Spielen die Märkte verrückt? Blickt man auf den Rentenmarkt, dann könnte man das meinen. Zehnjährige Treasuries haben in den vergangenen zwei Jahren rund 40 Prozent verloren. Nach Verlusten 2021 und der Kernschmelze 2022 fragen sich Anleger, ob der US-Rentenmarkt erstmals drei Jahre in Folge Verluste verbuchen könnte. Natürlich kann er. Und wer historische Rekorde bemüht, sollte sich die Bond-Hausse in Erinnerung rufen, die seit Oktober 1981 die Zinsen stetig nach unten trieb. Eine Korrektur, auch eine dreijährige, erscheint vor dem Hintergrund weniger maßlos als vielmehr eine “reversion to the mean”. Anleger haben nun eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Durationsrisiko gemacht. Wer 2020 die hundertjährige Anleihe der Republik Österreich gezeichnet hat, muss bei einem Verkauf dieser einen Kursverlust von 66 Prozent ertragen. Sollte die Wirtschaft tatsächlich in eine Rezession rutschen, wird sich nach und nach aber das Bonitätsrisiko wieder zurückmelden, das Anleger lange Zeit ignorieren konnten. Barclays sieht für frustrierte Bond-Anleger nur eine Rettung: einen Aktien-Crash.
Wir blicken gespannt auf die nächste Woche startende Earnings-Saison. Die Earnings-Revisions sind bisher negativ, aber nicht spektakulär schlecht. Dennoch sollte man sich auf Enttäuschungen einstellen. Wir sind auf Ungemach an den Märkten vorbereitet. Der TheDLF ist bereits seit einigen Monaten defensiv aufgestellt. Gleichzeitig haben wir uns eine Watchlist zusammengestellt aus hervorragenden Growth-Aktien mit hoher Bilanzqualität – Unternehmen mit hohem Cashbestand und sich verbessernden Cashflow-Margen. Wir greifen zu, sobald die Märkte weiter auf Tauchstation gehen – stay tuned!
Zurück zu unserer Eingangsfrage: Spielen die Märkte verrückt? Unsere Antwort könnt Ihr in unserem Ausblicks-Beitrag lesen.
Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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