr egalitäre Kultur und Neulinge werden willkommen geheißen und gefördert.

Ein weiteres Risiko besteht in der technischen Integration der erworbenen Produkte. Dies ist nicht etwas, das sehr schnell erreicht werden kann (vor allem, ohne wachstumsstarke Unternehmen in ihrem Wachstum zu stören). Und oft ist es nicht einmal erforderlich, den gesamten Technologie-Stack zu harmonisieren, sondern es reicht aus, integrierte Prozesse zu entwickeln, damit die Kunden mehrere Produkte gemeinsam nutzen können.

Ein kurzfristiges Integrationsrisiko besteht im Bereich der (finanziellen und betrieblichen) Abläufe und der Berichterstattung. Wenn 10 Unternehmen übernommen werden, gibt es in der Regel 8 verschiedene Systeme für Buchhaltung, Überwachung, Vertriebsmanagement usw. Die rasche Harmonisierung dieser Systeme stellt eine große Herausforderung dar. Wird dies nicht aggressiv angegangen, kommt es häufig zu Fehlern. Ein unangenehmes Beispiel ereignete sich im zweiten Quartal, als Sinch bekanntgab, etwa 16 Mio. Dollar Gewinn nicht korrekt verbucht zu haben. So eine Panne darf einem börsennotierten Unternehmen nicht passieren, ist aber erfahrungsgemäß bei einer solch dynamischen Integrationsherausforderung manchmal nur schwer zu vermeiden.

Schließlich wirkt sich eine Reihe von Integrationen auch auf die Positionierung und die Kommunikation des Unternehmens aus. Sinch hat es noch nicht geschafft, sein Potenzial zu kommunizieren, das nach der Integration bis zu einem gewissen Grad erwartet wird, und wie dies die Expansion vom Carrier Layer zum Application Layer, d. h. zum hochwertigen Geschäft, unterstützen wird. Während Sinch die positiven finanziellen Auswirkungen der Akquisitionen kommuniziert hat, gibt es noch wenig Kommunikation über die strategische Ausrichtung und das resultierende Potenzial.

Managementteam

Es gab Kommentare über die Tatsache, dass es bei Sinch im Jahr 2022 mehrere Wechsel im Topmanagement gab („…sinkendes Schiff“). Tatsächlich waren 4 von 5 Abgängen im Topmanagement Führungskräfte von übernommenen Unternehmen, was in dieser Branche typisch ist. Dabei handelte es sich um Personen, die ihr Unternehmen über viele Jahre als Unternehmer und Hauptentscheidungsträger aufgebaut haben. Nach einer Übernahme bleiben diese Personen in der Regel noch einige Zeit, um die Integration ihrer Teams zu unterstützen, und verlassen dann das Unternehmen, um neue Ideen zu verfolgen. Es hat keinen Sinn zu versuchen, dies (durch Verträge oder Anreize) zu verhindern, da es einfach nicht funktioniert. Da Sinch im Jahr 2021 so viele Unternehmen übernommen hat, ist es nicht verwunderlich, dass es im Jahr 2022 einige Abgänge im Management gab.

Fazit: Potentielle Katalysatoren

Die führenden CPaaS-Anbieter verfügen über ein solides globales Geschäft, in dem die Nachfrage nach Kommunikationskanälen in den kommenden Jahren steigen wird. Auf der Carrier-Ebene handelt es sich um ein Massengeschäft, das jedoch groß ist und rentabel betrieben werden sollte. Es besteht eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Netzbetreibern/Telekommunikationsunternehmen und CPaaS-Anbietern, die das Plattformrisiko für die CPaaS-Anbieter und auch den Kostendruck begrenzen. 

Was die CPaaS-Anbieter auf eine neue Ebene bringen könnte:

1) Omni-Channel: Die führenden CPaaS-Anbieter, die ursprünglich aus dem SMS-Bereich kommen, haben Sprache, E-Mail, Video und viele Messaging-Plattformen in ihren Kanalmix integriert. Dieser Mix ist für die meisten Unternehmen und KMUs zu kompliziert, als dass sie sich direkt damit befassen könnten: Sie benötigen Aggregatoren, die die rechtliche und technische Komplexität bewältigen, eine hohe Servicequalität gewährleisten, den Datenschutz über all diese Kanäle hinweg aufrechterhalten und sich ständig an die sehr dynamischen Veränderungen in all diesen Kanälen anpassen.

Die CPaaS-Anbieter, die dies auf die zuverlässigste und kostengünstigste Weise anbieten können, werden die großen Gewinner sein, und der Markt wird sich konsolidieren, da kleinere Anbieter nicht in der Lage sein werden, mit dieser hohen Komplexität Schritt zu halten.

2) Anwendungsdienste: Auf der Trägerebene werden CPaaS-Anbieter zunehmend Anwendungsdienste anbieten, die wesentlich höhere Gewinnspannen und Differenzierungspotenzial bieten. Der Markt für Anwendungsdienste ist riesig und es gibt viele große und kleine Anbieter. In einigen Bereichen wirken sich die zugrunde liegenden Kommunikationskanäle auf die Art und Weise aus, wie die Anwendungen optimiert werden können, insbesondere in Kombination mit sich weiterentwickelnden KI-Technologien. Die CPaaS-Anbieter, die ein überzeugendes Anwendungs-SaaS-Portfolio aufbauen und synergetische Geschäftsmodelle für ihren riesigen Kundenstamm etablieren können, werden in der Lage sein, ein Wachstum zu verzeichnen, das weit über ihr ursprüngliches SMS-Geschäft hinausgeht.

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Disclaimer

Der Autor Franz Buchenbacher und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzen signifikante Anteile von Sinch. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

Autor

  • Franz Buchenberger

    Franz war Mitgründer und CEO mehrerer internationaler Hightech-Startups und hat dazwischen in leitenden Management-Positionen für Großunternehmen wie Fujitsu und BMW gearbeitet. Dabei lebte und arbeitete er in diversen europäischen Ländern, den USA und Japan. Sein letztes Startup MessengerPeople war mehrere Jahre unter den schnellstwachsenden Unternehmen in Europa und wurde 2021 vom schwedischen CPaaS-Anbieter Sinch übernommen. Für unsere Leser besonders spannend: Mit seinem neuen Hobby und Blog "Short-Seller-Squeeze“ knöpft er sich eine spezielle Gattung von Investoren vor, die Leerverkäufer.

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Franz war Mitgründer und CEO mehrerer internationaler Hightech-Startups und hat dazwischen in leitenden Management-Positionen für Großunternehmen wie Fujitsu und BMW gearbeitet. Dabei lebte und arbeitete er in diversen europäischen Ländern, den USA und Japan. Sein letztes Startup MessengerPeople war mehrere Jahre unter den schnellstwachsenden Unternehmen in Europa und wurde 2021 vom schwedischen CPaaS-Anbieter Sinch übernommen. Für unsere Leser besonders spannend: Mit seinem neuen Hobby und Blog "Short-Seller-Squeeze“ knöpft er sich eine spezielle Gattung von Investoren vor, die Leerverkäufer.

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