Spotify-Aktie: Setzt sich die Rally fort?

7. Februar 2024

Spotify-Aktie Quartalsupdate

Spotify arbeitet sich mit soliden Zahlen weiter voran: Umsätze und Bruttomarge steigen, ebenso wie Userzahlen, und der Free Cashflow ist schon vier Quartale in Folge im positiven Terrain. Die Spotify-Aktie hat 2023 knapp 140 Prozent zugelegt. Geht die Rally dieses Jahr weiter?

Spotify-Aktie Kursverlauf

Spotify-Aktie: Kursverlauf 07.02.2023 – 07.02.2024

Spotify-Aktie: Zahlen zum vierten Quartal

Der weltweit führende Audio-Streaming Dienst hat erneut solide Zahlen geliefert und der Spotify-Aktie zu einem ordentlichen Sprung von bis zu zehn Prozent am ersten Handelstag danach verholfen. Der Umsatz im vierten Quartal stieg um 16 Prozent auf 3,67 Milliarden Dollar (alle Zahlen im Vorjahresvergleich). Das war leicht weniger als die von FactSet erhobenen Analysten-Schätzungen von 3,72 Milliarden Dollar. Angetrieben wurde das Wachstum von den Premium-Abos, die einen Umsatzzuwachs von 17 Prozent erreichten, wozu die Preiserhöhungen maßgeblich beigetragen haben.

Die Zahl der Premium-User stieg um 15 Prozent auf 236 Millionen, was leicht über den Erwartungen lag. Die Bruttomarge stieg auf 26,7 Prozent nach 25,3 Prozent. Wesentlich reduziert wurde der operative Verlust, und zwar von minus 231 Millionen auf minus 75 Millionen. Das ging zurück auf reduzierte Marketing- und Personalkosten, wobei diese „efficiency actions“ im vierten Quartal mit 143 Millionen Dollar zu Buche schlugen. Ohne die Restrukturierungskosten hätte Spotify wieder einen bereinigten Gewinn erwirtschaftet.

Positiv

Die Einsparmaßnahmen haben Früchte getragen und zugleich das Wachstum nicht eingetrübt. Der Free Cash Flow drehte sehr deutlich ins Positive und lag bei 396 Millionen Dollar nach minus 73 Millionen Dollar. Spotify erfreut sich einer ungebrochenen Beliebtheit, wie der erneute Anstieg der monatlichen aktiven Nutzer zeigt. Im vierten Quartal wurden 28 MAU netto dazugewonnen. Im Gesamtjahr 2023 waren es 113 Millionen neue MAU und 31 Millionen neue Bezahlkunden; in absoluten Zahlen jeweils das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.

Für das laufende Quartal rechnet Spotify mit einem Umsatz von 3,6 Millionen Dollar. Hier werde nach Einschätzung des Unternehmens Währungseffekte das Wachstum um 2,5 Prozentpunkte reduzieren. Die Bruttomarge werde auf 26,4 Prozent steigen. Die Zahl der Premium-Abos soll auf 239 Millionen erhöht werden, was leicht über den Konsensschätzungen liegt. Dass die Spotify-Aktie so positiv reagierte, dürfte auch daran gelegen haben, dass die Guidance für das vierte Quartal deutlich übertroffen wurde.

Negativ

Auch wenn die Zahlen Anleger überzeugt haben, agiert Spotify in einem hochkompetitiven Markt, in dem sich Konkurrenten mit sehr tiefen Taschen und diversifizierten Geschäftsfeldern befinden – YouTube/Alphabet, Amazon Music und Apple. Spotify ist allerdings der dominante Marktführer und im Unterschied zu Video begnügen sich die Nutzer mit einem Anbieter.

Der Versuch, mit Premium-Podcast-Angeboten dagegenzuhalten, hat Spotify zwar zu hoher Beliebtheit verholfen, aber die Abhängigkeit vom Musik-Business dominiert das Geschäft. Enttäuschend waren die Werbeeinnahmen. Zwar wachsen die Ad-Revenues zweistellig, aber derzeit macht Werbung nur 14 Prozent der Umsätze aus.

My Take zur Spotify-Aktie

Spotify hat 2023 Rekordzahlen bei Nutzern und Abonnenten präsentiert, den Free-Cashflow kontinuierlich gesteigert und drei Quartale einen bereinigten Gewinn erwirtschaftet. Bemerkenswert ist, wie gut es Spotify gelungen ist, Preise deutlich zu erhöhen und gleichzeitig die Zahl der Nutzer zu steigern. Das Unternehmen ist zudem nach den Kostensenkungen schlanker aufgestellt. Das wird sich in den nächsten Quartalen auch bei den Margen bemerkbar machen.

Das Abenteuer mit teuren Exklusivrechten für Podcasts hat Spotify beendet. Von einer Bruttomarge über 30 Prozent ist man allerdings noch weit entfernt. Um das zu erreichen, muss Spotify das Kundenwachstum besser monetarisieren und bei den Ad-Umsätzen deutlich zulegen. Dann könnte auch die Aktienrally noch weitergehen.

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Autor

  • Baki Irmak

    Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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Baki Irmak

Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.

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