BYD-Aktie – Tesla-Killer hebt ab

2. November 2023

BYD-Aktie Quartalsupdate

Es gibt bei BYD wieder Spannendes zu berichten, denn die Verkaufszahlen beweisen: weder die schwache Konjunktur in China und Europa können dem Wachstum des EV-Konzerns aus China etwas anhaben. Jetzt gab es tiefere Einblicke im Investoren-Call zur BYD-Aktie.

BYD-Aktie Kursverlauf

BYD-Aktien: Die Zahlen für das dritte Quartal

Der Umsatz im dritten Quartal lag bei 162 Milliarden RMB, ein Plus von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 16 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal (um zu zeigen, wie stark das sequentielle Wachstum ist, erwähnen wir in unserem Update nicht nur Zahlen aus dem Vorjahr, sondern auch die aus dem Vorquartal)

Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 82 Prozent auf 10,4 Milliarden RMB (+ 30 Prozent QoQ).

Die Bruttomarge lag bei 22,1 Prozent, ein Plus von 3,2 Prozentpunkten gegenüber dem  Vorjahr und 3,4 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die EBITDA-Marge stieg im Jahresvergleich um 1,2 Prozent auf 7,4 Prozent, gegenüber dem Vorquartal war das ein Plus von 2,8 Prozentpunkten. Der Stückgewinn stieg um 19 Prozent auf 12.637 RMB.

Dieses gute Ergebnis ist zum einen das Resultat der Premium-Strategie. Die Edel-Marke Denza war dieses Jahr mit bis August 80.000 verkauften Einheiten der Shootingstar im chinesischen Markt. Mercedes war ursprünglich mit 50 Prozent an Denza beteiligt, hatte sich aber 2021 auf 10 Prozent verwässern lassen, das dürften die Schwaben jetzt bereuen. Beim bisher einzigen Modell D9 handelt es sich um einen großen Premium-Van mit China-Preisen ab 43.000 Euro, der 2024 auch nach Deutschland kommen soll. Die Elektroversion mit 100 kW Batterie soll 600 km Reichweite schaffen. 

Zum anderen tragen die wachsenden Exporte zu höheren Margen bei, weil die Verkaufspreise höher sind als in China. Im dritten Quartal wurden 71.000 Einheiten ins Ausland verkauft, im ersten Halbjahr waren es insgesamt 74.000.

Zuletzt füllen fallende Stückkosten aufgrund von Skaleneffekten die Kassen. Die Stückkosten der Batterie sanken im Quartalsvergleich um 3.000 – 4.000  RMB.

Ausblick

Die Volumenexpansion steht bei BYD auch weiterhin im Fokus. 

Ein Ende des aktuellen Preiskampfs in China sieht BYD dagegen aktuell nicht, obwohl die meisten Mitbewerber in China unprofitabel sind. Eine Beruhigung sei erst in Aussicht, wenn NEVs (New Energy Vehicles, umfasst auch Plug-in-Hybride) einen Marktanteil von 60-70 Prozent erreicht haben. 

Die trotz Preiskampf hohe Profitabilität bei BYD dürfte dann noch einmal zunehmen.

Positiv

Die starke Resilienz der Margen angesichts der wirtschaftlichen Abschwächung ist bemerkenswert. Das Unternehmen ist auch in schwierigen Zeiten gut aufgestellt.

Negativ

Die EU Kommission untersucht aktuell Vorwürfe zu Dumping-Preisen, es könnte zu Strafzöllen für chinesische Fahrzeuge kommen. Es ist kein Geheimnis, das BYD bereits seit einiger Zeit nach einem Produktionsstandort (oder sogar zwei) in Europa sucht. Da dürfte jetzt mehr Dringlichkeit bestehen.

My Take zur BYD-Aktie

Die BYD-Aktie gehört zu den wenigen globalen Erfolgsstories aus China, bei denen die Exporterfolge in Zahlen greifbar sind. Die Bewertung der Aktie mit einem KGV von 25 für 2023 und 20 für 2024 bleibt weiterhin relativ moderat. Tesla kostet dagegen immer noch das 78- bzw. 56-fache des Jahresgewinns. 

BYD ist damit global eine der attraktivsten Möglichkeiten für Anleger, am boomenden EV-Markt zu partizipieren: Die BYD-Aktie bleibt daher eine Kernposition im EM Digital Leaders, aber auch der TheDLF hält eine Position der BYD-Aktie.

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Disclaimer

EM Digital Leaders und/oder der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzen Anteile von BYD. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.

Autor

  • Steffen Gruschka

    Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.

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Steffen Gruschka

Steffen war von 1998 bis 2006 im Fondsmanagement der DWS als Leiter Aktien Osteuropa tätig und dort für bis zu 5 Mrd. Euro AuM verantwortlich. Er wurde für seine Arbeit als Fondsmanager mehrfach prämiert u.a. wurde er von der Zeitschrift Finanzen 2003 mit dem DWS Russia als Fondsmanager das Jahres ausgezeichnet. Anschließend machte er sich in London selbständig und verwaltete über 10 Jahre lang Hedge Fonds. Anfang 2021 stieg er als Partner bei Pyfore Capital ein und ist seither für das Fondsmanagement des EM Digital Leaders verantwortlich.

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