Nur wenige Monate nach dem dritten Geburtstag des The Digital Leaders Fund war es Ende Mai so weit: Morningstar hat unseren Fonds mit einem 5 Sterne Rating ausgezeichnet. Warum wir uns an die Spitze der Fondskategorie Aktien Welt Growth gesetzt haben und wie das Sterne Rating aus Sicht des The DLF Anlegers zu lesen ist.
Es ist eine Binsenweisheit, aber das ändert nichts daran, dass sie wahr ist: Ein langfristiger Atem ist der Schlüssel zum Investment Erfolg: The Digital Leaders Fund hat pünktlich zu seinem dritten Geburtstag das viel beachtete Morningstar 5 Sterne Rating erhalten. Das ist die Höchstnote. Sie dokumentiert, dass wir mit unseren Investoren gemeinsam erfolgreich waren. Im Folgenden möchte ich die Hintergründe des Sterne Ratings und seine Bedeutung für uns erläutern.
Wie das Morningstar Sterne Rating gestaltet ist.
Dieses Rating wird den besten Fonds ihrer jeweiligen Kategorie ab einem Alter von mindestens drei Jahren verliehen. Die Skala des Ratings reicht von 1 bis 5 Sterne. Besser als 5 Sterne geht also nicht. Das Rating erfasst dabei nicht nur Fonds aus Deutschland, sondern alle Fonds, die in Europa aufgelegt wurden.
Im Grunde ist das Morningstar Sterne Rating auch noch mehr als nur ein Leistungsvergleich zwischen Fonds, die europäische Fondshäuser aufgelegt haben. Da so gut wie alle bedeutsamen globalen Vermögensverwalter über ihre Dependancen in Europa vertreten sind (Fidelity, Templeton, Wells Fargo, JPMorgan, Goldman Sachs u.v.m.), ist das europäische Rating von Morningstar faktisch ein global angelegter Fonds-Vergleich. Auch deshalb sehen wir dieses Rating als bedeutend: Wir messen uns mit den besten Fonds weltweit.
Wie das Morningstar Sterne Rating berechnet wird.
Bei dem Rating handelt es sich strenggenommen um ein Tool, das es Anlegern ermöglicht, Fonds mit einem identischen bzw. ähnlichen Anlageuniversum miteinander zu vergleichen. Es ist ein Risiko-adjustierter Renditevergleich und umfasst die Zeiträume 3 und – soweit vorhanden – 5 und zehn Jahre. Das hebt das Rating ab von Performance-Rankings, die eine bloße Rangfolge von Fonds umfasst.
Auch wenn Morningstar stets hervorhebt, dass das Sterne Rating keinen Anspruch auf eine prognostische Kraft hat, so deuten Untersuchungen des US-Research Hauses darauf hin, dass Anleger, die in fünf Sterne Fonds auch künftig eine bessere Erfolgsprognose haben als Fonds mit 1 oder 2 Sterne Ratings (hier zuletzt für US-Ratings, für europäische Ratings hier). Uns gefällt diese Demut, die Morningstar hier an den Tag legt. Zu vermuten ist, dass die bessere Performance Prognose von 5 Sterne Fonds auf die Risiko-adjustierung zurückzuführen ist. Denn das Sterne Rating konzentriert sich auf der Risiko-Seite auf die Abwärtsschwankungen, nicht auf die Volatilität als solche (alle Anleger lieben die Schwankungen auf dem Weg nach oben!).
Beim Thema Downside Volatility gilt die Gleichung: Was ein Fonds nicht auf dem Weg nach unten verloren hat, muss er nicht durch tollkühne Beta-Wetten versuchen, wieder wett zu machen. Die genaue Formel für die Berechnung des Sterne Ratings findet Ihr hier.
In welchem Kontext werden Fonds miteinander vergleichen?
Ausgangspunkt der Morningstar Sterne Ratings sind die Einordnung von Fonds in Kategorien, die sich aus vergleichbaren Fonds zusammensetzen. Die Aussagekraft des Ratings hängt von der Trennschärfe der Kategorien ab, und das ist ein oft unterschätzter Faktor, wenn es um die Beurteilung der Qualität von Ratings geht. Morningstar weist Fonds Kategorien nicht anhand der Angaben der Fondsanbieter zu, sondern anhand der eigenen Analyse der Fonds bzw. der Fonds Holdings.
Das Morningstar Rating ist bottom-up gestaltet: Ihm liegt zunächst die Analyse und Kategorisierung der Wertpapiere zugrunde. Anhand der Morningstar Aktien-Kategorien werden dann entsprechend granulare Fondskategorie zusammengestellt (es sind insgesamt über 340 Fondskategorien!). Das stellt sicher, dass nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden.
Auch das ist ein Grund, warum wir die Morningstar Sterne Ratings besser finden als die anderen quantitativen Fonds Ratings am Markt. Denn sie erfassen das Wesensmerkmal des The DLF recht gut. Morningstar ordnet uns jetzt in die Gruppe der weltweit anlegenden Wachstumsfonds ein. Hier fühlen wir uns sehr wohl.
The DLF ist ein breit aufgestellter Aktienfonds, der in die Gewinner des digitalen Wandels investiert. Das umfasst eben nicht nur die Digital Business Leaders, also die oftmals jungen, stürmisch wachsenden Technologie-Unternehmen aus neuen Industrien und Plattformen. The DLF investiert vielmehr auch in die Digital Transformation Leaders, also in substanzstarke, etablierte Unternehmen, die durch ihren digitalen Reifegrad Vorteile gegenüber ihrer Konkurrenz haben.
Die breite Aufstellung bedeutet, dass The DLF eben kein Technologiefonds ist, sondern ein breit diversifizierter Wachstumsfonds. Anleger haben also zwei Vorteile mit The DLF: Sie sind bei den High Growth Unternehmen dabei, die gerade 2020 einen extrem guten Lauf hatten. Sie sind zugleich bei Transformation Leaders wie DBS, BBVA, Walmart oder Porsche dabei. Das hat in diesem Jahr sehr geholfen, als gerade kleinere Technologie Unternehmen – vor allem im zweiten Quartal – kräftig durchgeschüttelt wurden. (Dass The DLF ein Aktienfonds ist und typischen Aktienschwankungen unterliegt, soll hier nicht verschwiegen werden!)
Was hat die Benchmark beim Sterne Rating für eine Bedeutung?
Kurz gesagt: keine. Das Morningstar Sterne Rating basiert auf dem Vergleich vergleichbarer Fonds. Die Benchmark findet keine Berücksichtigung. Punkt. Allerdings weist Morningstar jeder Kategorie, in der Sterne Ratings vergeben werden, eine Kategorie Benchmark zu. Das ist für die Berechnung von Kennzahlen wie Alpha, Information Ratio oder auch die Messung von Marktsensitivitäten (bull beta, bear beta) wichtig.
Was sind die Risiken des Sterne Ratings?
Wir halten die Morningstar Ratings wegen der Vorzüge für die fairsten und auch hochwertigsten quantitativen Fonds Ratings überhaupt. Aber da wir nicht die einzigen sind. Viele Anleger und Berater ziehen dieses Rating zurate. Das hat zur Folge, dass Fonds, die ein 5 Sterne Rating haben, deutlich mehr Geld anziehen als Fonds mit 1, 2, 3 oder auch 4 Sternen. Das kann problematisch sein, wenn Fonds unkontrolliert Gelder einsammeln und sehr schnell wachsen. Ohne Kapazitätsmanagement besteht einmal die Gefahr, dass der Investmentprozess verwässert wird.
Stark gewachsene Fonds, die vorwiegend in Nebenwerte investieren, können mitunter Performance-Probleme bekommen, wenn sie nicht länger in ihrem angestammten Universum investieren. Dann wird ein Nebenwertefonds zu einem Large Cap Fonds, und sein Rendite-Risiko-Profil ändert sich. Das ist ärgerlich. Regelrecht gefährlich wird es, wenn ein stark gewachsener Fonds auch weiter in illiquide Nebenwerte stark investiert ist. Kommt es zu hohen Mittelabflüssen, droht dem Fonds im schlimmsten Fall die Liquiditätsfalle. Was im schlimmsten Fall passieren kann, zeigt der tiefe Fall des ehemaligen britischen Star Fondsmanagers Woodford, der illiquide Positionen mit hohen Verlusten zwangsliquidieren musste und am Ende ganz dicht gemacht wurde. Anleger müssen sich also bewusst werden, dass die Folgen eines 5 Sterne Ratings mittelfristig negativ sein können.
Diesem Risiko beugen wir beim The DLF vor. Wir investieren nur in liquide Aktien mit einer Mindestmarktkapitialisierung von einer Milliarde Euro. Und sollte der Fonds zu groß werden, werden wir ihn im Sinne der Anleger konsequent für Neu-Investments schließen.
Fazit:
Für uns wie für unsere Anleger ist das 5 Sterne Rating eine gute Nachricht. Das Rating bestätigt uns, dass wir einen guten Job gemacht haben, und Anleger haben es nun schwarz auf weiß, dass sie in einem der besten Growth Fonds überhaupt investiert sind. Aber wir gehen jetzt wieder mit einer gehörigen Portion Demut zurück an die Arbeit. Denn wir wissen, dass der kürzeste Golfer-Witz auch für die Vermögensverwaltung zutreffen kann. Er lautet: „Ich kann es!“
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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2 Responses
Gratulation zum Spitzenrating!
Wie seht ihr Äußerungen beispielsweise von Prof. Hartmut Walz der Stockpicking (Bestimmung einzelner Aktien die sich verhältnismäßig besser entwickeln werden als andere) als Erscheinungsform der Spekulation ablehnt was beim nur durchschnittlich informierten Privatanlager sicher richtig ist?
Wobei es nach meiner Meinung in Ordnung ist Experten über die Fondskosten zu bezahlen daß diese gute Anlageentscheidungen treffen.
Herzlichen Glückwunsch zu dem Spitzenrating mit dem die gute und transparente Arbeit des DLF zu recht 5 Sterne erhält. Vielen Dank für eure super Arbeit!
Freue mich als Anleger immer jeden Freitag auf den Newsletter und werde jetzt auch die ersten Investments in den DLF EM tätigen.
Schönes Wochenende!