Der folgende Beitrag ist zuerst erschienen in DAS INVESTMENT Ausgabe Juli 2019.
Wenn Unternehmen digitale Transformationsprozesse lostreten, dann hat sich die Welt draußen, das Kundenverhalten, die technologischen Möglichkeiten oft schneller verändert, als die Organisation von Planung zu Exekution übergegangen ist.
Es ist ein aussichtsloser Wettkampf gegen die Zeit.
Neben der monolithischen und wildbewachsenen IT-Infrastruktur stimmt oft weder Skillset noch Mindset.
Von Douglas Adams wissen wir, dass alles, was nach unserem 35. Geburtstag erfunden wurde, gegen die natürliche Ordnung unserer Welt verstößt und wir es daher ablehnen.
Das Durchschnittsalter der DAX-Vorstandsmitglieder lag nach einer Studie von EY 2018 bei über 54 Jahren.
Der Anteil der Millennials in der Belegschaft ist oft vernachlässigbar.
Die meisten traditionellen Unternehmen sind weder auf Geschwindigkeit getrimmt, noch kulturell in der Lage sich der digitalen Zeit anzupassen.
Ein wenig ergeht es ihnen wie aktuell den Altparteien. Sie leben scheinbar in Paralleluniversen.
Unternehmen haben es einfacher.
Sie können zum Beispiel über Ausgründungen digitaler Einheiten in den Wettkampf steigen, sofern sie unternehmerische Ziele verfolgen und nicht rein dekorative Elemente sind wie viele Innovationslabs.
Eine organische Digitalisierung des Kerngeschäfts gelingt allerdings nur wenigen Unternehmen.
Wenn ein Unternehmen auf Agilität, auf DevOps oder neue Kommunikationswege setzt, diese aber nur für Mitarbeiter gelten und nicht für den Chef, dann ist die Sache zum Scheitern verurteilt.
So auch, wenn die Digitalisierung auf zentrale Innovationsteams ausgelagert und bürokratisiert wird.
Unternehmenskultur – Das richtige Personal entscheidet
Es gibt sicherlich keinen Master Plan für erfolgreiche Digitalisierung.
Im Idealfall werden aber die Geschäftseinheiten von Business Managern geführt, die das technische und produktspezifische Knowhow und ein digitales Mindset haben.
Ist das nicht der Fall, schätzen wir es, wenn in der ersten Stufe der Adaption von Technologien wie früher Mobiles Internet, oder jetzt Künstliche Intelligenz Domainexperten das Thema verantworten und Kompetenzträger aus ihren Teams in die Geschäftseinheiten entsenden.
Autor
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Baki war viele Jahre in leitender Funktion für den Deutsche Bank Konzern und DWS tätig. Zuletzt u.a. als Global Head of Digital Business für die Deutsche Asset & Wealth Management und Mitglied im Digital Executive Commitee der Deutschen Bank. Seine berufliche Laufbahn hat er als Fondsmanager für Technologie, Telekommunikation und Medien bei BHF Trust begonnen. Danach war er Fondsmanager bei der Commerzbank und ABN Amro.
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