Nvidia ist KI, aber KI ist viel mehr als nur Nvidia. Hat der S&P 493 in diesem Jahr eine Chance gegen die Magnificent 7?

19. Januar 2024

Die Bilanzsaison ist wie gewohnt mit den Zahlen der US-Banken gestartet. Sie zeigen eine Dreiteilung des Marktes: An der Spitze steht der Titan JPMorgan, der sich immer mehr von der Konkurrenz absetzt. Die zweite Gruppe der Großbanken hat gemischte Ergebnisse vorgelegt, die teils erwartet wurden (Goldman), teils die Erwartungen verfehlten (Citi). Den Regionalbanken – die dritte Gruppe – geht es dagegen schlecht, weil Kunden ihnen nur gegen hohe Zinsen Geld anvertrauen und weil faule Kredite und Kosten steigen. Diese Konstellation ist auch auf andere Branchen, Growth-Aktien und Small Caps übertragbar: sie haben insgesamt zu kämpfen. Die Magnificent 7 sind dagegen Cash-Maschinen und entziehen sich den Negativ-Szenarien in Zeiten hoher Zinsen. Und an der Spitze steht Nvidia; auch im neuen Jahr gilt das Motto: AI rules, wie die vielen Diskussionen auf dem Wirtschaftsforum in Davos zeigen.

Damit enden die Generalisierungen und wir kommen zu den Details. Meine These ist, dass die Magnficent 7 nicht im Gleichschritt einen Durchmarsch an der Börse hinlegen werden. Tesla hat einen miserablen Jahresstart erwischt und auch Apple schwächelt. AI ist nicht nur Nvidia, sondern umfasst einen großen Kranz an Unternehmen, die vom AI-Boom profitieren. Unsere Portfoliowerte AMD, Pure Storage, Arista, Meta und TSMC haben einen starken Start hingelegt. So hat TSMC überzeugende Zahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick geliefert. Die positiven Nachrichten, kombiniert mit der erstaunlich günstigen Bewertung, haben Anleger in Kauflaune versetzt. Und das nicht nur mit Blick auf TSMC: Am Tag der TSMC-Zahlen hat die globale Halbleiterbranche an der Börse um über 100 Milliarden Dollar an Wert zugelegt. Anleger haben die berechtigte Hoffnung, dass Halbleiter weiter vom AI-Boom profitieren werden. Noch kann man an dieser Rally auch mit defensiveren Titeln als Nvidia partizipieren.

Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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