Gold Rush AI: Wer verdient das große Geld?

26. Mai 2023

Liebe Leser und Investoren,

Nvidia hat uns gestern gezeigt, dass hinter einem Hype-Thema viel Realität stehen kann. Die Quartalszahlen haben Anleger überwältigt. Statt den erwarteten sieben Milliarden Dollar gab Nvidia für das laufende Quartal ein Umsatzziel von elf Milliarden Dollar bekannt. Die Aktie hat um fast 25 Prozent zugelegt und ist auf dem besten Weg, als erster Chiphersteller beim Börsenwert die Eine-Billion-Dollar-Marke zu durchbrechen. Das war bisher Microsoft, Apple, Amazon und Alphabet und Amazon vorbehalten. Nvidia ist in der beneidenswerten Situation, im AI-Wettrüsten der Cloud-Giganten der führende Waffenlieferant zu sein. Profiteure sind auch die Wettbewerber und die Unternehmen im Nvidia-Ökosystem – ablesbar an den Kurszuwächsen unserer Holdings Pure Storage, AMD, Arista und TSCM, deren Aktien nahezu alle zweistellig zugelegt haben. Dass Unternehmen wie Snowflake oder UIPath nach Vorlage enttäuschender Zahlen kräftig verloren haben, bestätigt das Bonmot: Software eats the World, and AI eats Software.

Dass Microsoft mit in den Nvidia-Sog geriet und auch zu den gestrigen großen Gewinnern zählte, kann ich nicht nachvollziehen. Denn es ist nicht ausgemacht, wer von den Big-Techs bei AI-Anwendungen das Rennen machen wird. Facebook, Microsoft, Amazon oder Alphabet sind die Big Spender. Sie stehen hinter dem Umsatz-Boom von Nvidia. Ihr bedingungsloser Kampf um Marktanteile wird in Zukunft Verdrängungseffekte bewirken, die uns möglicherweise ähnlich überraschen werden wie der Nvidia-Schock gestern. Interessant war am gestrigen Tag auch, wo Anleger die großen Gewinner der AI-Hardware lokalisieren: Während die Aktienkurse von Lieferanten von Nvidia und AMD in Japan, Taiwan und den USA in die Höhe schossen, machte die Party um Europa einen großen Bogen. Und China? Xi Jinping riskiert mit seinen Regulierungsexzessen die Führungsrolle Chinas bei AI zu verspielen. Meinungsdiktatur und Generative AI passen nicht zusammen.

Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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